
Selbstfürsorge ist so wichtig, aber sie kommt meistens viel zu kurz! Unsere Tage sind voll, wir haben tausend Dinge im Kopf, die wir erledigen müssen und wir kümmern uns die Bedürfnisse anderer – wie sollen wir uns da die Zeit für Selbstfürsorge aus den Rippen schneiden? Und so rutscht sie immer weiter und weiter nach hinten. Aber ohne Selbstfürsorge geht es nicht! Sie ist wahrscheinlich die wichtigste Zutat für ein glückliches und erfülltes Leben und stärkt unsere Gesundheit.
Also sehr gute Gründe, um sich ab sofort mehr um sich selbst zu kümmern!
Was ist Selbstfürsorge eigentlich genau?
Bei Selbstfürsorge haben wir oft als Erstes eine Wellnessbehandlung oder ein heißes Schaumbad im Kopf. Ich liebe Schaumbäder und Wellnesstage, aber sie sind aber nur ein Tropfen auf dem heißen Stein. Bei Selbstfürsorge geht es um so viel mehr als das. Die Entspannungsmassage ist nur ein kleiner Teil davon.
In meinem Artikel „Was ist Selbstfürsorge eigentlich genau“ schreibe ich ausführlich darüber, was echte Selbstfürsorge wirklich ist.
Warum ist Selbstfürsorge so wichtig?
Wenn wir uns gut um uns sorgen, fühlen wir uns besser. Das ist toll, es gibt aber noch einige weitere Punkte, warum Selbstfürsorge so wichtig für unser Leben ist:
- Wir fühlen uns wohler und sind glücklicher, wenn wir uns gut um uns kümmern.
- Selbstfürsorge ist die beste Möglichkeit Stress zu reduzieren (oder am besten erst gar nicht entstehen zu lassen)
- Wir können mehr und besser für andere da sein
- Sie ist gut für unsere Gesundheit
- Wir stärken unser Selbstwertgefühl
Auf den Punkt zur Stärkung unseres Selbstwertgefühls möchte ich hier näher eingehen, weil dieser unglaublich wichtige Punkt oft übersehen wird. Übrigens: Wenn du Stress reduzieren und Energie tanken möchtest, dann hol dir hier alle Infos zum Selbstfürsorge Online Retreat.
Alles, was wir tun und wie wir es tun, hat immer auch einen unbewussten Einfluss auf mich.
Wenn ich mich zum Beispiel immer um die Bedürfnisse anderer kümmere und meine eigenen Bedürfnisse hinten anstelle, dann ist die unbewusste Botschaft dahinter: Die anderen sind wichtiger als ich! Wenn ich es nicht schaffe, mich gut um mich selbst zu kümmern, ist die unbewusste Botschaft dahinter: Ich bin nicht wichtig. Ich bin es nicht wert.
Jedes Mal, wenn ich mich nicht gut um mich selbst kümmere, ist das wie eine Ohrfeige für unser Selbstwertgefühl. Unbewusst werte ich mich dadurch selbst ab und mache mich selbst schlecht.
Das Tolle ist: Das Ganze funktioniert auch in die andere Richtung! So ist also die unbewusste Botschaft, wenn ich mich gut um mich und meine Bedürfnisse kümmere: Ich bin wertvoll. Ich bin wichtig. Das stärkt uns innerlich, das stärkt unser Selbstwertgefühl und unser Selbstbewusstsein.
Deshalb ist echte Selbstfürsorge auch besonders wichtig! Wenn du dir mehr Zeit für deine Bedürfnisse wünschst, dann hole dir hier meine Schritt-für-Schritt-Anleitung für 0,- EUR: Eigene Bedürfnisse erkennen & danach leben!
Warum fällt es uns so schwer, regelmäßig gut für uns zu sorgen?
Ich habe letztens meine Leserinnen gefragt, was ihnen bei der Selbstfürsorge am schwersten fällt. Zu wenig Zeit ist es übrigens nicht. Die eindeutige Antwort war: regelmäßig dranbleiben! Wenn es dir genauso geht, dann kann ich dich beruhigen: Das ist total normal! Das fällt mir auch oft schwer. Warum ist das so? Warum fällt es uns schwer, Dinge, die uns guttun, beizubehalten?
Dafür gibt’s mehrere Gründe:
1. Der „Jetzt brauche ich es nicht mehr“-Grund
Wir denken erst dann über Selbstfürsorge nach, wenn wir sie dringend brauchen. Wenn wir nur noch wenig Kraft und Energie haben und ganz dringend etwas tun müssen, um unsere Reserven aufzutanken. Dann kümmern wir uns um uns selbst, dann denken wir an unsere Übungen und dann probieren wir auch alles Mögliche aus.
Wenn es uns aber wieder besser geht, dann ist es weniger dringend. Dann habe ich nicht das Gefühl: Ich muss jetzt sofort was für mich tun, sonst kann ich nicht mehr! Somit flaut das Bedürfnis nach Selbstfürsorge wieder ab.
Dieser Gedanke ist zwar nachvollziehbar, aber nicht bis zum Ende gedacht. Es wäre dasselbe, wenn du immer, sobald du € 10.000 auf deinem Konto hast, aufhörst zu arbeiten, weil du ja jetzt genug Geld hast. Und erst, wenn das Geld aufgebraucht ist, fängst du wieder an zu arbeiten. Das macht keinen Sinn und bringt mehr Stress, als wenn du einfach normal weiterarbeitest.
Unser inneres Selbstfürsorge-Level können wir mit einem Bankkonto vergleichen. Wir zahlen etwas darauf ein und es geht auch immer was vom Konto ab. Das Beste wäre, wenn das Selbstfürsorge-Konto immer prall gefüllt ist, sodass ausreichend Energie und Kraft vorhanden ist – auch wenn es mal größere Abbuchungen gibt!
Deshalb mein Tipp, den ich dir sehr ans Herz legen möchte: Zahle immer gut auf dein Selbstfürsorge-Konto ein. Es lohnt sich!
2. Der „Ich will die Erwartungen anderer erfüllen“-Grund
Sehr oft ist das, was wir tun, nicht aus dem Antrieb heraus: War wäre jetzt gut für mich, sondern aus Gedanken, wie z.B. „Was erwarten die anderen von mir?“. „Was denken andere von mir?“. „Ich muss die Erwartungen der anderen erfüllen!“. Weil wir uns wünschen anerkannt und wertgeschätzt zu werden, versuchen wir diese Erwartungen der anderen zu erfüllen.
Nur leider sind solche inneren Antreiber und Glaubenssätze die absoluten Gegner von Selbstfürsorge. Beobachte dich mal selbst, wie viele solcher Überzeugungen in dir stecken, die es verhindern, dass du dich gut um dich kümmerst.
3. Der „Es braucht 60-80 Tage“-Grund
Ein anderer Grund, warum es uns so schwerfällt dranzubleiben, ist die 60-80 Tage Regel. Wir beginnen mit unseren Selbstfürsorge-Übungen, wir versuchen uns daran zu erinnern und trotzdem gehen sie im Alltag unter. Wir vergessen sie erst einmal, dann mal wieder und irgendwann sind sie komplett in Vergessenheit geraten. Daran ist die 60-60 Tage Regel schuld!
Es ist wissenschaftlich erwiesen, dass es 60-80 Tage braucht, bis etwas Neues zur Gewohnheit wird. Wenn wir wollen, dass meine Mikropausen zur Gewohnheit werden, muss ich bewusst 60-80 Tage daran arbeiten, sonst vergessen wir es wieder. Das heißt, wir müssen uns in diesem Zeitraum immer wieder daran erinnern und aktiv dran bleiben. Erst dann geht es uns in Fleisch und Blut über.
Deshalb empfehle ich dir: Setz dir Erinnerungen im Alltag, das hilft dir dabei, dranzubleiben!
Die unterschiedlichen Ebenen der Selbstfürsorge
Stell dir mal vor, du legst so einen richtig schönen Selbstfürsorge Tag ein. Du gehst raus in die frische Luft und bewegst dich. Du meditierst, um deinen Kopf frei zu kriegen und um negative Gedanken loszulassen und gönnst dir eine tolle Wellnessbehandlung. Selbstfürsorge macht ganz schön hungrig, aber du hast überhaupt keinen Bock zum Kochen und machst dir irgendein Fertigzeugs, auf das du eigentlich gar keine Lust hast.
Es ist überhaupt kein Problem, wenn du keine Lust zum Kochen hast, das kann ich gut verstehen. Aber anstatt irgendwas zu essen, auf das du keine Lust hast, bestelle dir lieber etwas beim Restaurant deines Vertrauens. Ein Lokal in meiner Nähe hatte im Herbst immer ein besonderes Curry, das wirklich ein Traum war. Jeder einzelne Bissen war ein reiner Genuss! (Ich schreibe das in der Vergangenheit, weil die das Curry dieses Jahr leider nicht anbieten). Auch das ist Selbstfürsorge!
Selbstfürsorge findet auf allen Ebenen Körper, Geist und Seele statt. Und zusätzlich sollten auch alle Sinne mit einbezogen werden. Gerade das Schmecken und Riechen hat eine große Wirkung darauf, wie wir uns fühlen.
Welche Selbstfürsorge-Übungen gibt es denn?
Es gibt so viele unterschiedliche Möglichkeiten der Selbstfürsorge. Deshalb hab ich in meinem Artikel „17 Selbstfürsorge-Übungen für den Alltag, die funktionieren“ eine große Auswahl an verschiedenen Selbstfürsorge-Übungen für dich zusammengestellt. Schmökere einfach mal in Ruhe den Artikel und die Übungen durch.
Selbstfürsorge ist so individuell – was passt zu dir?
Was uns guttut, ist genauso individuell wie jeder von uns. Deine beste Freundin liebt es zu meditieren und Stille zu genießen, und dich macht es eher nervös, als dass es sich gut anfühlt. Das ist völlig in Ordnung! Da gibt es kein richtig oder falsch, sondern nur ein: Das passt zu mir, das fühlt sich für mich gut an oder eben nicht.
Deshalb meine Bitte an dich: Probiere aus und schau, was sich für dich gut anfühlt. Wobei kannst du Kraft und Energie tanken? Was fühlt sich für dich wie Balsam für die Seele an? Nur dann ist es wirklich gut für dich!
Deine Best-Off Liste
Deshalb empfehle ich dir, deine best off Selbstfürsorge-Liste anzulegen, auf denen du alle Übungen, Rituale und Impulse aufschreibst, die du magst. Sammle mindestens 9 Punkte! Am besten teilst du die Punkte in 3 Gruppen ein. 3 Übungen gehen ganz schnell und brauchen keine Planung (z.B. die Mikropause). 3 Übungen, die ein wenig länger dauern, aber auch keine Planung benötigen (z.B. 30 Minuten meditieren) und 3 Dinge, die lange dauern und geplant werden müssen (z.B. eine größere Wanderung).
Diese Liste muss jetzt nicht für den Rest deines Lebens gelten😉. Du kannst sie jederzeit anpassen, Übungen streichen und Neue mit dazunehmen – ganz, wie du magst.
Meine besten Hacks, damit Selbstfürsorge im Alltag funktioniert
Damit das Dranbleiben leichter fällt und die Selbstfürsorge auch im Alltag klappt, habe ich hier meine besten Selbstfürsorge-für-den-Alltag-Hacks für dich:
Nimm dir nicht zu viel vor!
Wir scheitern oft daran, dass wir das Gefühl haben, es „richtig“ machen zu müssen! „Meditieren bringt nur was, wenn ich es richtig mache, mindestens eine Stunde.“ Nein! 10 Minuten am Tag zu meditieren ist besser als gar nicht. Das Gleiche gilt für alle anderen Selbstfürsorge-Übungen! Ein bisschen ist immer besser als gar nichts! Mach dir keinen zusätzlichen Druck und setze dir machbare Ziele. So hast du auch zusätzlich noch schöne Erfolgserlebnisse.
Feier dich
Freue dich über die Dinge, die du schaffst! Fokussiere dich auf das, was du umgesetzt und getan hast. Das gibt Auftrieb und motiviert dich. Und ärgere dich bitte nicht über all das, was du nicht geschafft hast. Also: Feier deine Erfolge, egal wie klein oder groß sie sind!
Tobe dich aus – mit Post its!
Damit das mit den 60-80 Tagen auch klappt, erinnere dich mit Post-its an deine Selbstfürsorge-Übungen. Schreibe z.B. einfach Mikropause drauf, und klebe sie an deinen Bildschirm. Ich hatte mal eine Klientin, die war sehr eifrig und hat sich die Erinnerungen ausgedruckt, laminiert und in der ganzen Wohnung verteilt. Das darfst du natürlich auch gerne machen. Du kannst auch etwas auf den Post-it malen, was dich an deine Mikropause erinnert. Probiere einfach aus, was da für dich am besten funktioniert.
Erstelle Verknüpfungen
Dieser Hack funktioniert super! Stelle Verknüpfungen her mit alltäglichen Dingen. Zum Beispiel: Immer, wenn ich mir einen Kaffee hole, mache ich eine kurze Mikropause. Immer nach dem Zähneputzen mache ich meine Atemübung. Immer wenn ich in die Arbeit gehe, übe ich mich im achtsamen Gehen.
Welche Dinge machst du mehrmals am Tag? Welche Dinge kommen wirklich jeden Tag in deinem Leben vor? Und welche Selbstfürsorge-Übungen könntest du damit verknüpfen?
Fazit
Ich hoffe sehr, dass ich mit dieser Anleitung deine Wahrnehmung zur Selbstfürsorge geschärft habe und dass du ab sofort ganz fleißig auf dein Selbstfürsorge-Konto einzahlst!
Wie gefüllt ist dein Selbstfürsorge-Konto im Moment? Du wirst sehen, was es für einen großen Unterschied macht, wenn du ein fettes Selbstfürsorge-Guthaben hast. Und bitte denk immer daran, viele kleine Dinge haben auch einen großen Einfluss.
Einen Wunsch habe ich noch, den ich dir unbedingt mitgeben möchte: Wenn es mal nicht so klappt, wie du es dir vorstellst, wenn du mal Tage hast, an denen einfach viel zu viel los ist: Bitte beschimpfe dich nicht! Das ist okay. Solche Tage gibt es. Und solche Tage darf es auch geben. Wenn du so einen Tag hast, dann nimms zur Kenntnis und sage dir: Heute hat das nicht geklappt, aber das macht nichts. Morgen ist ein neuer Tag und da mach ich wieder weiter.
Ich wünsche dir ganz viel Freude beim Ausprobieren und hinterlasse mir gerne einen Kommentar, welche Übungen dir am besten gefallen oder welcher Umsetzung-Hack bei dir gut funktioniert! Ich freue mich, von dir zu lesen.
Hättest du gerne Unterstützung auf deinem Weg zu mehr Selbstfürsorge? Dann buche hier gerne ein Erkenntnis-Coaching (ca. 20 Min.). Im Erkenntnis-Coaching besprechen wir deine Ist-Situation und was die Selbstfürsorge blockiert, und natürlich, wie du das ändern kannst! Das Erkenntnis-Coaching ist kostenlos und unverbindlich!