Ursachen für Schlafstörungen – wenn die Seele uns nicht schlafen lässt?
Was sind die Ursachen für Schlafstörungen?
Du bist total müde und freust dich schon den ganzen Tag auf dein Bett. Endlich ist es soweit. Du kuschelst dich gemütlich unter deine weiche Bettdecke, machst das Licht aus und…bist hellwach!
Plötzlich schwirren tausend Gedanken durch deinen Kopf wie wild gewordene Bienen. Dein Körper ist hundemüde, du willst einfach nur schlafen, aber deine Gedanken lassen dich nicht zur Ruhe kommen.
Das ist nicht nur unglaublich frustrierend sondern zehrt auch an den Nerven.
Aber du bist mit dem Problem nicht alleine!
Millionen von Menschen geht es in Deutschland tagtäglich so. Entweder haben sie Probleme beim Ein- oder Durchschlafen.
Laut einem Report der Krankenkasse DAK (aus 2017) geben 35% der Erwerbstätigen über 18 an mindestens dreimal pro Woche Ein- oder Durchschlafstörungen zu haben. Außerdem klagt rund jeder Vierte über eine schlechte Schlafqualität. Wenn man beides zusammenfasst, leidet laut dem Bericht fast jeder Zehnte unter Schlafstörungen. (Quelle:Spiegel Gesundheit, 14.06.2017)
Das ist eine ganze Menge. Deshalb lohnt es sich der Frage nachzugehen:
Was hält uns vom Schlafen ab?
Zum Beispiel kann Gedankenkreisen, Grübeln und sich Sorgen machen die Ursache für Schlafstörungen sein.
Wenn das ab und an mal passiert, ist das nicht weiter tragisch. Das kennt jeder.
Wenn das aber regelmäßig passiert, ist es nicht nur belastend für den Alltag, sondern kann tatsächlich krank machen.
Unser Körper braucht den Schlaf zum regenerieren, sich zu erholen und Kraft zu tanken. Wenn wir das nicht bekommen, hat das nicht nur Auswirkungen auf unseren Körper, sondern auch auf unsere Stimmung.
Wir sind gereizt, schlecht gelaunt, erschöpft und natürlich total müde. Unser Alltag lässt es aber im Normalfall nicht zu, dass wir nach einer schlechten Nacht einfach mal einen Tag Pause machen.
Wenn das regelmäßig passiert, sind wir sehr schnell in einem negativen Schlafkreislauf. Und die Schlaflosigkeit wird zu einem großen Problem.
Was sind also die Ursachen für Schlafstörungen?
Es kann natürlich viele unterschiedliche Ursachen für Schlafstörungen geben. Neben körperlichen Erkrankungen tauchen sie auch bei vielen psychischen Erkrankungen auf.
Es gibt aber auch genügend gesunde Menschen, die unter Schlafstörungen leiden.
Und genau auf die psychischen Aspekte, die gesunde Menschen nicht schlafen lässt, möchte ich in diesem Artikel eingehen.
Die spannende Frage ist also: Weshalb lässt unsere Seele uns nicht schlafen?
1. Schlafstörungen Ursachen: Zu viele Gedanken
Das ist wahrscheinlich die Ursache Nummer 1 für Schlafstörungen, wenn wir die seelischen Aspekte betrachten.
Grübeleien, negative Gedanken, Sorgen und Zweifel drehen sich wie ein negatives Gedankenkarussell in unserem Kopf. Und das am liebsten abends im Bett.
Das ist zwar total nervig, aber im Prinzip ist es logisch, dass sich all das beim Einschlafen meldet.
Meistens sind wir den ganzen Tag über so beschäftigt, dass wir keine Zeit haben, uns unseren Gedanken zu widmen. Wir hören ihnen nicht zu, und geben unseren Gedanken und den dahinter stehenden Gefühlen keinen Raum.
Wir sind den ganzen Tag abgelenkt, haben viel zu tun und haben ständig Lärm und Geräusche um uns herum. Wann haben wir da schon Zeit, wirklich in uns rein zu hören?
Also werden unsere Gedanken laut, wenn wir zur Ruhe kommen.
2. Zu viele Eindrücke können die Ursache von Schlafstörungen sein
Selbst wenn wir kein stressiges Leben führen, sind wir täglich unglaublich vielen Reizen ausgesetzt. Ständig prasseln Geräusche, Lärm, Gerüche und Dinge, die wir sehen und fühlen auf uns ein.
Dass sind alles Informationen und Reize, die wir verarbeiten müssen. Wenn wir das tagsüber nicht verarbeiten können, weil ständig neue Eindrücke dazu kommen, wird es auf die Zeit verlegt, wenn wir nicht mehr abgelenkt sind und Ruhe einkehrt.
Die Verarbeitung von Sinneseindrücken kann Unruhe und Nervosität auslösen. Und das spüren wir eben auch wieder besonders deutlich, wenn es komplett ruhig ist. Innen und Außen.
3. Schlafstörungen Ursachen: Zu wenig Homöostase!
Unser Körper und unsere Seele streben immer danach unser Gleichgewicht zu erhalten oder es wieder herzustellen. Es ist immer das Ziel in Balance zu sein, egal ob es um unseren Körperhaushalt oder um psychische Spannungen geht. Wenn wir aus dem Gleichgewicht geraten, versuchen wir alles, um das wieder auszubalancieren.
Der Normalzustand unseres Alltags ist hauptsächlich Anspannung. Es ist gibt meist kein gesundes Gleichgewicht mehr zwischen An- und Entspannung.
Das heißt wir sind ständig überladen. Wie ein Stromleitung auf der immer zu viel Spannung ist.
Diese Spannung muss erst mal aus unserem System, damit wir zur Ruhe kommen können. Wir wälzen uns hin und her, sind unruhig, haben unruhige Beine, weil noch so viel Ladung abgebaut werden muss.
4. Zu viele Ängste sind häufig die Ursache für Schlafstörungen
Ängste sind auch sehr oft die Ursache für Schlafstörungen . Und da ist es tatsächlich vollkommen egal, um was es inhaltlich bei den Ängsten geht:
Ängste sind Ängste. Und je stärker sie sind, desto mehr Macht haben sie über uns.
Und Ängste haben natürlich auch die Macht uns wach zu halten.
5. Akute Belastungen und Probleme rauben uns oft den Schlaf
Wenn wir gerade Probleme haben oder besonders viel Stress, kann das natürlich die Ursache für Schlafstörungen sein.
Wir wollen immer Lösungen finden. Ungelöste Situationen halten uns so lange auf Trab, bis wir eine gute Lösung gefunden haben.
Bis dahin arbeitet unser innerer Lösungsmanager auf Hochtouren. Und der kennt leider auch keinen Feierabend, und arbeitet gerne mal bis spät in die Nacht.
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Und weißt du, was das Gemeine daran ist: Das meiste davon läuft total unbewusst ab. Oft ist uns gar nicht bewusst, wie angespannt wir sind. Und tatsächlich merken wir oft lange nicht, wenn uns etwas belastet.
Deshalb stellt sich jetzt natürlich die Frage:
Was können wir dagegen tun? Wie können wir dafür sorgen, dass wir gut schlafen?
Um Schlafstörungen zu lösen, müssen wir die Ursache finden und diese auflösen. Alles andere bringt nichts.
Hier habe ich jetzt 3 Tipps für dich zusammengestellt, die dir bei den oben genannten Schlafräubern helfen.
1. Ruhe- und Entspannungsphasen
Achte darauf, dass du dir tagsüber Ruhe- und Entspannungsphasen gönnst. Das muss nicht immer gleich eine ganze Stunde Mediation sein. Ein paar Minuten inne halten und tief durchatmen wirkt oft schon Wunder.
Viele kleine Entspannungsmomente am Tag sorgen dafür, dass sich immer ein wenig Anspannung abbauen kann.
Dementsprechend ruhiger und ausgeglichener wirst du Abends sein. Dadurch wirst du besser in den Schlaf finden und auch in der Nacht ruhiger schlafen. Die regelmäßige Portion Selbstfürsorge ist wichtig für unseren Schlaf.
2. Einschlaf-Rituale
Bestimmte Einschlaf-Rituale können dir dabei helfen, deine Gedanken zu beruhigen. Zum Beispiel kannst du dir vor dem Einschlafen
– 3 Dinge überlegen, die an dem Tag positiv waren
– eine Duftlampe mit beruhigenden Ölen anzünden
– kurze körperliche An- und Entspannungsübungen machen
Wenn du an 3 Dinge denkst, die heute schön waren, dann spüre mal in deinem Körper, wo du dieses angenehme Gefühl dazu spüren kannst. Bleib gerne ein wenig bei diesem angenehmen Gefühl.
Es gibt wirklich viele Rituale zum Schlafen gehen. Da würde ich dir empfehlen ein paar auszuprobieren, um zu schauen, was für dich gut funktioniert. Wir sind alle verschieden. Was für mich gut funktioniert, muss noch lange nicht für dich funktionieren.
3. Fokussiere dich auf deinen Körper
Der beste Weg um Grübeleien zu stoppen ist, den Fokus auf unseren Körper zu richten.
Wenn du Abend im Bett bist, spüre wie dein Körper auf der Matratze liegt. Beginne beim Kopf. Spüre wie der Kopf auf dem Kissen liegt. Gebe ganz bewusst Gewicht an das Kissen ab. Lass deine Mimik los und nimm einen Atemzug und gehe dann ein Stückchen weiter zur Schulter.
Spüre, wie die Schulter auf der Matratze liegt. Und auch hier kannst du wieder ein wenig Gewicht an die Matratze abgeben.
So wanderst du Stück für Stück den Körper durch, bis du bei den Zehen angelangt bist.
4. Psychohygiene
Wenn Chaos herrscht, machen wir Ordnung. Wir achten darauf, dass unsere Umgebung aufgeräumt und sauber ist. Wir achten darauf, dass wir uns regelmäßig die Hände waschen. Und viele Hygiene Maßnahmen machen wir ganz automatisch und prophylaktisch.
Aber wie steht’s denn mit unserer psychischen Hygiene?
Wie oft räumen wir unsere Seele auf? All der Stress, die negativen Gedanken, die Sorgen und Zweifel, die für Chaos in uns sorgen. Wann wird dieses Chaos beseitigt?
In der Theorie ist Psycho-Hygiene echt einfach:
Der erste Schritt ist: Sei achtsam und spüre in dich rein, was dich belastet und was Anspannung in dir auslöst.
Der zweite Schritt ist: Was auch immer an Gefühlen da ist – lass es zu und versuche es nicht zu verdrängen oder weg haben zu wollen.
Und der dritte Schritt ist dann: Finde die passende Gegenmaßnahmen.
Zum Beispiel:
Du zerbrichst dir oft den Kopf und machst dir über alles mögliche Sorgen. Also braucht es als Gegenmaßnahme etwas, wie du deinen Kopf frei kriegst. Damit du dir nicht mehr ständig Sorgen machst.
Dass könnte zum Beispiel sein: Entspannungsübungen, Spazieren oder schwimmen gehen, im Wald sein, deine Sorgen aufschreiben, mit jemanden über deine Sorgen sprechen (für die Menschen, die alles immer mit sich selbst ausmachen ;-)), sich kreativ betätigen.
Es gibt bei der Psycho-Hygiene kein Standardwerk, dass für alle funktioniert. Deshalb musst da auch hier Dinge ausprobieren, was dir gut tut.
Es lohnt sich in die Psycho-Hygiene ein wenig Zeit zu investieren und unterschiedliche Sachen auszuprobieren.
Wenn du mehr über Psycho-Hygiene wissen möchtest, dann lies diesen ausführlichen Blogartikel zur Psycho-Hygiene.
Das zahlt sich langfristig auf jeden Fall aus – für dein Wohlbefinden und natürlich auch für deinen Schlaf.
5. Paradoxes Schlafmanöver
Und wenn du magst, kannst du auch mal paradox vorgehen. Ich bin immer erstaunt, wie gut das tatsächlich funktioniert.
Konzentriere dich beim Einschlafen ganz fest darauf nicht einzuschlafen. Überlege dir etwas Wichtiges, was du jetzt noch durchdenken musst. Zum Beispiel den Essensplan für den nächsten Monat. (Überlege dir etwas neutrales zum Denken, nichts was dich aufwühlt)
Und dann beginnst du den Essensplan im Kopf zu erstellen. Und ermahne dich immer wieder, dass du darüber wirklich auf gar keinen Fall einschlafen darfst.
Und dann lass dich überraschen…
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Ich hoffe du hast in dem Artikel einige Impulse und Anregungen gefunden zum Thema Schlafstörungen Ursachen. Ich wünsch dir viel Spaß beim Ausprobieren. Hinterlasse mir gerne einen Kommentar, was bei dir besonders gut funktioniert hat.
Wenn du das Gefühl hast, dass du beim Erkennen deiner „Schlafräuber“ Hilfe brauchst, dann schreib mich gerne unter mail@rosinageltinger.de an.
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Über die Autorin: Rosina Geltinger
Ich liebe es die Wege der Seele zu ergründen. Denn ich bin überzeugt, dass der Schlüssel zum Glück nur in uns liegt. Je tiefer und besser wir uns selbst kennen und verstehen, desto glücklicher und zufriedener können wir sein.
Dazu arbeitet ich mit meinen Klienten online und offline in meiner Praxis in München. Auf meinem Blog schreibe ich zu den Themen Selbstwertgefühl, Lebensfreude und innere Ruhe.
Ich freu mich, wenn dir mein Artikel gefallen hat. Wenn es Themen gibt, die dich besonders interessieren, dann schreib mir gerne unter mail@rosinageltinger.de.
Ich bin Heilpraktikerin für Psychotherapie, Kursleiterin für Entspannungsverfahren und blogge hier auf meinem Blog www.rosinageltinger.de/blog.
Hallo Daniel,
vielen lieben Dank für deinen Kommentar. Es freut mich sehr, dass dir der Artikel gefällt. Und danke auch für das Teilen deiner Erfahrungen.
Und ja, ich glaube immer, dass wenn wir ein „Problem“ wirklich lösen wollen, müssen wir an die Ursache des Themas. Ich hab da mal einen sehr anschaulichen Vergleich gelesen: „Wenn wir uns nur immer mit den Symptomen beschäftigen, wird uns das langfristig nicht weiter bringen. Das wäre dasselbe, als würden wir mit einem Motorschaden in die Werkstatt fahren, und der Mechaniker wechselt nur das Alarmlämpchen aus. Und repariert nichts am Motor.“
Ich finde das bringt es super auf den Punkt 🙂
Ich bin nur nicht so fürs bekämpfen sondern für’s lösen und integrieren.
Viele Grüße,
Rosina