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Selbstwertgefühl & Selbstliebe

Selbstzweifel überwinden – die ultimative Anleitung!

By 17. Mai 2021Februar 8th, 2024No Comments
Wie du deine Selbstzweifel ueberwindest

Selbstzweifel überwinden – geht das überhaupt?

Selbstzweifel kennen wir alle und sie haben viele unterschiedliche Gesichter

Zum Beispiel eine Freundin von mir, die jahrelang (unbewusst) davon überzeugt war, dass sie keine glückliche Beziehung verdient hat. Beim Scheitern einer Beziehung suchte sie immer die Schuld bei sich. Nach jeder Trennung fiel sie in ein tiefes Tal voller Selbstzweifel und Selbstmitleid.

Oder eine Klientin, die immer den Anspruch an sich hatte, alles perfekt machen zu müssen. Immer, wenn sie das Gefühl hatte, dass etwas nicht perfekt genug ist, fing sie an sich innerlich zu beschimpfen und abzuwerten.

Selbstzweifel fühlen sich nicht gut an. Keiner will sie haben. Und doch sind wir ständig damit konfrontiert.

Was sind Selbstzweifel eigentlich genau?

Laut Definition sind Selbstzweifel ein „auf sich selbst, sein eigenes Denken und Tun gerichteter Zweifel. Zweifel bedeutet Ungewissheit, Unsicherheit, Wankelmut“.

Also, wenn du an dir selbst zweifelst, bedeutet das, dass du eine Unsicherheit in Bezug auf das eigene Denken und Tun hast. Dass du dich hinterfragst. Das ist ja an sich noch nichts Schlechtes. Sich hinterfragen, auch mal unsicher sein. Das ist total menschlich und normal.

Dennoch verbinden wir mit Selbstzweifel etwas Negatives. Etwas, was wir nicht haben wollen.

Dabei können Selbstzweifel auch hilfreich sein.

Zum Beispiel, wenn du mal falsch abgebogen bist. Oder wenn du gegen dein Bauchgefühl gehandelt hast. Oder wenn du etwas tust, was dir überhaupt keinen Spaß macht. Dann ist es sehr sinnvoll, sich zu hinterfragen. Mal innezuhalten, um gegebenenfalls den Kurs wieder anzupassen.

Stell dir mal vor, du würdest deine Selbstzweifel einfach komplett ignorieren und stoisch weitermachten. Ohne Rücksicht auf Verluste. Das würde sich auch nicht gut anfühlen. Insofern sind Selbstzweifel wichtige Wegweiser und Indikatoren, wenn du deinen Weg mal überdenken solltest.

Warum leiden wir so darunter?

Auf der anderen Seite können uns Selbstzweifel wirklich das Leben versauen. Denn sie führen dazu, dass wir uns selbst abwerten und hart gegenüber uns selbst sind. Dann kommen wir in so einen Strudel von negativen Gedanken über uns selbst, die dazu führen, dass wir uns unwohl fühlen und immer unzufriedener werden.

Oft gibt es vor lauter Selbstzweifeln keinen Platz mehr für Spaß, Leichtigkeit und Gelassenheit.

Das alles nur, weil wir mal unsicher sind und uns hinterfragen? Nein, natürlich nicht.

Denn die Selbstzweifel sind nicht das ursprüngliche Problem. Das liegt woanders. Es geht nämlich nicht um die Selbstzweifel an sich, sondern darum, was sie in uns auslösen. Dazu müssen wir etwas tiefer schauen.

Selbstzweifel überwinden: Ursachen erkennen!

Wenn wir tiefer schauen, dann gibt es zwei Hauptursachen für Selbstzweifel:

1. Selbstwertgefühl

Was haben Selbstzweifel und das Selbstwertgefühl jetzt miteinander zu tun?

Kurz gesagt: Ein „Mangelgefühl“ in unserem Selbstwert aktiviert Selbstzweifel.

Wenn wir ein starkes Selbstwertgefühl haben, dann können wir gesund mit problematischen und herausfordernden Situationen umgehen. Das bedeutet, dass uns diese Situationen vielleicht nerven und uns stressen, aber wir nehmen sie nicht persönlich und wir beziehen sie nicht auf unsere Person.

Sobald das „Mangelgefühl“ des Selbstwerts sich meldet, geht es im Prinzip nicht mehr um die ursprüngliche Situation, nach der die Selbstzweifel sich gemeldet haben. Es sind diese Mangelgefühle, die die Selbstzweifel auslösen.

Oft fühlt es sich so an, als würden uns die Selbstzweifel wie eine große Welle überschwemmen, die wir nicht kontrollieren können.

Das Gemeine daran ist, dass diese „Mangelgefühle“ oft unbewusst da sind. Deshalb fühlen wir uns dann innerlich klein und ohnmächtig, wenn sich die Selbstzweifel melden.

2. Glaubenssätze

Die zweite Hauptursache für Selbstzweifel sind negative Glaubenssätze. Glaubenssätze wie: Ich bin nicht gut genug, ich muss alles perfekt machen, ich muss etwas leisten, um Anerkennung zu bekommen.

Diese Überzeugungen haben sich oft tief in uns eingeprägt, und mit dieser Haltung begegnen wir unseren Mitmenschen. Wir gehen immer davon aus, dass andere uns genauso „sehen“ und empfinden, wie wir uns selbst wahrnehmen. Und gleichzeitig wünschen wir uns aus tiefstem Herzen, dass die anderen uns endlich „beweisen“, dass wir gut genug sind.

Um diese Beweise zu bekommen, stellen wir oft unsere eigenen Bedürfnisse und Wünschen hinten an und stellen Harmonie an erster Stelle. Damit schwächen wir aber wieder unser Selbstwertgefühl, denn immer, wenn wir uns selbst für andere oder für Harmonie verbiegen, erzählen wir uns damit wieder: Die anderen sind wichtiger als ich. Ein harmonisches Miteinander ist wichtiger, als meine Bedürfnisse. Und dann sind wir wieder beim Mangelgefühl.


Egal, welche Ursache bei dir am Werk ist, sobald die Selbstzweifel erstmal gezündet sind, erscheinst du nach außen weiter ganz normal, aber in deinem Inneren läuft jetzt ein Film ab, der dich die ganze Zeit beschäftigt und dein Denken und Fühlen massiv beeinflusst. Alt eingeprägte Muster und Verletzungen werden aktiviert. Und die spiegeln sich in deinem inneren Hintergrundfilm wider, von dem du nicht mehr der Regisseur bist.

Genau das ist der springende Punkt: An der Stelle, musst du wieder Regisseurin deines inneren Lebensfilms werden.

Dann kannst du auch mit Selbstzweifeln ganz souverän umgehen und sie positiv nutzen.

Um dir ein paar Ideen zu geben, wie du das anstellen kannst, hab ich hier 3 Punkte zusammengestellt, die dir dabei helfen deine Selbstzweifel zu überwinden bzw. anders damit umzugehen.

1. Selbstzweifel überwinden durch Annehmen

Wehre dich nicht!

Wenn du merkst, dass du in deinem inneren Film feststeckst, und deine Selbstzweifel dazu führen, dass du dich schlecht fühlst: lass das dahinter stehende Gefühle zu und wehre dich nicht dagegen. Hinter den Selbstzweifeln stecken immer tiefere Gefühle, um die es eigentlich geht.

Und die fühlen sich nicht gut an. Der erste Impuls ist dann: „Oh, das mag ich nicht fühlen. Das fühlt sich nicht gut an. Das will ich weg haben!“. Aber, der Versuch es „weg haben zu wollen“ bewirkt leider genau das Gegenteil. Je mehr du es weg haben willst, desto intensiver wird es werden.

Auch wenn sich diese Gefühle nicht gut anfühlen: Sie sind wichtige Wegweiser deiner Seele.

Sie zeigen dir, wo noch alte Verletzungen begraben sind, oder es blockierende Muster gibt, die gelöst werden möchten. Wenn du weißt, wie du das nutzen kannst, ist das ein sehr wertvolles Geschenk. Denn deine Seele zeigt dir, wo es noch Arbeit zu tun gibt.

Lasse die Gefühle da sein.

Ohne sie zu beurteilen oder sie zu bewerten. Einfach nur wahrnehmen und da sein lassen. An der Stelle finde ich den Satzanfang „Aha, interessant…“ total hilfreich.

„Aha, interessant, jetzt spüre ich, wie ich Angst bekomme“. „Aha, interessant, die Angst fühlt sich so und so an.“ Das hilft dir dabei, genau bei dem zu bleiben, was gerade ist. Ganz wichtig ist, lasse diese Gefühle zu, aber identifiziere dich nicht damit. Es sind deine Gefühle, aber das bist nicht komplett du. Es ist nur ein Teil von dir, neben ganz vielen anderen Aspekten.

Wenn du die Gefühle, die hinter deinen Selbstzweifeln stecken, zulässt, dann kann ein Stück Integration und Heilung passieren. Dann müssen sich die Gefühle nicht mehr als Selbstzweifel getarnt bei dir melden.

2. Schreibe dein Drehbuch neu

Werde wieder Regisseur deines inneren Filmes und schreib dein Drehbuch neu. Und zwar so, wie du es dir wünschst. Wenn du merkst, dass du mal wieder in einem inneren Film voller Selbstzweifel feststeckst, dann stell dir vor, dass du den Film zurückspulst.

Und zwar bis zu der Stelle, an der es dir noch gut ging.

Nimm dir einen Moment Zeit, um dich wieder in das „gut gehen“ einzufühlen.

Als es dir gut ging, wo hast du das Wohlgefühl besonders intensiv wahrgenommen. Wie fühlt sich das genau an? Welche Farbe hat es? Ist es warm? Das machst du so lange, bis du dich wieder gut fühlst.

Dann überlegst du dir: Wie möchtest du, dass diese Situation jetzt weitergeht? Wie soll dein innerer Film aussehen?

Du kannst dir die wundervollsten Szenarien vorstellen, ganz genau so, wie du es dir wünschst. Lass deinen Träumen freien Lauf lassen. Geht nicht, gibt’s hier nicht! Ich bin absolut überzeugt davon, dass Walt Disney recht hatte mit seinem Zitat: „Es kann nur das wahr werden, was wir uns auch vorstellen können.“

Deshalb träume so schön und groß und verrückt wie es nur geht.

Wenn du den idealen Verlauf deines Filmes hast, dann stell ihn dir vor. Wie geht der Film jetzt weiter, Szene für Szene, bis zum Happy End. Und versuche dich da richtig einzufühlen. Wenn du merkst, dass eine Stelle des Filmes dich besonders berührt und sich außergewöhnlich gut anfühlt, dann bleib ruhig etwas länger an der Stelle.

Wo spürst du das? Wie fühlt sich dieses Gefühl an? Wie groß ist es? Ist es luftig oder flüssig? Welche Farbe hat es? Je genauer du für dich das Gefühl beschreiben kannst, desto besser. Und dann drückst du wieder auf play und lässt den Film weiterlaufen.

Wenn wieder eine Stelle kommt, die sich richtig gut anfühlt, dann bleibst du da wieder länger und nimm dir Zeit zum Reinspüren.

So spielst du den ganzen Film durch, bis zu deinem persönlichen Happy End.

Möglicherweise kommt jetzt eine laute, kritische Stimme zum Vorschein, die sagt: Was soll das denn? Das wird ja bestimmt nicht so passieren, wie ich mir das wünsche! Warum soll ich mir das dann vorstellen, das ist ja total bescheuert.

Hast du es schon ausprobiert?

Probiere es einfach aus, lass dich darauf ein und wage den Versuch. Und selbst wenn dein Film nicht Realität wird, hast du trotzdem etwas ganz Wichtiges gewonnen. Schöne und wertvolle Lebenszeit, die du sonst mit zweifeln verbracht hättest.

Der wichtigste Tipp: Sei bitte geduldig mit dir!

Es wird dir wahrscheinlich beim ersten Mal sehr schwerfallen. Du wirst immer wieder in die alten Zweiflereien zurückfallen. Das ist vollkommen okay und normal. Nimm das einfach zur Kenntnis, und mach dann einfach wieder weiter mit dem positiven Film.

Das wird mit jedem Durchlauf einfacher.

3. Lege deinen Fokus auf dich

Selbstbewusstsein statt sich der-anderen-bewusstsein!

Die meisten Selbstzweifel entstehen im Kontakt mit anderen. Entweder durch direktes Feedback oder durch Interpretation der Reaktion des anderen (z.B. der hat dann so komisch geschaut).

  • Du hast das Gefühl nicht gut genug zu sein, weil dein Chef mit deiner letzten Präsentation nicht zufrieden war.
  • Du hast das Gefühl nicht attraktiv genug zu sein, weil dein letztes Date sich nicht mehr gemeldet hat.
  • Du hast das Gefühl langweilig zu sein, weil du nicht die Rampensau auf der Party bist, die alle unterhält.

Befreie dich davon, Zustimmung von den anderen zu brauchen. Befreie dich davon, was die anderen wohl von dir denken.

Solange das eine hohe Priorität für dich hat, bist du nicht frei, dein Leben zu leben. Und zwar das Leben, das du dir wünschst! Versuche nicht, die Gedanken und Gefühle anderer zu interpretieren und dementsprechend zu handeln, sondern bleibe bei dir. Sei dir deiner selbst, deiner Gefühle und deiner Bedürfnisse bewusst. Wie geht es dir in der Situation? Wie fühlst du dich? Findest du das Gespräch interessant und inspirierend? Oder eben nicht.

Lege den Fokus auf dich. Denn das ist das einzige, worum du dich wirklich kümmern kannst: Darum, wie du dich fühlst und wie es dir geht.

Wenn du aufhörst, es den anderen recht machen zu wollen und stattdessen in gutem Kontakt mit dir selbst bist – dann werden deine Selbstzweifel automatisch weniger.

4. Selbstwertgefühl stärken

Wenn ein geringes Selbstwertgefühl der Grund für deine Selbstzweifel ist, dann lohnt es sich auch an der Stelle anzusetzen. Beginne damit, dein Selbstwertgefühl zu stärken! Es gibt viele unterschiedliche Möglichkeiten, das zu tun.

In meinem Artikel Selbstwertgefühl stärken – der Schlüssel für ein glückliches Leben zeige ich 21 Wege und Übungen, wie du dein Selbstwertgefühl stärkst.

5. Verändere deine negativen Glaubenssätze

Wenn es deine negativen Glaubenssätze sind, die die Selbstzweifel auslösen, dann geht es darum, die negativen Glaubenssätze zu erkennen und sie Schritt für Schritt zu verändern. Denn solange die Glaubenssätze in dir wirken, werden die Selbstzweifel immer wieder kommen.

Wenn du dir nicht sicher bist, welche negativen Glaubenssätze du überhaupt hast, dann hole dir hier meine Checkliste „Negative Glaubenssätze erkennen„.


Fazit

Der erste wichtige Schritt ist zu erkennen: Was ist die Ursache für deine Selbstzweifel? Dann geht es darum, Schritt für Schritt an der Ursache zu arbeiten, damit die Selbstzweifel sich auflösen oder verändern können.

Ich wünsche dir viel Spaß und Erfolg beim Umsetzen. Hast du das Gefühl hast, dass deine Selbstzweifel besonders tief eingebrannt sind? Wünschst du dir Unterstützung dabei, deine Selbstzweifel zu überwinden?

 

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