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Gefühlswelt & Gedanken

Psychohygiene – Frühjahrsputz für die Seele!

By 9. März 2020Februar 23rd, 2024One Comment
Befreie dich von altem Ballast mit Psychohygiene

Psychohygiene: 9 Wege für ein glücklicheres Leben

[Diesen Artikel habe ich im Juni 2023 überarbeitet.]

Ordnung ist das halbe Leben, sagt man. Bei uns ist Sauberkeit und Ordnung auf jeden Fall wichtig. Die Wohnung, das Büro, das Auto, die Straßen – am besten ist alles blitzblank poliert. Das gilt natürlich auch für uns selbst. Duschen, Zähneputzen und frisch gewaschene Kleidung gehören bei den meisten zur täglichen Morgenroutine. (Außer bei den „Abendduschern“, da fällt das Duschen morgens weg ;-)).

Aber jetzt mal Hand aufs Herz: Wie sieht es denn mit unserer Seele aus? Wie oft räumen wir in unserer Seele auf? Wie oft pflegen wir unser Innerstes? Wie oft entrümpeln wir unsere Seele von altem Ballast, den wir mit uns herumschleppen?

Und: Merken wir überhaupt, wenn Chaos in unserer Psyche herrscht? Merken wir, wann wir Psychohygiene brauchen?

Dabei ist die seelische Sauberkeit und Ordnung mindestens genauso wichtig wie eine saubere Wohnung. Meiner Meinung nach noch viel wichtiger! Denn wenn wir seelisches Chaos haben, wirkt sich das viel mehr auf unser Wohlbefinden aus, als wenn es im Wohnzimmer aussieht, als hätte eine Bombe eingeschlagen. Ja, das macht vielleicht mal schlechte Laune, aber hat nicht so eine tiefgreifende Wirkung, wie das Chaos in unserer Seele.

Deshalb ist das regelmäßige Befreien der Seele von Ballast so wichtig, denn es sorgt für mehr Leichtigkeit, Zufriedenheit und Lebensfreude.

Eine „saubere“ Seele ist ein wichtiger Grundstein für ein glückliches Leben.

In der Psychologie nennt man das Psychohygiene. Die Psychohygiene befasst sich mit der Praxis und Theorie des psychischen Gesundheitsschutzes. Ziel ist die Erhaltung und Erlangung von psychischer Gesundheit. (Definition aus dem Flexikon doccheck).

Es geht also darum, Maßnahmen zu ergreifen, die uns dabei helfen, unsere psychische Gesundheit zu erhalten. Oder, wenn sie aus dem Gleichgewicht geraten ist, die Balance wieder herzustellen. Gibt es was Wichtigeres? Deshalb sollte die Psychohygiene einen wichtigen Platz in unserem Alltag haben!

Los geht’s mit der Psychohygiene. Lass uns die Seele aufräumen!

Nach meiner langjährigen Erfahrung sind Sorgen, Selbstzweifel und Ängste wirkliche Schweine, die richtig viel Dreck und Chaos hinterlassen. Am besten ist es, erst gar keine Zweifel und Ängste entstehen zu lassen. Oder, wenn wir merken, dass sie sich klammheimlich eingeschlichen haben, so damit umzugehen, dass sie unsere Seele nicht total verwüsten.

Das ist wie regelmäßig Geschirr spülen. Wenn wir es gleich machen, ist es nicht so schlimm und geht ganz schnell. Wenn wir es aber wochenlang stehen lassen, haben wir einen Geschirrberg vor uns, größer als der Mount Everest. Das zu spülen dauert gefühlt eine Ewigkeit. Je größer der Geschirrstapel, desto geringer wird die Lust, es anzupacken.

Deshalb ist regelmäßige Psychohygiene, die wir ganz natürlich in unseren Alltag integrieren, so wichtig.

Damit wir nicht irgendwann vor einem Riesenberg stehen, und gar nicht mehr wissen, wo wir anfangen sollen. Aber, wie macht man das eigentlich?

Wie kannst du deine Seele sauber halten?

Hier findest du 9 Wege für Psychohygiene, die im Alltag funktioniert:

1. Entspannungsübungen

Entspannungstechniken helfen dir dabei, zur Ruhe zu kommen. Das reduziert Stress und negative Gefühle können besser verarbeitet werden. Dadurch wirst du klarer, bist innerlich aufgeräumter und kannst das Leben gelassener nehmen.

Es gibt so viele unterschiedliche Entspannungstechniken, deshalb würde ich dir empfehlen einfach mal ein paar auszuprobieren und zu schauen, was dir am meisten Freude macht.

2. Sprich über das, was dich bewegt

Wir tun uns oft so schwer damit, auszusprechen, was in uns vorgeht. Ich weiß nicht, wie oft ich den Satz „Das mach ich lieber mit mir selbst aus“ schon in der Praxis gehört habe. Das Schlimme ist, dass Ängste und Sorgen oft stärker werden, wenn wir es für uns behalten. Wir beginnen zu grübeln und landen in einem negativen Gedankenkarussell.

Deshalb hilft es über deine Ängste, Sorgen und Zweifeln mit einer Person zu sprechen, die dir Nahesteht. Das ist übrigens eine echte Win-Win Situation: Das Gespräch ist entlastend für dich und es sorgt dafür, dass dein Gesprächspartner dich besser versteht. Somit schafft es ganz nebenbei noch mehr Nähe.

3. Stoppe dein Gedankenkarussell

Wenn du dich ständig negativen Gedanken widmest, hat das eine Sogwirkung. Du wirst früher oder später in einem Strudel von negativen Gedanken, Sorgen und Grübeleien landen.

Deshalb breche aus deinen negativen Gedanken aus. Das kannst du zum Beispiel tun, indem du ganz bewusst deine Aufmerksamkeit auf etwas anderes legst. Oder du lenkst dich ab und unternimmst etwas. Oder du probierst es mit den Entspannungstechniken.

Wie du negative Gedanken hinter dir lässt, darüber schreibe ich ausführlich in diesem Artikel.

4. Schreibe deine Sorgen auf

Schreiben an sich hat schon eine therapeutische Wirkung. Wenn du magst, probiere mal folgende Übung aus.

Nimm dir morgens 5 Minuten Zeit und antworte auf diese Fragen:

– Was macht mir heute Sorgen?
– Was könnte heute blödes passieren?
– Wovor hab ich heute Angst?
– Warum bin ich angespannt und gestresst?

Schreib dir Stichpunkte zu den jeweiligen Fragen auf. Alleine das Aufschreiben wird schon einiges verändern.

Abends nimmst du dir dann wieder 5 Minuten Zeit und gehst deine Liste durch.

– Ist es wirklich so gekommen, wie ich befürchtet habe?
– War es so schlimm, wie ich dachte?

Du wirst sehen, dass die Realität nicht annähernd so schlimm war, wie deine Befürchtungen. Viele deiner Sorgen und Ängste waren wahrscheinlich unbegründet und sind nicht eingetreten. Mach diese Übung mal über einen längeren Zeitraum. Führe am besten eine Liste, wie viele deiner Sorgen und Ängste unbegründet waren und wirklich nur in deiner Vorstellung existieren.

Nach einer Weile wirst du merken, wie deine Sorgen und Ängste weniger werden. Ganz einfach deshalb, weil du jetzt viele Beweise dafür hast, dass sie nicht eintreten werden.

5. Fokussiere dich auf die guten Dinge in deinem Leben

Wir sind von Natur aus so programmiert, dass wir uns immer mehr auf das Negative konzentrieren. Es passieren 10 super Dinge an einem Tag und eine schlechte. Am Abend wirst du ziemlich wahrscheinlich deiner Freundin von der einen schlechten Sache erzählen. Das ist tatsächlich von Natur aus so angelegt. Wir können das ändern, dazu müssen wir das „Positive“ trainieren. Das heißt nicht, dass wir uns Dinge schönreden müssen, oder dass wir krampfhaft was Positives finden müssen.

Ich meine damit, dass wir das Positive, das bereits in unserem Leben ist, mehr und bewusster wahrnehmen. Darum geht es.

Dabei hilft dir diese einfache Übung: Nimm dir jeden Abend vor dem Einschlafen Zeit dafür, deinen Tag Revue passieren zu lassen. Überlege dir 3 Dinge, die heute so richtig schön waren. Das können auch Kleinigkeiten sein. Es müssen nicht immer große Momente sein. Ein Lächeln hier, ein fröhliches „Guten Morgen“ da oder ein nettes Mittagessen mit einer Freundin ist positiv!

Was hat dir heute Freude gemacht? Was hat dich zum Lachen gebracht? Wofür bist du dankbar?

Wenn du magst, kannst du diese Übung auch schriftlich machen. Das verstärkt die Wirkung noch.

6. Gönne dir Ruhe

Wir sind täglich unglaublich vielen Reizen ausgesetzt. Telefon, Handy, E-Mail, Social Media, WhatsApp, Sms, Fernsehen, Tablet, Radio, Bücher, Menschen…

Wir merken das schon gar nicht mehr, weil es normal ist. Wir werden überschwemmt und das führt oft zu einer totalen Reizüberflutung. Totaler Overload!

Deshalb gönne dir deine Ruhezeiten. Nimm dich raus aus dem Geschehen und gönne dir deine regelmäßigen Auszeiten, am besten ohne elektronische Endgeräte. Das kann ein Spaziergang im Wald sein (ohne Handy), ein gemütliches Schaumbad oder kurze Auszeiten in der Natur, wo du einfach ein paar Minuten auf einer Bank sitzt und die Blätter beobachtest.

Auch hier probierst du am besten aus, welche Art der Ruhe und Auszeit für dich die beste Wirkung hat.

7. Trainiere deine Achtsamkeit

Mit Achtsamkeitsübungen kannst du trainieren, ganz in diesem Moment zu sein. Im Hier und Jetzt. Denn genau da findet das Leben statt: Im Hier und Jetzt. Nicht gestern, nicht morgen, sondern jetzt.

Je mehr du es schaffst in diesem jetzigen Augenblick zu sein, desto weniger wird dir alter Ballast aus der Vergangenheit schwer im Magen liegen. Und auch die Zukunft wird dir weniger Stress bereiten.

Leider fällt es uns unglaublich schwer, im Hier und Jetzt zu sein. Wir können uns schwer von der Vergangenheit und der Zukunft frei machen. Je mehr dir das gelingt, desto besser wirst du dich fühlen.

Schau zum einen, was dir besonders guttut und zum anderen, was du ohne großen Aufwand in deinen Alltag einbauen kannst.

8. Treffe dich mit Freunden und Familie

Treffe dich regelmäßig mit Menschen in deinem Umfeld, die dir guttun.

Es gibt eine Langzeit-Studie zum Glücklichsein von der Harvard-Universität. Über 75 Jahre wurden Menschen befragt, was für sie Glück bedeutet und was sie glücklich macht. Das Ergebnis ist eindeutig: Gute Beziehungen machen uns glücklicher und gesünder! Dabei ist nicht die Anzahl der Freunde und Familie ausschlaggebend, sondern es geht um die Qualität der Beziehung.

Wenn du mit einem Menschen Zeit verbringst, und dir dann denkst: Mensch, das war jetzt ein richtig schöner Abend. Wenn du dich danach so richtig wohl und erfüllt fühlst – das ist genau die Art von Beziehung, die gemeint ist!

Überlege mal: Bei welchen Menschen in deinem Umfeld fühlst du dich so? Und dann schaust du, dass du diese Menschen regelmäßig triffst oder zumindest mit ihnen sprichst.

9. Ausdruck ist wichtig!

Wir nehmen jeden Tag so viele Dinge in uns auf. Ständig prasseln unglaublich viele Eindrücke auf uns ein. Das ist ein bisschen wie mit einem Luftballon, was passiert, wenn wir den Luftballon immer weiter und weiter aufblasen? Genau, irgendwann platzt er!

So ist es auch, wenn wir ständig Eindrücke aufnehmen, aber nichts nach draußen geht, also, wenn nichts ausgedrückt wird! Deshalb ist es so wichtig, dass wir Dinge, die wir aufnehmen, auch ausdrücken.

Es gibt viele unterschiedliche Möglichkeiten, sich auszudrücken.

Hier hab ich mal ein paar Beispiele für dich gesammelt.

Kommunikation: Sprich immer wieder über das, was dich beschäftigt und bewegt.

Körperlicher Ausdruck: Ich mag es sehr, Dinge auch körperlich auszudrücken. Schütteln funktioniert wunderbar bei Stress oder bei belastenden Situationen. Oder Tönen ist auch eine tolle Möglichkeit, Dinge auszudrücken. Da kannst du dir überlegen, welchen Ton hätte dieses Gefühl oder diese Situation, und dann tönst oder summst du diesen Ton. Immer und immer wieder, bis du das Gefühl hast, jetzt ist genügend draußen.

Bewegung & Sport: Damit kannst du auch Gedanken und Gefühle ausdrücken. Hier musst du einfach nur bewusst damit umgehen: „Jetzt laufe ich mir den Stress weg! Mit jedem einzeln Schritt wird der Stress in meinem Körper weniger.“ Und spüre dabei, wie der Stress tatsächlich weniger wird.

Kreativität & Kunst: Malen, singen, töpfern – vollkommen egal, was es ist. All das ist super, um dich und deine Gefühle auszudrücken!

Am besten versuchst du einfach unterschiedliche Dinge aus, und machst das, was für dich am besten funktioniert und was dir Freude macht.


Gib dir ruhig ein wenig Zeit, bist du für dich den besten Putzplan für deine Seele erstellt hast. Wichtig ist dabei auch, dass du Freude dabei hast. Warum? Ganz einfach: Weil wir an Dingen, die uns Freude machen, viel eher dranbleiben, als an etwas, was uns keine Freude macht. Und Psychohygiene soll leicht gehen und Spaß machen.

Zum Abschluss ist noch eine wichtige Frage zu beantworten.

Wann solltest du besonders auf deine Psychohygiene achten?

Hier hab ich ein paar Szenarien für dich zusammengestellt. Wenn da eines oder mehrere auf die zutreffen, solltest du ganz besonders auf deine Psychohygiene achten.

  • Du nimmst vieles persönlich und fühlst dich schnell angegriffen
  • Du nimmst Probleme aus der Arbeit mit nach Hause
  • Du bist ständig angespannt und unter Druck
  • Du neigst zum Grübeln
  • Du kannst oft nicht schlafen
  • Du fühlst dich oft ausgelaugt, hast keine Energie und bist erschöpft
  • Du hast öfter das Gefühl, dir wächst alles über den Kopf
  • Es fällt dir schwer über Probleme zu sprechen
  • Dir geht’s schlecht, wenn es anderen schlecht geht.

Psychohygiene lohnt sich! Es wird dich glücklicher machen als eine saubere Wohnung. Versprochen!

Jeden Tag ein kleines bisschen wird dafür sorgen, dass du insgesamt glücklicher und gelassener bist. Kleiner Aufwand – große Wirkung.

Also: Putz nicht nur deine Wohnung, sondern sorge dafür, dass auch deine Seele sauber ist!


Du hättest gerne Unterstützung dabei? Dann buche dir hier deinen Termin für ein kostenfreies, unverbindliches Erkenntnis-Coaching. Darin besprechen wir deine momentane Situation und was gute nächste Schritte für dich wären.

One Comment

  • Sigrun Wilhalm sagt:

    Freue mich über schöne Sprüche oder Weisheiten,die ich gerne an liebe Menschen weiterschicke.Um abends zur Ruhe zu kommen,höre ich oft Entspannungsmusik oder Meditationsübungen.LG 🤗

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