Mein Lebensweg…
…begann in einem kleinen Dorf im beschaulichen Oberbayern. Neben der Idylle und dem traumhaften Panorama der Voralpen, war das Leben insbesondere geprägt von einem starken Fokus auf Leistung, Arbeit und vor allen Dingen darauf, was die Nachbarn denken.
Meine Leidenschaft für die Seele und dafür, zu verstehen warum wir Menschen sind, wie wir sind hat sicherlich hier seinen Ursprung.
Seit ich denken kann, hatte ich eine tiefe Sehnsucht die große weite Welt kennenzulernen. Meine erste Reise ohne Eltern im zarten Alter von 15 Jahren in das aufregende Israel, und mein nächster Trip mit einer Freundin nach Paris haben diese Sehnsucht noch mehr wachsen lassen.
Und so kam es, dass ich mir einen Beruf wählte, der es mir einfach machte im Ausland zu leben: Ich machte eine Ausbildung zur Hotelfachfrau.
Mit Mitte 20 kam ich nach mehrjährigem Auslandsaufenthalt wieder zurück nach Deutschland. Die Zeit im Ausland war aufregend und spannend. Ich liebe es fremde Kulturen und fremde Länder kennenzulernen. Diese Leidenschaft ist bis heute geblieben.
Aber: das Gras ist nicht grüner auf der anderen Seite.
In jedem Land, in jeder Kultur, in jedem System, in jedem selbst gibt es Herausforderungen, Probleme und Dinge die gelöst werden möchten. Das habe ich damals wahrscheinlich schon unbewusst begriffen. Zu dem Zeitpunkt war ich aber noch nicht bereit, das auch bewusst zu erkennen. Vor allen Dingen zu begreifen, was das für mich und mein Leben bedeutete.
Ich war zu sehr gefangen in meiner Fokussierung auf Leistung. Darauf zu funktionieren. Stark zu sein. Bloß keine Schwäche zulassen. Ich hab mich überfordert, und das ständig. Meine Bedürfnisse und Wünsche waren tief vergraben. Das war anstrengend und mühsam, aber ich hatte kein Gefühl dazu. Ich dachte, das ist normal, das Leben ist nun mal anstrengend, schwer und kostet viel Kraft. Bis sich nach einigen Trauerfällen in meiner Familie alles für mich änderte.
Ich spürte plötzlich die Überforderung. Meine Wünsche und Träume klopften ganz leise an. Nach einer Weile der zarten Begegnung mit meinen Gefühlen wusste ich eins ganz sicher: Ich möchte nicht mehr so weitermachen. Ich möchte nicht mehr nur funktionieren. Ich will mich nicht mehr ständig überfordern.
Ich will sein, wie ich bin. Mit all meinen Schwächen und Stärken.
Ich möchte einfach leben – und zwar so, wie es sich für mich gut anfühlt. Vollkommen egal, was irgendjemand anders darüber denkt.