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Selbstfürsorge & Stressbewältigung

Selbstfürsorge – die ultimative Anleitung!

By 24. Oktober 2022Oktober 18th, 2024No Comments
Die ultimative Selbstfürsorge Anleitung

Selbstfürsorge ist so wichtig, aber sie kommt meistens viel zu kurz! Unsere Tage sind voll, wir haben tausend Dinge im Kopf, die wir erledigen müssen und wir kümmern uns die Bedürfnisse anderer – wie sollen wir uns da die Zeit für Selbstfürsorge aus den Rippen schneiden? Und so rutscht sie immer weiter und weiter nach hinten. Aber ohne Selbstfürsorge geht es nicht! Sie ist wahrscheinlich die wichtigste Zutat für ein glückliches und erfülltes Leben und stärkt unsere Gesundheit.

Also sehr gute Gründe, um sich ab sofort mehr um sich selbst zu kümmern!

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Was ist Selbstfürsorge eigentlich genau?

Bei Selbstfürsorge haben wir oft als Erstes eine Wellnessbehandlung oder ein heißes Schaumbad im Kopf. Ich liebe Schaumbäder und Wellnesstage, aber sie sind aber nur ein Tropfen auf dem heißen Stein. Bei Selbstfürsorge geht es um so viel mehr als das. Die Entspannungsmassage ist nur ein kleiner Teil davon.

Bei dem Wort Selbstfürsorge denken die meisten automatisch an ein Wellnesswochenende, ein Schaumbad oder ein gutes Buch. Tatsächlich ist das nur ein ganz kleiner Teil von echter Selbstfürsorge.

Meine Selbstfürsorge Definition

Stell dir mal eine Mutter mit ihrem Neugeborenen vor. Sie ernährt es, gibt ihm also genügend zu essen und zu trinken. Sie trägt es, sie schaukelt es, sie singt ihm vor. Damit es sich sicher und geborgen fühlt. Sie streichelt und küsst es und bringt damit ihre Liebe zum Ausdruck. Später wird sie ihr Verhalten dem Alter des Kindes anpassen, und im altersgerechte Dinge beibringen. Dadurch wird die Neugierde und das Bedürfnis zum Lernen abgedeckt. Die Mutter versucht vollkommen auf die Bedürfnisse des Kindes einzugehen.

All diese Dinge tut eine Mutter aus Fürsorge. Sie umsorgt ihr Kind fürsorglich, damit es alles bekommt, was es braucht, um sich gut entwickeln zu können.

Selbstfürsorge auf unterschiedlichen Ebenen

Wie du siehst, geht es hier um unterschiedliche Ebenen: Nahrung für den Körper und für die Seele. Beides ist wichtig.

Wenn du diese allumfassende Fürsorge, die eine Mutter ihrem Kind gibt, bei dir selbst anwendest, dann nenne ich das echte Selbstfürsorge.

Und das Wellnesswochenende? Das ist ein bisschen wie die Krabbelgruppe. Nice to have, aber im Prinzip nicht von großer Bedeutung für die Entwicklung des Kindes.

Versteh mich nicht falsch: Ich liebe Wellnesswochenenden. Ich liebe Wellnessbehandlungen und ich liebe es, die Seele mal richtig baumeln zu lassen. Aber es ist halt nur ein kleiner Teil der Selbstfürsorge.

Außerdem hinkt der Vergleich mit dem Wellnesswochenende auch deshalb, weil wir das in der Regel höchstens 1 – 2 mal im Jahr machen. Zwei Wochenenden Selbstfürsorge im Jahr? Damit kommst du nicht weit.

Selbstfürsorge sollte etwas sein, was du ganz natürlich im Alltag lebst. Und zwar jeden Tag.

Und wie geht das: echte Selbstfürsorge leben?

Wenn du dich gut um dich sorgen willst, dann ist es wichtig, wie beim Beispiel der Mutter, alle Ebenen zu nähren.

Sorge also gut für deinen Körper, Geist und Seele!

Und wie du das am besten machst, darauf gehe ich jetzt näher ein. Denn es gibt kein Standardwerk, dass für jeden Menschen gleich funktioniert.

Körperliche Selbstfürsorge

Beim Körper könnte man meinen: Ach, das ist ja einfach mit der Selbstfürsorge.

Essen und Trinken. Genügend Bewegung und Schlaf. Hygiene und Körperpflege. Und das war’s. Dann hat der Körper alles, was er braucht. Ganz so einfach ist es nicht. Es geht natürlich auch darum, was du isst. Sind es Lebensmittel, die dich wirklich nähren? Kann dein Körper sie gut verstoffwechseln? Was trinkst du? Welche Art von Bewegung ist das beste für dich und deinen Körper. Hier gibt es so unendlich viele unterschiedliche Konzepte, dass man verrückt werden könnte.

Mein Tipp für körperliche Selbstfürsorge

Probiere einfach viele unterschiedliche Sachen aus, und schau, was für dich am besten funktioniert. Das gilt fürs Essen genauso wie für die Bewegung. Sei achtsam beim Essen. Was liegt dir schwer im Magen? Nach welchen Lebensmitteln fühlst du dich unwohl und aufgebläht? Wann fühlst du dich angenehm satt? Vielleicht sogar richtig energiegeladen nach dem Essen?

Am besten probierst du mal beide Extreme aus. Total gesund, viel Obst und Gemüse, viel Wasser und Tees. Und dann das andere extrem. Viel Fett, kaum frische Sachen, viel Zucker.

Und dann finde für dich einen guten Mittelweg, mit dem du dich so richtig wohlfühlst.

Körperlich und auch seelisch. Denn, mal ganz unter uns, mit dem ein oder anderen Stück Schokolade füttern wir eher unsere Seele als unseren Körper. Bei der Bewegung kannst du dich mal an deine Kindheit zurückerinnern. Welche Sportart ist dir als Kind besonders leicht gefallen? Wo hast du dir schwergetan? Und natürlich: Was hat dir besonders viel Spaß gemacht? Davon kannst du schon mal ableiten, was für dich infrage kommt und was nicht.

Auch beim Schlaf ist jeder Körper sehr unterschiedlich. Wie viel Schlaf ist für dich am besten? Wie viel Schlaf braucht dein Körper?

Fazit:

Probier vieles aus, um heraus zu finden, was für deinen Körper das Beste ist. Finde eine gute Kombination, mit der du dich rundherum wohlfühlst. Und dann setze das in deinem Alltag um. Denn Selbstfürsorge soll vor allem Spaß machen!

Seelische Selbstfürsorge

Hier wird’s ein wenig kniffliger. Erinnere dich an mein Beispiel der Mutter. Sie schenkt ihrem Baby Liebe, Aufmerksamkeit, Geborgenheit und Sicherheit.

Wie soll ich mir das denn selbst geben? fragst du dich jetzt vielleicht.

Tatsächlich sind das alles Dinge, die wir gerne nach „außen“ verlagern.

Andere sollen…
…mir das Gefühl von Sicherheit und Geborgenheit vermitteln.
…mich lieben.
…mir Aufmerksamkeit schenken. 

Der ein oder andere mag vielleicht jetzt denken: Das kann ich mir doch selbst gar nicht geben!

Aber genau das Gegenteil ist der Fall. Liebe, Geborgenheit, Vertrauen – all das sind Dinge, die in erster Linie in uns sind. Denn nur wenn sie in uns sind, können wir sie von außen annehmen.

Kann ich es aushalten aufrichtig geliebt zu werden, wenn ich mich selbst nicht liebe? Wohl kaum.

Wie kann ich also auf seelischer Ebene Selbstfürsorge praktizieren?

Dafür habe ich zwei Übungen für dich rausgesucht. Einmal für Geborgenheit und Sicherheit in dir und einmal für mehr Selbstliebe.

Übung 1: Der sichere Ort in Dir – eine Übung für innere Geborgenheit und Sicherheit.

Es geht darum, einen sicheren Ort in dir zu finden. Einen Ort, an dem du dich nicht nur sicher, sondern auch geborgen fühlst.

Wenn du so weit bist, den sicheren Ort in dir zu finden, schließe deine Augen und stell dir vor deinem inneren Auge einen Ort vor, an dem du dich so richtig wohlfühlst.

Das kann ein Ort sein, an dem du tatsächlich schon mal warst, ein Ort, an dem du regelmäßig bist, oder ein Ort aus deiner Kindheit zum Beispiel. Das kann aber auch ein Fantasie-Ort in sein.

Stelle dir den Ort vor deinem inneren Auge so real wie möglich vor. Stell dir vor, du bist jetzt an diesem Ort.

Wie fühlt sich das an? Wo kannst du die Sicherheit und die Geborgenheit, die der Ort in dir auslöst, in deinem Körper spüren? Wie groß ist das Gefühl? Welche Farbe hat es? Ist es warm dort? Gibt es vielleicht einen Geruch, den du damit verbindest?

Tauche ein in dieses Gefühl, was der sichere Ort in dir auslöst. Und suche dir einen Anker, wie du dir dieses Gefühl immer wieder hochholen kannst. Zum Beispiel die Hand auf die Körperstelle legen, wo das Gefühl am stärksten ist.

Mach diese Übung regelmäßig so lange, bis du das Gefühl deines sicheren Ortes direkt in dir abrufen kannst, ohne die Übung zu machen.

Und immer, wenn du das Gefühl hast, du brauchst Geborgenheit und Sicherheit, holst du dir das Gefühl hoch oder reist innerlich an deinen inneren sicheren Ort.

Übung 2: Der Gesichtsspiegel, eine Übung für mehr Selbstliebe

Die Gesichtsspiegel-Übung ist hervorragend geeignet, um deine Selbstliebe zu stärken. Und das ist ein ganz essenzieller Punkt in der Selbstfürsorge.

Schau dich 2 Wochen lange, jeden Tag 3 mal im Spiegel an. Ungeschminkt, ungekämmt, ohne Schmuck – ganz natürlich du! Betrachte dein Gesicht ganz genau, jeden einzelnen Teil. Zum Schluss schaust du dir in die Augen.

Wie fühlt sich das an? Was magst du an dir? Was magst du nicht?

Versuche all das wahrzunehmen, ohne es zu bewerten.

Dann sagst du zu dir „Ich nehme mich so an, wie ich bin.“ „Ich liebe mich, so wie ich bin“.

Wie geht’s dir damit? Kannst du das ohne Widerstand sagen? Wenn Widerstand auftritt, wie stark ist er auf einer Skala von 1-10? (das brauchst du auch in den nächsten Wochen, damit du die Veränderungen bei deinen Widerständen sehen kannst.)

Beginne dann ein Selbstgespräch.

1. Auch wenn ich dies und jenes als Makel sehe, nehme ich mich genauso an, wie ich bin.

2. Alle Teile & Aspekte gehören zu mir, auch die, die ich nicht mag.

3. Ja, das bin ich! Ich liebe mich genau so, wie ich im Moment bin. Ich nehme mich so an, wie ich bin.

Nimm dir nach der Übung Zeit, um nachzuspüren, wie es dir mit der Übung geht. Kannst du das gut annehmen, oder bewertest du viel? Fällt es dir leicht, dich anzunehmen, oder wertest du dich eher ab?

Das Ziel ist, dass du immer mehr dazu in der Lage bist, dich anzunehmen und so zu akzeptieren, wie du bist. Ohne Bewertung und ohne Abwertung!

Wenn du diese Übung regelmäßig machst, wirst du sehen, wie die Widerstände immer weniger werden.

Aufmerksamkeit für dich selbst – auch das gehört zur Selbstfürsorge.

Wie soll das gehen? Die beste Form von Aufmerksamkeit, die du dir selbst schenken kannst, ist Achtsamkeit.

Sei achtsam mit dir.

Ich definiere achtsam sein so, dass du versuchst ganz im Hier und Jetzt zu sein. Sei ganz präsent und spüre in dich rein. Wie geht’s mir gerade? Wie fühle ich mich gerade? Wie ist meine Stimmung? Welche Bedürfnisse habe ich gerade? Welche Bedürfnisse kann ich direkt erfüllen?

Das bedeutet für mich auch Gefühle zu spüren, wahrzunehmen und zuzulassen, die du vielleicht gerade gar nicht spüren möchtest, wie z.B. Traurigkeit, Wut oder Enttäuschung.

Es geht darum zu spüren und es zuzulassen. Statt wegdrücken und verdrängen.

Was soll das bringen? In dem Moment, in dem du nicht annimmst, was ist, kämpfst du gegen die Realität. Und das funktioniert langfristig nicht. Verdrängte Gefühle sind vielleicht im Moment nicht mehr spürbar, aber sie sind nicht weg. Irgendwann kommen sie wieder hoch, aber dann kannst du sie nicht mehr zuordnen.

Von daher ist es viel besser für unser seelisches Wohlbefinden, Gefühle, die da sind auch wirklich da sein zu lassen und zu durchleben.

Als zweiter Aufmerksamkeits-Tipp kommt jetzt doch noch das Wellnesswochenende ins Spiel.

Schenke dir auch selbst Aufmerksamkeit, indem du dich einfach – über das normale Maß hinaus – verwöhnst. Eine Massage, ein Wellnesswochenende oder ein gemütlicher Abend im Kino. Wonach auch immer dir gerade ist.

Selbstfürsorge für deinen Geist

Je wacher wir durchs Leben gehen, desto lebendiger fühlen wir uns.
Deshalb halte deinen Geist und dein Gehirn in Bewegung. Tägliche Routine, immer derselbe Trott, lässt uns geistig einschlafen. Das ist natürlich mal total okay, sollte sich aber nicht dauerhaft einschleichen.

Du kannst dich und deinen Geist wach halten, indem du regelmäßig Dinge anders machst und auch immer wieder neue Dinge ausprobierst.

Zum Beispiel eine andere Strecke joggen, als immer deine Stammstrecke. Oder mal etwas essen, was du noch nie probiert hast. Oder mal ein Buch lesen, das in eine ganz andere Richtung geht als normal. Vielleicht mal ein Fantasyroman lesen, anstatt immer den Krimi.

Es reicht also schon Kleinigkeiten in deinem Alltag verändern. Das gibt neue Impulse und Reize, und das macht uns wach.

Natürlich kannst du deinen Geist auch füttern, indem du neue Sachen lernst. Eine neue Sprache, ein neues Hobby – worauf auch immer du Lust hast.

Psychohygiene unterstützt dich bei der seelischen Selbstfürsorge.

Weitere Tipps, wie du gut für dich sorgen kannst, findest du in meinem ausführlichen Artikel über Psychohygiene.

Warum ist Selbstfürsorge so wichtig?

Wenn wir uns gut um uns sorgen, fühlen wir uns besser. Das ist toll, es gibt aber noch einige weitere Punkte, warum Selbstfürsorge so wichtig für unser Leben ist:

  • Wir fühlen uns wohler und sind glücklicher, wenn wir uns gut um uns kümmern.
  • Selbstfürsorge ist die beste Möglichkeit Stress zu reduzieren (oder am besten erst gar nicht entstehen zu lassen)
  • Wir können mehr und besser für andere da sein
  • Sie ist gut für unsere Gesundheit
  • Wir stärken unser Selbstwertgefühl

Auf den Punkt zur Stärkung unseres Selbstwertgefühls möchte ich hier näher eingehen, weil dieser unglaublich wichtige Punkt oft übersehen wird.

Alles, was wir tun und wie wir es tun, hat immer auch einen unbewussten Einfluss auf mich.

Wenn ich mich zum Beispiel immer um die Bedürfnisse anderer kümmere und meine eigenen Bedürfnisse hinten anstelle, dann ist die unbewusste Botschaft dahinter: Die anderen sind wichtiger als ich! Wenn ich es nicht schaffe, mich gut um mich selbst zu kümmern, ist die unbewusste Botschaft dahinter: Ich bin nicht wichtig. Ich bin es nicht wert.

Jedes Mal, wenn ich mich nicht gut um mich selbst kümmere, ist das wie eine Ohrfeige für unser Selbstwertgefühl. Unbewusst werte ich mich dadurch selbst ab und mache mich selbst schlecht.

Das Tolle ist: Das Ganze funktioniert auch in die andere Richtung! So ist also die unbewusste Botschaft, wenn ich mich gut um mich und meine Bedürfnisse kümmere: Ich bin wertvoll. Ich bin wichtig. Das stärkt uns innerlich, das stärkt unser Selbstwertgefühl und unser Selbstbewusstsein.

Deshalb ist echte Selbstfürsorge auch besonders wichtig!

Warum fällt es uns so schwer, regelmäßig gut für uns zu sorgen?

Ich habe letztens meine Leserinnen gefragt, was ihnen bei der Selbstfürsorge am schwersten fällt. Zu wenig Zeit ist es übrigens nicht. Die eindeutige Antwort war: regelmäßig dranbleiben! Wenn es dir genauso geht, dann kann ich dich beruhigen: Das ist total normal! Das fällt mir auch oft schwer. Warum ist das so? Warum fällt es uns schwer, Dinge, die uns guttun, beizubehalten?

Dafür gibt’s mehrere Gründe:

1. Der „Jetzt brauche ich es nicht mehr“-Grund

Wir denken erst dann über Selbstfürsorge nach, wenn wir sie dringend brauchen. Wenn wir nur noch wenig Kraft und Energie haben und ganz dringend etwas tun müssen, um unsere Reserven aufzutanken. Dann kümmern wir uns um uns selbst, dann denken wir an unsere Übungen und dann probieren wir auch alles Mögliche aus.

Wenn es uns aber wieder besser geht, dann ist es weniger dringend. Dann habe ich nicht das Gefühl: Ich muss jetzt sofort was für mich tun, sonst kann ich nicht mehr! Somit flaut das Bedürfnis nach Selbstfürsorge wieder ab.

Dieser Gedanke ist zwar nachvollziehbar, aber nicht bis zum Ende gedacht. Es wäre dasselbe, wenn du immer, sobald du € 10.000 auf deinem Konto hast, aufhörst zu arbeiten, weil du ja jetzt genug Geld hast. Und erst, wenn das Geld aufgebraucht ist, fängst du wieder an zu arbeiten. Das macht keinen Sinn und bringt mehr Stress, als wenn du einfach normal weiterarbeitest.

Unser inneres Selbstfürsorge-Level können wir mit einem Bankkonto vergleichen. Wir zahlen etwas darauf ein und es geht auch immer was vom Konto ab. Das Beste wäre, wenn das Selbstfürsorge-Konto immer prall gefüllt ist, sodass ausreichend Energie und Kraft vorhanden ist – auch wenn es mal größere Abbuchungen gibt!

Deshalb mein Tipp, den ich dir sehr ans Herz legen möchte: Zahle immer gut auf dein Selbstfürsorge-Konto ein. Es lohnt sich!

2. Der „Ich will die Erwartungen anderer erfüllen“-Grund

Sehr oft ist das, was wir tun, nicht aus dem Antrieb heraus: War wäre jetzt gut für mich, sondern aus Gedanken, wie z.B. „Was erwarten die anderen von mir?“. „Was denken andere von mir?“. „Ich muss die Erwartungen der anderen erfüllen!“. Weil wir uns wünschen anerkannt und wertgeschätzt zu werden, versuchen wir diese Erwartungen der anderen zu erfüllen.

Nur leider sind solche inneren Antreiber und Glaubenssätze die absoluten Gegner von Selbstfürsorge. Beobachte dich mal selbst, wie viele solcher Überzeugungen in dir stecken, die es verhindern, dass du dich gut um dich kümmerst.

3. Der „Es braucht 60-80 Tage“-Grund

Ein anderer Grund, warum es uns so schwerfällt dranzubleiben, ist die 60-80 Tage Regel. Wir beginnen mit unseren Selbstfürsorge-Übungen, wir versuchen uns daran zu erinnern und trotzdem gehen sie im Alltag unter. Wir vergessen sie erst einmal, dann mal wieder und irgendwann sind sie komplett in Vergessenheit geraten. Daran ist die 60-60 Tage Regel schuld!

Es ist wissenschaftlich erwiesen, dass es 60-80 Tage braucht, bis etwas Neues zur Gewohnheit wird. Wenn wir wollen, dass meine Mikropausen zur Gewohnheit werden, muss ich bewusst 60-80 Tage daran arbeiten, sonst vergessen wir es wieder. Das heißt, wir müssen uns in diesem Zeitraum immer wieder daran erinnern und aktiv dran bleiben. Erst dann geht es uns in Fleisch und Blut über.

Deshalb empfehle ich dir: Setz dir Erinnerungen im Alltag, das hilft dir dabei, dranzubleiben!

Die unterschiedlichen Ebenen der Selbstfürsorge

Stell dir mal vor, du legst so einen richtig schönen Selbstfürsorge Tag ein. Du gehst raus in die frische Luft und bewegst dich. Du meditierst, um deinen Kopf frei zu kriegen und um negative Gedanken loszulassen und gönnst dir eine tolle Wellnessbehandlung. Selbstfürsorge macht ganz schön hungrig, aber du hast überhaupt keinen Bock zum Kochen und machst dir irgendein Fertigzeugs, auf das du eigentlich gar keine Lust hast.

Es ist überhaupt kein Problem, wenn du keine Lust zum Kochen hast, das kann ich gut verstehen. Aber anstatt irgendwas zu essen, auf das du keine Lust hast, bestelle dir lieber etwas beim Restaurant deines Vertrauens. Ein Lokal in meiner Nähe hatte im Herbst immer ein besonderes Curry, das wirklich ein Traum war. Jeder einzelne Bissen war ein reiner Genuss! (Ich schreibe das in der Vergangenheit, weil die das Curry dieses Jahr leider nicht anbieten). Auch das ist Selbstfürsorge!

Selbstfürsorge findet auf allen Ebenen Körper, Geist und Seele statt. Und zusätzlich sollten auch alle Sinne mit einbezogen werden. Gerade das Schmecken und Riechen hat eine große Wirkung darauf, wie wir uns fühlen.

17 Selbstfürsorge-Übungen für dich:

1. Selbstfürsorge-Übung für den Start in den Tag: Dein schöner Gedanke

Überlege dir am Morgen als Erstes einen schönen, stärkenden Gedanken, der dich durch den ganzen Tag begleitet.

2. Meine Lieblings-Selbstfürsorge Übung: Die Mikropause!

Ich liebe diese Übung. Du kannst sie überall machen, sie dauert nur ein paar Sekunden und sie funktioniert hervorragend: die Mikropause! Wir haben oft nicht die Zeit für Pausen, aber die Mikropause geht immer!

Und so funktioniert sie: Ziehe deine Schultern hoch und atme dabei tief ein. Wenn du magst, kannst du dabei auch die Augen schließen. Atme kräftig aus, während du die Schultern fallen lässt und zähle bis 3. Nach dem Ausatmen lächelst du. Und schon ist die Mikropause wieder vorbei.

Die Mikropause kannst du sooft wiederholen wie du magst. Je mehr du sie machst, umso mehr wirkt sie. Du wirst erstaunt sein, wie viel Unterschied das macht. Ich bin immer wieder total begeistert.

3. Psychohygiene

Du kennst bestimmt auch den Spruch: Ordnung ist das halbe Leben! Das beziehen wir meist auf äußeres, wie die Wohnung, der Garten oder das Auto. Aber was ist mit der Ordnung in unserer Seele? Was tun, wenn es mal Chaos und Unordnung in unserem Inneren gibt? Wer räumt das dann auf?

Das kannst nur du! Deshalb lege ich dir sehr ans Herz, dir immer mal wieder Zeit für deine Psychohygiene zu nehmen. Gerade der Herbst eignet sich dafür ganz besonders gut. In diesem Artikel beschreibe ich 7 Wege für eine „saubere und aufgeräumte“ Seele.

4. Höre dir zu!

Diese Selbstfürsorge Übung sollte dich immer begleiten: Stelle dir selbst immer und immer wieder die Fragen: Was will ich wirklich? Was tut mir gut? Was brauche ich gerade im Moment? Es ist ein wichtiger Schritt für dein glückliches und erfülltes Leben, herauszufinden, was du wirklich brauchst und was dir guttut. Hier gibt es keine 0815 Antwort, denn das ist bei jedem anders. Deshalb höre gut in dich hinein. Du kannst sie natürlich für dich passend umformulieren.

An der Stelle geht es erst einmal darum, wahrzunehmen, was du brauchst und die Wahrnehmungsfähigkeit zu trainieren. Es geht noch nicht darum, deine Bedürfnisse direkt zu erfüllen. Nimm dir gerne einen längeren Zeitraum (1-2 Wochen) und höre einfach immer wieder in dich rein und frage dich: Was bräuchte ich gerade, damit ich mich wohler fühle? Was täte mir jetzt gut? Schreibe dir die Punkte am besten in deiner Bedürfnisliste auf.

5. Achte auf deine Bedürfnisse

Jetzt geht es darum, dass du das, was du in Punkt 3 geübt und wahrgenommen hast, auch umsetzt. Was steht auf deiner „Das brauche ich“ Liste? Versuche jeden Tag eine Sache davon umzusetzen. Das dürfen auch kleine Portionen sein. Wenn zum Beispiel auf deiner Bedürfnisliste „Ruhe und Entspannung“ steht, dann muss das nicht immer eine ganze Stunde meditieren sein. 5 Minuten Ruhe und nichts tun sind besser als nichts und leichter machbar, als eine Stunde. Also, beginne mit kleinen Einheiten, die für dich leicht umsetzbar sind und keinen Stress in dir auslösen.

6. Erlaube es dir, für dich zu sorgen

Ja, du darfst dich um dich kümmern. Nein, die anderen sind nicht wichtiger als du. Ja, du darfst dir die Zeit für dich nehmen. Die Spülmaschine, Wäsche oder was auch immer kann warten. Das ist nicht wichtiger als dein Wohlbefinden! Gib dir selbst immer wieder die Erlaubnis dazu. Besonders dann, wenn es eine Stimme in dir gibt, die etwas anderes sagt. Diese Selbstfürsorge Übung ist essenziell, denn wenn du es dir selbst nicht erlaubst, dich gut um dich zu kümmern, wird es schwierig.

7. Atme dich glücklich

Wie wir atmen, hat einen großen Einfluss darauf, wie wir uns fühlen. Wir können damit unseren Stresspegel nach oben oder auch nach unten regulieren. Und wir können unsere Stimmung damit auch wesentlich beeinflussen. Deshalb achte darauf, dass du immer mal wieder tief durchatmest. Je öfter, desto besser.

8. Die Selbstfürsorge Übung, die richtig viel Spaß macht: Schüttel dich und rüttel dich!

Das ist wirklich ein Energie- und Gute Laune Booster! Stell dich hüftbreit hin, die Knie leicht gebeugt, lass den Kopf, die Schultern und die Arme fallen und beginne dich mal so richtig durchzuschütteln und durchzurütteln. Am besten schüttelst du deinen ganzen Körper mal so richtig durch. Das bringt sofort neue Energie und macht einfach Spaß.

9. Alle Sinne

Schließe alle Sinne in deine Selbstfürsorge Übungen mit ein: Geruch, Geschmack, Sehen und Fühlen.

Suche dir zum Beispiel einen Duft, den du gerne magst, und hole dir eine Duftkerze oder ein Öl davon. Oder welche Farben magst du besonders gerne und lösen ein Wohlgefühl in dir aus? Schau, dass du ganz viel deiner Wohlfühlfarben in deinem Alltag hast. Zum Beispiel bei deinen Klamotten oder als Kissen, Decken und Bilder.

10. Umarme dich selbst

Umarme dich jeden Tag einmal selbst! Schließe dich selbst in die Arme und genieße dieses Gefühl. Du kannst auch deine Augen schließen, um das Gefühl noch intensiver zu spüren und wahrzunehmen. Diese Übung darfst du natürlich auch mehrmals täglich machen 😉.

11. Eine Minute für deine gute Laune

Lächle 60 Sekunden am Stück, ohne Unterbrechung. Da bekommst du sofort bessere Laune. Das ist sogar wissenschaftlich bestätigt. Wichtig ist, dass die 60 Sekunden am Stück sind, 2 x 30 Sekunden geht nicht.

12. Spüre in dich rein

Mache einen Bodyscan. Schließe die Augen und gehe innerlich in deinem Körper spazieren, von Kopf bis Fuß. Nimm einfach nur wahr, wie du dich fühlst und spüre, wie sich dein Körper anfühlt. Nimm alle Gefühle wahr und beende die Übung mit einem Wohlgefühl.

13. Selbstfürsorge durch Glücksmomente

Erinnere dich an Momente in deinem Leben, in denen du besonders glücklich und zufrieden warst. Schließe die Augen und stell dir diesen Moment noch mal ganz genau vor. So, als würdest du ihn gerade erleben. Wie hast du dich in diesem Moment gefühlt? Spüre dieses Glücksgefühl so, als würdest du die Situation gerade noch einmal erleben.

14. Hand aufs Herz

Lege deine Hand aufs Herz und nimm ein paar tiefe Atemzüge. Du kannst das noch mit dem Mantra: „Mein Herz schlägt nur für mich!“ begleiten.

15. Bewege dich

Gehe jeden Tag spazieren, am besten 30 Minuten. Es ist wissenschaftlich bewiesen, dass spazieren gehen am besten dabei hilft Stress abzubauen. Und außerdem tut Bewegung einfach gut und pustet den Kopf frei!

16. Selbstfürsorge geht durch den Magen

Nicht nur die Liebe 😉. Sorge gut für dich, in dem du dich so ernährst, dass du dich richtig wohl damit fühlst. Zum einen die richtige Menge und natürlich auch mit Lebensmitteln, die dir guttun.

17. Feiere den Tag

Halte am Abend inne und überlege: Was war alles gut heute? Was war heute alles schön? Worüber habe ich mich gefreut? Das können auch ganz kleine Momente gewesen sein. Es geht darum, den schönen Momenten des Tages noch mal extra Raum zu geben. Wenn du magst, kannst du dir auch ein kleines Glücks-Tagebuch zulegen, und die kleinen und großen Glücksmomente darin festhalten.

Jetzt gehts um die Aktion: Tun, ausprobieren und dran bleiben!

Toll, dass du den Artikel ganz durchgelesen hast! Nur dadurch wird sich noch nichts in deinem Leben ändern. Deshalb ist es wichtig, dass du die Übungen auch in deinem Alltag tatsächlich umsetzt!

Also, los gehts! Suche dir 5 Selbstfürsorge Übungen aus meiner Liste aus, die dich am meisten ansprechen, und probiere sie aus. Wenn die Übung dann doch nicht so gut für dich ist, wie du dachtest, probiere einfach eine andere. Wichtig ist, dass die Übungen gut in deinen Alltag passen und dir Spaß machen.

Wenn du deine Top 5 Selbstfürsorge Übungen gefunden hast, geht es darum dranzubleiben. Dafür setzt du dir am Anfang am besten Erinnerungen, damit du auch wirklich dran denkst. Du kannst dir den Handy-Wecker stellen, der dich daran erinnert, eine Atempause einzulegen. Oder du klebst dir ein Post-it an deinen Rechner, der dich an die Mikropause erinnert. Es dauert in der Regel 60 – 80 Tage, bis wir uns an neue Gewohnheiten gewöhnen und sie ganz automatisch in uns ablaufen. So lange solltest du aktiv dranbleiben und immer wieder deine Übungen machen. Auch wenn sich das lange anhört, ich kann dir versprechen: Es lohnt sich!

Das Wichtigste zum Schluss:

Bitte sei liebevoll und mitfühlend mit dir und bitte schimpfe nicht mit dir, wenn es mal nicht so läuft, wie du es dir wünschst. Das ist total okay und normal! Wenn die Übungen mal nicht so klappen, wie du es dir vorstellst, dann lässt du es einfach für den Moment und probierst es später oder am nächsten Tag wieder aus. Wichtig ist nur, dass du dran bleibst und immer wieder deinen Selbstfürsorge-Muskel trainierst, nicht, dass du alles immer richtig machst.

Ich wünsche dir ganz viel Spaß beim Ausprobieren der Selbstfürsorge Übungen. Schreib mir gerne deine Lieblingsübung in die Kommentare. Ich bin gespannt, was dir am meisten Freude macht. Oder, wenn deine Lieblings-Selbstfürsorge Übung nicht in meiner Liste ist

Selbstfürsorge ist so individuell – was passt zu dir?

Was uns guttut, ist genauso individuell wie jeder von uns. Deine beste Freundin liebt es zu meditieren und Stille zu genießen, und dich macht es eher nervös, als dass es sich gut anfühlt. Das ist völlig in Ordnung! Da gibt es kein richtig oder falsch, sondern nur ein: Das passt zu mir, das fühlt sich für mich gut an oder eben nicht.

Deshalb meine Bitte an dich: Probiere aus und schau, was sich für dich gut anfühlt. Wobei kannst du Kraft und Energie tanken? Was fühlt sich für dich wie Balsam für die Seele an? Nur dann ist es wirklich gut für dich!

Deine Best-Off Selbstfürsorge-Liste

Deshalb empfehle ich dir, deine best off Selbstfürsorge-Liste anzulegen, auf denen du alle Übungen, Rituale und Impulse aufschreibst, die du magst. Sammle mindestens 9 Punkte! Am besten teilst du die Punkte in 3 Gruppen ein. 3 Übungen gehen ganz schnell und brauchen keine Planung (z.B. die Mikropause). 3 Übungen, die ein wenig länger dauern, aber auch keine Planung benötigen (z.B. 30 Minuten meditieren) und 3 Dinge, die lange dauern und geplant werden müssen (z.B. eine größere Wanderung).

Diese Liste muss jetzt nicht für den Rest deines Lebens gelten😉. Du kannst sie jederzeit anpassen, Übungen streichen und Neue mit dazunehmen – ganz, wie du magst.

Meine besten Hacks, damit Selbstfürsorge im Alltag funktioniert

Damit das Dranbleiben leichter fällt und die Selbstfürsorge auch im Alltag klappt, habe ich hier meine besten Selbstfürsorge-für-den-Alltag-Hacks für dich:

Nimm dir nicht zu viel vor ist der beste Schritt zu mehr Selbstfürsorge!

Wir scheitern oft daran, dass wir das Gefühl haben, es „richtig“ machen zu müssen! „Meditieren bringt nur was, wenn ich es richtig mache, mindestens eine Stunde.“ Nein! 10 Minuten am Tag zu meditieren ist besser als gar nicht. Das Gleiche gilt für alle anderen Selbstfürsorge-Übungen! Ein bisschen ist immer besser als gar nichts! Mach dir keinen zusätzlichen Druck und setze dir machbare Ziele. So hast du auch zusätzlich noch schöne Erfolgserlebnisse.

Feier dich

Freue dich über die Dinge, die du schaffst! Fokussiere dich auf das, was du umgesetzt und getan hast. Das gibt Auftrieb und motiviert dich. Und ärgere dich bitte nicht über all das, was du nicht geschafft hast. Also: Feier deine Erfolge, egal wie klein oder groß sie sind!

Tobe dich aus – mit Post its!

Damit das mit den 60-80 Tagen auch klappt, erinnere dich mit Post-its an deine Selbstfürsorge-Übungen. Schreibe z.B. einfach Mikropause drauf, und klebe sie an deinen Bildschirm. Ich hatte mal eine Klientin, die war sehr eifrig und hat sich die Erinnerungen ausgedruckt, laminiert und in der ganzen Wohnung verteilt. Das darfst du natürlich auch gerne machen. Du kannst auch etwas auf den Post-it malen, was dich an deine Mikropause erinnert. Probiere einfach aus, was da für dich am besten funktioniert.

Erstelle Selbstfürsorge-Verknüpfungen

Dieser Hack funktioniert super! Stelle Verknüpfungen her mit alltäglichen Dingen. Zum Beispiel: Immer, wenn ich mir einen Kaffee hole, mache ich eine kurze Mikropause. Immer nach dem Zähneputzen mache ich meine Atemübung. Immer wenn ich in die Arbeit gehe, übe ich mich im achtsamen Gehen.

Welche Dinge machst du mehrmals am Tag? Welche Dinge kommen wirklich jeden Tag in deinem Leben vor? Und welche Selbstfürsorge-Übungen könntest du damit verknüpfen?

Selbstfürsorge Glossar

Abgrenzung

Abgrenzung ist die Fähigkeit, sich von den Gefühlen und Stimmungen anderer Menschen nicht beeinflussen zu lassen. Das gilt auch für die allgemeine Atmosphäre, wenn mehrere Menschen zusammen sind. Du nimmst diese zwar wahr und kannst ggf. auch empathisch darauf eingehen, sie haben aber keinen Einfluss auf deine Gefühle oder deine Stimmung.

Anerkennung

Als Anerkennung wird oft ausschließlich der Wunsch nach Wertschätzung und Bestätigung anderer Menschen empfunden. Wir können uns aber auch selbst Anerkennung schenken, und die ist mindestens genauso wichtig.

Anpassung

Anpassung ist die fantastische Fähigkeit, uns auf neue äußere Gegebenheiten und soziale Situationen einzulassen. Wir Menschen sind unglaublich anpassungsfähig, was uns oft sehr hilft. Gleichzeitig bedeutet Anpassung immer viel Arbeit für unsere Seele.

Aufopfern

Aufopfern bedeutet die eigenen Bedürfnisse hinten anstellen, um sich voll und ganz einer anderen Sache hinzugeben. Das kann sein, die Bedürfnisse und Erwartungen anderer erfüllen, das kann aber auch die übertriebene Hingabe für die Arbeit oder ein Hobby sein. Das Aufopfern schließt immer mit ein, dass die betroffene Person selbst darunter auf irgendeine Art und Weise leidet, mental und/oder körperlich.

Bedürfnisse

Es gibt die Bedürfnisse nach lebensnotwendigen Dingen, wie zum Beispiel Schlaf und Nahrung. Diese Bedürfnisse müssen zum Überleben erfüllt werden. Und es gibt Bedürfnisse nach Dingen, die nicht zum Leben notwendig sind, wie zum Beispiel das Bedürfnis nach Ruhe oder nach Abenteuer. Unsere eigenen Bedürfnisse sind absolut wichtig. Nicht nur für unser Wohlbefinden, sondern auf vielen unterschiedlichen Ebenen. Wir sind selbst dafür verantwortlich, unsere Bedürfnisse wahrzunehmen und sie in unser Leben mit einzubeziehen. Der Umgang mit den eigenen Bedürfnissen ist ein sehr komplexes Thema.

Wenn du intensiver in das Thema „eigene Bedürfnisse besser wahrnehmen & mehr leben“ einsteigen möchtest, dann hol dir hier meine PDF-Anleitung für 0,- EUR.

Burn On

Das ist ein Zustand, bei dem Betroffene immer so am Burn Out entlang schlittern. Der Burn On ist gekennzeichnet durch die dauerhaften Symptome von erschöpft und ausgelaugt sein und dem ständigen Gefühl, dass alles zu viel ist. Davon kann man sehr lange betroffen sein, der Burn On kann aber jederzeit in einen Burn Out führen.

Entspannung

Das wohltuende Gefühl, körperlich und psychisch locker und unverkrampft zu sein. Entspannung bedeutet, sich von Stress und Anspannung zu lösen. Entspannung ist zwingend notwendig, um eine Balance zwischen An- und Entspannung herzustellen. Die meisten Menschen sind in einem Dauer-Anspannungszustand, deshalb ist Entspannung besonders wichtig! Dauerhafte Anspannung schadet der körperlichen und mentalen Gesundheit.

Erschöpfung

Erschöpfung wird durch körperliche oder geistige Belastung ausgelöst. Wenn du erschöpft bist, fühlst du dich müde, schlapp und ausgelaugt. Bevor der Erschöpfungszustand eintritt, sendet der Körper Warnsignale. Wenn du Erschöpfung vermeiden möchtest, solltest du unbedingt auf diese Signale hören.

Erwartungen

Erwartungen beziehen sich auf Vorstellungen oder Annahmen darüber, wie etwas sein sollte oder wie sich andere Menschen verhalten sollten. Oft setzen wir uns selbst und anderen hohe Erwartungen, die jedoch nicht immer erfüllt werden können. Die normalste Reaktion, wenn Erwartungen nicht erfüllt werden, ist Enttäuschung.

Glaubenssätze

Glaubenssätze sind tief verwurzelte Überzeugungen, die wir über uns selbst und über die Welt haben. Glaubenssätze sind wie innere Gesetze. Oft sind sie unbewusst und beeinflussen unser Denken, Fühlen und Handeln. Wenn du negative Glaubenssätze hast, die dich blockieren oder einschränken, kann es hilfreich sein, daran zu arbeiten und sie zu hinterfragen.

Gedanken

Gedanken sind die inneren Bilder und Vorstellungen, die wir in unserem Kopf haben. Gedanken können sich auf Situation, Menschen, Träume für die Zukunft oder Erinnern auf vergangenes beziehen. Sie beeinflussen unsere Emotionen, unser Fühlen und damit unser Verhalten sehr stark. Wahrscheinlich mehr als alles andere.

Grundlose Unzufriedenheit

Unzufriedenheit ist ein Gefühl des Unbehagens. Ein Gefühl, dass etwas nicht so ist, wie wir es uns wünschen oder wie etwas zu sein haben sollte. Das kann sich auf Situationen, Personen und andere Aspekte des Lebens beziehen. Bei der „grundlosen“ Unzufriedenheit fehlt dieser Bezug. Wir wissen nicht, woher die Unzufriedenheit kommt. Das erzeugt zusätzlichen Frust, Stress und oft sogar richtige Ängste. Die grundlose Unzufriedenheit ist niemals grundlos, aber der Grund ist nicht offensichtlich oder wird von den Betroffenen nicht als Grund wahrgenommen.

Innerer Antreiber

Der innere Antreiber ist ein innerer Anteil, der sich als Gedanke oder als Überzeugung bemerkbar macht. Der innere Antreiber motiviert uns dazu, bestimmte Handlungen auszuführen oder ehrgeizig auf bestimmte Ziele hinzuarbeiten. Innere Antreiber sind nicht per se gut oder schlecht. Es kommt auf die innere Dynamik an. Ein positiv wirkender innerer Antreiber wäre, wenn du dir selbst sagst, dass du alles erreichen kannst. Ein negativ wirkender innerer Antreiber wäre einer, der dir immer wieder sagt, dass du nicht gut genug bist und du immer alles perfekt machen musst. Es ist wichtig, deine inneren Antreiber zu erkennen und zu hinterfragen, ob sie dir wirklich helfen oder dich belasten.

Inneres Kind

Das innere Kind repräsentiert eine kindliche Seite in dir, die sich nach Sicherheit, Geborgenheit und Aufmerksamkeit sehnt. Wenn wir als Kind bestimmte Bedürfnisse nicht erfüllt bekommen haben, meldet sich das innere Kind auch im Erwachsenenalter und sucht immer noch nach der Aufmerksamkeit und Liebe, die es vermisst.

Innerer Kritiker

Der innere Kritiker ist wie der innere Antreiber ein innerer Anteil, der sich meist in der Kommunikation mit sich selbst und über einen selbst zeigt. In den Gedanken, die wir über uns haben, aber auch, wie wir mit uns und über uns sprechen. Wie der Name bereits sagt, geht es diesem Anteil nur um Kritik, und die ist größtenteils abwertend und hart. Bei den meisten Menschen ist der innere Kritiker sehr stark ausgeprägt. Die Selbstkritik ist oft viel härter, als wir sie jemals bei anderen Menschen anwenden würden.

Lebensfreude

Lebensfreude ist ein Zustand des Glücks und der Zufriedenheit, der durch die Freude am Leben und die Wertschätzung positiver Erfahrungen und Beziehungen entsteht. Lebensfreude kann durch eine Vielzahl von Dingen ausgelöst werden. Es ist ein positiver Zustand, der dazu beiträgt, Stress abzubauen, das Selbstbewusstsein zu stärken und das allgemeine Wohlbefinden zu verbessern.

Leichtigkeit

Leichtigkeit bezieht sich auf das Gefühl von Leichtigkeit und Freiheit, das entsteht, wenn wir uns von Ballast befreien, etwas tun, was uns Freude macht oder bei Tätigkeiten, die uns leicht von der Hand gehen. Leichtigkeit kann durch verschiedene Arten erreicht werden, wie zum Beispiel durch die Vereinfachung von Aufgaben oder durch das Loslassen von Sorgen und negativen Gedanken. Leichtigkeit kann auch bedeuten, dass wir Aufgaben oder Herausforderungen mühelos bewältigen und uns dabei entspannt fühlen.

Psychohygiene

Mit Psychohygiene sind Maßnahmen und Aktivitäten gemeint, die dazu dienen, die psychische Gesundheit und das Wohlbefinden zu erhalten und zu verbessern. Dazu gehören beispielsweise Entspannungsübungen, Achtsamkeitspraktiken, gesunde Ernährung, ausreichend Schlaf und körperliche Bewegung. Psychohygiene zielt darauf ab, Stress und psychische Belastungen zu reduzieren, das Selbstwertgefühl zu stärken und ein positives Lebensgefühl zu fördern.

Rituale

Rituale sind immer wiederkehrende Handlungen. Sie können religiöser, kultureller, sozialer oder persönlicher Natur sein. Persönliche Rituale können sehr wirkungsvoll für die Selbstfürsorge benutzt werden, um Stress abzubauen und das Wohlbefinden zu fördern.

Schlechtes Gewissen

Ein schlechtes Gewissen ist ein Gefühl der Reue, das sich einstellt, wenn man das Gefühl hat, etwas falsch gemacht oder gegen eine moralische Norm verstoßen zu haben. Oft entsteht das schlechte Gewissen aus Schuldgefühlen und Selbstvorwürfen heraus. Ein schlechtes Gewissen kann auch körperliche Symptome wie Unruhe, Stress und Magenproblemen hervorrufen und zu langfristigen psychischen Belastungen führen, wenn wir nicht daran arbeiten.

Schuldgefühle

Schuldgefühle sind unangenehme Emotionen, die entstehen, wenn man das Gefühl hat, etwas falsch gemacht oder gegen moralische oder ethische Grundsätze verstoßen zu haben. Es kann sich um ein Verhalten handeln, das man als falsch empfindet, oder auch um das Versäumnis, eine bestimmte Handlung ausgeführt zu haben. Schuldgefühle sind meist von negativen Gedanken, Selbstvorwürfen und Scham begleitet. Schuldgefühle beziehen sich immer auf die Betroffenen selbst. Sie haben das Gefühl, an etwas „schuld“ zu sein.

Selbstsabotage

Selbstsabotage ist das Handeln oder Denken, das uns selbst im Weg steht und uns daran hindert, unsere Ziele zu erreichen oder unsere Wünsche zu erfüllen. Selbstsabotage kann unbewusst oder bewusst stattfinden. Die Betroffenen haben aber immer das Gefühl, das nicht ändern zu können. Bei Selbstsabotage kann es sich um Verhaltensweisen handeln, die uns zurückhalten oder uns schaden, wie z.B. Prokrastination, ungesunde Beziehungen oder negative Gedanken und Selbstkritik. Selbstsabotage führt zu Frustration, Wut und dem Gefühl fremdbestimmt zu sein.

Stress

Stress ist eine natürliche körperliche und emotionale Reaktion auf Anforderungen und Herausforderungen des Alltags, die als Belastung (oder auch Bedrohung) empfunden werden. Der Körper reagiert auf Stress durch die Freisetzung von Hormonen wie Adrenalin und Cortisol, die die körperliche Leistungsfähigkeit steigern sollen. Kurzzeitiger Stress kann motivierend und positiv sein, aber langanhaltender oder chronischer Stress kann zu körperlichen und psychischen Symptomen wie Kopfschmerzen, Schlafstörungen, Angstzuständen und Depressionen führen. Es ist wichtig, gesunde Bewältigungsstrategien zu entwickeln, um Stress zu reduzieren und das Wohlbefinden zu verbessern.

Wertschätzung

Wertschätzung bezeichnet die Anerkennung und Würdigung der positiven Eigenschaften, Leistungen oder Handlungen einer Person. Es geht darum, den Wert und die Bedeutung dessen anzuerkennen, was eine Person tut oder wer sie ist. Wertschätzung kann verbal oder nonverbal ausgedrückt werden und trägt dazu bei, das Miteinander zu verbessern. Wertschätzung sollte ein wichtiger Bestandteil unserer zwischenmenschlichen Beziehungen sein, da es zu einer positiven und unterstützenden Atmosphäre beiträgt. Leider kommt sie oft viel zu kurz, vor allem die Wertschätzung sich selbst gegenüber.

Fazit

Ich hoffe sehr, dass ich mit dieser Anleitung deine Wahrnehmung zur Selbstfürsorge geschärft habe und dass du ab sofort ganz fleißig auf dein Selbstfürsorge-Konto einzahlst!

Wie gefüllt ist dein Selbstfürsorge-Konto im Moment? Du wirst sehen, was es für einen großen Unterschied macht, wenn du ein fettes Selbstfürsorge-Guthaben hast. Und bitte denk immer daran, viele kleine Dinge haben auch einen großen Einfluss.

Einen Wunsch habe ich noch, den ich dir unbedingt mitgeben möchte: Wenn es mal nicht so klappt, wie du es dir vorstellst, wenn du mal Tage hast, an denen einfach viel zu viel los ist: Bitte beschimpfe dich nicht! Das ist okay. Solche Tage gibt es. Und solche Tage darf es auch geben. Wenn du so einen Tag hast, dann nimms zur Kenntnis und sage dir: Heute hat das nicht geklappt, aber das macht nichts. Morgen ist ein neuer Tag und da mach ich wieder weiter.

Ich wünsche dir ganz viel Freude beim Ausprobieren und hinterlasse mir gerne einen Kommentar, welche Übungen dir am besten gefallen oder welcher Umsetzung-Hack bei dir gut funktioniert! Ich freue mich, von dir zu lesen.


Hättest du gerne Unterstützung auf deinem Weg zu mehr Selbstfürsorge? Dann buche hier gerne ein Erkenntnis-Coaching (ca. 20 Min.). Im Erkenntnis-Coaching besprechen wir deine Ist-Situation und was die Selbstfürsorge blockiert, und natürlich, wie du das ändern kannst! Das Erkenntnis-Coaching ist kostenlos und unverbindlich!

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