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Glaubenssätze

Nicht gut genug sein: Diese 7 Gedanken helfen dir, dieses Gefühl hinter dir zu lassen!

By 7. August 2023November 8th, 2024No Comments
Frau, die das Gefühl hat, nicht gut genug zu sein.

„Ich bin nicht gut genug“ – ein Gefühl, eine Angst, die leider sehr viele Menschen umtreibt. Ich habe in meiner Praxis erlebt, dass auch oft Menschen, die besonders selbstbewusst und stark wirken, von diesem Gefühl betroffen sind. Es ist auf jeden Fall vollkommen unabhängig von Beruf, Aussehen oder davon, was die Person schon alles erreicht hat, das Gefühl nicht gut genug zu sein sitzt tiefer. Die Auswirkungen dieser tief sitzenden Überzeugung sind sehr individuell und unterschiedlich, aber sie haben nie eine positive Wirkung auf unser Leben!

Negative Gedanken, Selbstzweifel, ständiges Grübeln und sich unwohl fühlen sind nur ein paar Symptome, die durch den Glaubenssatz „Ich bin nicht gut genug“ ausgelöst werden. In diesem Artikel erfährst du, wie du diesen Glaubenssatz Schritt für Schritt hinter dir lässt.

Woher kommt das Gefühl, nicht gut genug zu sein?

Das Gefühl, nicht gut genug zu sein, hat seinen Ursprung in der Kindheit. Unterschiedliche Dynamiken in der frühen Kindheit (ersten 6 Lebensjahre) können diesen Glaubenssatz ins Leben rufen und ihn bestärken. Manche davon sind offensichtlich, aber es können auch subtile Dynamiken gewesen sein, die dir gar nicht bewusst sind.

Hier mal ein paar Beispiele, die zu dem Gefühl nicht gut genug zu sein führen können:

Offensichtlich:

– Du kommst mit einer 2 von der Schule nach Hause und freust dich total, weil du mit einer schlechteren Note gerechnet hast. Dein Vater sagt nur: Das nächste Mal strengst du dich mehr an, damit es eine 1 wird. Wuuuummmm, wie ein Schlag ins Gesicht! Wenn solche oder ähnliche Aussagen öfter getroffen wurden, ist das Gefühl nicht gut genug zu sein, nur die logische Konsequenz.

– Die Schule ist dir nicht leicht gefallen, und alle anderen waren immer besser als du. Dadurch entsteht leicht das Gefühl, nicht gut genug zu sein.

Subtilere Dynamiken:

– Du hast für die guten Noten im Zeugnis Geld bekommen. Was erst mal nach einer netten Belohnung klingt, hat auch einen ganz faden Beigeschmack. Nur gute Leistung wird belohnt. Wie viel ich mich bemüht habe, wie viel ich gelernt habe, scheint alles egal zu sein. Es geht scheinbar nur um das Ergebnis. Auch das kann ein Gefühl von nicht gut genug sein erzeugen. Allerdings nicht ganz so offensichtlich, wie im ersten Beispiel.

– Du kannst den Ansprüchen deiner Eltern nicht gerecht werden, obwohl sie es nicht sagen und von dir verlangen. Ich bin wirklich stolz auf dich, wie toll du damit umgehst, dass du nur auf dem 3. Platz gelandet bist. Das ist wirklich super. Und in Gedanken schwingt ein, hoffentlich gewinnst du beim nächsten Mal mit, auch wenn es nicht ausgesprochen wird. Diese nicht gesagten Ansprüche kommen beim Kind genauso an, wie das, was ausgesprochen wird. Das Ergebnis, nämlich das Gefühl, den Ansprüchen meiner Eltern nicht gerecht zu werden, bleibt gleich!

Das sind nur mal ein paar Beispiele, um zu verdeutlichen, wie unterschiedlich das Erlebte sein kann, das zum selben Ergebnis führt, nämlich dem Gefühl nicht gut genug zu sein.

Warum ist dieser Glaubenssatz so machtvoll?

Das Gemeine an diesem Glaubenssatz ist, dass er ganz oft unbewusst ist und wir gar nicht wissen, dass wir diese innere Überzeugung haben. Er versteckt sich zum Beispiel gerne hinter Perfektionismus, dem Bedürfnis es allen anderen recht zu machen oder hinter besonderem Ehrgeiz.

Dass er uns aus dem Unterbewusstsein steuert, macht ihn so gefährlich, denn dadurch sind wir ihm ausgeliefert wie eine Marionette. Der erste wichtige Schritt ist deshalb die Bewusstmachung und das geht recht einfach.

Denk bei dieser kleinen Übung nicht groß drüber nach, sondern höre auf dein Bauchgefühl. Sag dir den Satz „Ich bin gut genug“ ein paar Mal laut vor und schau mal, ob da ein innerliches Ja oder Nein kommt. Dann wiederholst du das mit dem Satz „Ich bin nicht gut genug“. Vielleicht kommt ein ganz eindeutiges Ja oder Nein, dann ist es klar. Wenn du keine eindeutige Antwort kriegst, wiederhole die Sätze und frage dich: Welcher Satz stimmt eher? Was trifft eher zu?

Was kann ich tun, wenn ich mich nicht gut genug fühle?

Es gibt unterschiedliche Ansätze, wie du dieses Gefühl nicht gut genug zu sein verändern kannst. Hier in diesem Artikel werde ich dir einige Anregungen dazu geben. Eine wichtige Rolle bei diesem Glaubenssatz spielt unser Selbstwertgefühl. Als einfache Faustregel können wir sagen: Je schwächer unser Selbstwertgefühl, desto stärker das Gefühl nicht gut genug zu sein. Deshalb lohnt es sich auf jeden Fall zusätzlich dein Selbstwertgefühl stärken. In diesem Artikel findest zu 21 Übungen, mit denen du dein Selbstwertgefühl stärken kannst!

Außerdem spielen die eigenen Bedürfnisse eine wichtige Rolle. Denn oft ist uns gar nicht wirklich bewusst: Was macht mich eigentlich zufrieden und glücklich? Denn je unzufriedener und unglücklicher wir sind, desto stärker spüren wir das Gefühl „nicht gut genug“ zu sein. Wenn du gerne deine eigenen Bedürfnisse besser kennenlernen und mehr auf sie achten möchtest, dann hol dir hier meinen Minikurs 5 Tage – 5 Impulse: Eigene Bedürfnisse besser erkennen & mehr danach leben! für 0,- EUR.

Wie du den Glaubenssatz „Ich bin nicht gut genug“ verändern kannst.

So, und jetzt kommen meine 7 Tipps für dich, wie du diesen Glaubenssatz hinter dir lassen kannst.

Was bedeutet für dich nicht gut genug?

Stelle dir als erstes Mal die Frage: Was ist denn für dich eigentlich gut genug? Du wirst wahrscheinlich merken, dass du da nicht so leicht drauf antworten kannst. Da gibt es nämlich keine allgemeingültigen Richtlinien. Vielmehr sind es Erwartungen und Ansprüche aus dir und aus deiner Lebensgeschichte heraus.

Deshalb sollte die Frage lauten: Welche Ansprüche stellst du an dich selbst? Beobachte dich hier einfach mal ein bisschen und frage dich, ob diese Erwartungen an dich selbst realistisch und machbar sind? Kannst du das überhaupt leisten? Wenn ja: Welchen Preis zahlst du dafür?

Stelle dir auch die Frage, ob diese Ansprüche und Wünsche tatsächlich aus dir heraus entstanden sind. Vielleicht sind es die Ansprüche deiner Eltern oder gesellschaftliche Ansprüche, die du übernommen hast. Versuche dich hier mehr auf dich selbst zu konzentrieren. Was möchtest du wirklich? Was wünschst du dir für dein Leben?

Du lebst dein Leben für dich und nicht dafür, die Bedürfnisse und Erwartungen anderer zu erfüllen. Deshalb übe dich darin, mehr bei dir zu bleiben!

Höre auf, dich zu vergleichen

Ein todsicherer Tipp, um dich nicht gut genug zu fühlen, ist dich mit anderen zu vergleichen. Und wenn du dich ganz sicher schlecht fühlen willst, dann vergleiche dich bitte unbedingt nur mit denen, die vermeintlich viel erfolgreicher, attraktiver und glücklicher sind als du!

Vergleiche sind nie eine gute Idee.

Das „sich vergleichen“ haben wir uns meist schon von klein auf antrainiert, weil wir in einer Gesellschaft leben, in der es um Leistung geht, um Vergleiche und darum, wer die Besten sind. Das zieht sich durch so ziemlich alle Lebensbereiche.

Hier gibt es nur eine Lösung: Wir müssen es uns Schritt für Schritt wieder abtrainieren. Spreche zum Beispiel mal mit guten Freunden ganz offen darüber. Du wirst merken, dass du mit deinen Gedanken nicht alleine bist. Das alleine ist schon sehr hilfreich.

Mache dir immer wieder bewusst: Das, was du siehst, ist nicht unbedingt die Realität. Ich habe schon so viele Menschen in meiner Praxis gehabt, die glücklich, selbstbewusst und stark gewirkt haben. Aber genau das Gegenteil war der Fall. Das, was du in anderen siehst, ist „nur“ deine Interpretation! Mach dir das immer wieder bewusst.

Schreibe dir deine Stärken und Schwächen auf und achte mal darauf, wie viel Gewicht du auf deine Schwächen legst und wie viel auf deine Stärken! Gib deinen Stärken mehr Raum in deinem Leben und fokussiere dich mehr darauf.

Nicht perfekt sein macht dich liebenswerter!

Wie viele Menschen kennst du, die in deinen Augen perfekt sind? Und, wie sympathisch und liebenswert findest du sie? Wie sehr hättest du Lust, mit diesen Menschen Zeit zu verbringen? Oder sind dir Menschen mit „Fehlern“ viel sympathischer?

Ich habe zum einen noch nie einen perfekten Menschen kennengelernt, und die, die ein nahezu perfektes Bild abgeben, fand ich bisher immer unnahbar, unsympathisch und wenig interessant.

Geht’s dir genauso? Ja? Dann ist das ja schon mal ein guter Grund, gar nicht perfekt sein zu wollen. Dann habe ich einen alternativen Glaubenssatz für dich, nämlich „Nicht perfekt ist gut genug!“. Sag dir diesen Satz ein paar Mal laut vor. Wie fühlt der sich an? Gerade vor dem Hintergrund, dass wir jetzt herausgefunden haben, dass perfekt sein gar nicht so erstrebenswert ist.

Die beste Freundinnen-Übung

Sich nicht gut genug zu fühlen, ist oft mit Scham- und Schuldgefühlen verbunden. Das führt dann dazu, dass wir selbst sehr hart zu uns sind, an uns selbst zweifeln und uns mit Selbstvorwürfen überhäufen.

Wir selbst sind oft so viel strenger und härter mit uns, als wir jemals mit anderen wären. Deshalb ist die beste Freundinnen-Übung so hilfreich. Frage dich mal, wie du in derselben Situation mit deiner Freundin sprechen würdest?

Du würdest ihr wahrscheinlich sagen, dass sie viel zu streng mit sich ist. Du würdest ihr sagen, dass es vollkommener Quatsch ist, dass sie sehr wohl gut genug ist und du sie gern hast, einfach weil sie so ist, wie sie ist. Versuche jetzt, mit dir selbst so verständnisvoll und liebevoll umzugehen, wie du es mit deiner Freundin machen würdest.

Deinen inneren Kritiker entmachten

Diese Stimme in dir, die so streng ist und immer die negativen Selbstgespräche anleiert, gehört zu deinem inneren Kritiker.

– „Alle anderen schaffen es doch auch. Warum bist du nur zu blöd dazu.“
– „Halte dein Licht unter dem Scheffel, sonst denken die anderen du bis arrogant.“
– „Ich muss die Erwartungen der anderen erfüllen, sonst mögen sie mich nicht.“
– „Auf mich selbst und auf meine Bedürfnisse zu achten, ist egoistisch.“
– „Du musst etwas leisten, um Anerkennung zu bekommen.“

Wenn dein innerer Kritiker sehr dominant und laut ist, dann wird er dich immer und immer wieder mit solchen Sätzen bombardieren. Da ist die logische Konsequenz nur, dass du dich nicht gut genug fühlst. Egal, was du tust, er hat immer was zu meckern!

Dein innerer Kritiker kommt aus einer Zeit, in der du noch Schutz gebraucht hast. Auch wenn die Sätze vom inneren Kritiker wenig empathisch und mitfühlend sind: Sie waren mal eine gute Strategie für dich und haben dich vor mehr Leid bewahrt. Mittlerweile bist du aber erwachsen und du brauchst diesen Schutz nicht mehr. Im Gegenteil, denn jetzt ist er nicht mehr dienlich. Das weiß aber der innere Kritiker nicht.

Deshalb ist es wichtig, dass du dir das immer wieder bewusstmachst. Wenn du merkst, dass du negative Selbstgespräche führst, dann sage zu deinem inneren Kritiker: Vielen Dank, dass du mich so lange beschützt hast. Ich bin mittlerweile erwachsen und brauche diesen Schutz nicht mehr. Trotzdem weiß ich zu schätzen, was du alles für mich getan hast und dafür bin ich dir sehr dankbar. Die Wertschätzung und die Dankbarkeit sind in diesem Zusammenhang sehr wichtig.

Das machst du immer, wenn du abwertende Gespräche mit dir selbst führst und du wirst sehen, wie die Macht des inneren Kritikers nachlässt.

Zieh dir nicht jeden Schuh an

Leider gibt es manchmal negative Menschen in unserem Umfeld, die unsere Selbstvorwürfe und Selbstzweifel noch verstärken. Sie machen das gar nicht unbedingt absichtlich, um dir das Leben schwer zu machen, sondern oft aus der eigenen Negativität heraus. Das klappt sowieso nicht; Lass besser die Finger davon; War ja klar, dass das schiefgeht; Also, das Risiko würde ich nie eingehen! Und so weiter und so fort.

Solche Sätze machen die eigenen Zweifel und Vorwürfe nur schlimmer. Wenn du solche Menschen in deinem Umfeld hast, dann solltest du darauf achten, dass du dir nicht jeden Schuh anziehst, den sie dir vor die Füße schmeißen. Hier hast du unterschiedliche Möglichkeiten:

Innerliche Abgrenzung: Du kannst üben, dass solche Sätze wie Wasser an dir abperlen und du sie nicht persönlich nimmst.

Mit der Person sprechen: Ich bin immer wieder erstaunt darüber, wie viel offene Gespräche bewirken können. Und dass die Ängste, wie die anderen wohl reagieren werden, meist vollkommen umsonst sind. Also sprich die Person an, rede mit ihr darüber, was solche Sätze bei dir auslösen und über Möglichkeiten, wie ihr in Zukunft anders miteinander umgehen könnt.

Kontakt reduzieren: Wenn die Person nicht einsichtig ist und überhaupt nicht versteht, was du meinst, ist es natürlich auch eine Möglichkeit, den Kontakt zu reduzieren. So, wie es sich für dich gut anfühlt.

Lerne deine (vermeintlichen) „Fehler“ und „Schwächen“ anzunehmen

Starte am besten gleich jetzt damit, deine „Fehler“ und „Schwächen“ zu akzeptieren! Du musst deine Fehler und Schwächen nicht mögen, es reicht vollkommen aus, sie anzunehmen.

Ich bin ungeduldig und ich wünschte, es wäre anders, aber im Moment ist es so, und das ist okay.

Das klingt doch gleich viel besser als: Ich hasse es, dass ich so ungeduldig bin.

Ich bin auch ein großer Fan von Worten wie noch, im Moment, momentan. Denn dadurch gibt sich die Möglichkeit für Veränderung. Wer weiß, vielleicht bist du ja in einem Jahr total geduldig.

Je eher du aufhörst, gegen das zu kämpfen, was im Moment ist, desto entspannter lebt es sich. Ein großer Schritt dahin ist, deine „Fehler“ anzunehmen und zu akzeptieren und nicht gegen sie zu kämpfen.


Wünschst du dir Unterstützung dabei, diesen Glaubenssatz aufzulösen? Dann buche dir hier ein unverbindliches, kostenfreies Erkenntnis-Coaching und wir können besprechen, was gute nächste Schritte für dich sind.


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