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Es allen recht machen wollen: Wie du dich davon befreist!

By 1. Dezember 2023November 8th, 2024No Comments
Es allen recht machen wollen

Was kannst du tun, wenn du es allen recht machen willst? Hast du manchmal das Gefühl, ständig zu jonglieren, um ja niemanden zu enttäuschen? Und egal, wie fest du es dir vornimmst, beim nächsten Mal Nein zu sagen – im letzten Moment sagst du dann doch wieder Ja, weil du es allen recht machen willst. Damit bist du nicht alleine! Ganz im Gegenteil. Deshalb tauchen wir in diesem Blogartikel tief in die Gründe, die hinter dem Bedürfnis „es allen recht machen wollen“ stehen, ein und vor allem darauf, wie du das ändern kannst.

Es ist doch eigentlich nicht schlecht, wenn wir uns um die anderen kümmern. Warum sollen wir das dann ändern?

Darum sollten wir uns davon befreien! (Oder das Bedürfnis auf ein Minimum reduzieren)

Oft ist der Wunsch „es allen recht machen wollen“ so groß, dass wir unsere eigenen Bedürfnisse und Wünsche völlig übergehen und uns nur noch damit beschäftigen, wie wir all die Bälle in der Luft halten können, um es den anderen recht zu machen. Und wir vergessen uns selbst dabei.

Wie meine Klientin Sophie, die ständig unbezahlte Überstunden machte und immer Ja sagte, wenn der Chef oder die Kollegen was von ihr brauchten. Sie mühte sich so ab und bekam trotzdem nie die Anerkennung und Wertschätzung, die sie sich wünschte. Bald fühlte sie sich leer und ausgelaugt und stand kurz vorm Burn Out.

Abgesehen davon funktioniert die Strategie auch nicht. Es ist nicht möglich, es allen recht zu machen. Das ist ein Anspruch, den wir an uns haben und an dem wir nur scheitern können.

Das sind zwei sehr gute Gründe, warum wir damit aufhören sollten, es allen recht zu machen.

Warum ist uns das eigentlich so wichtig?

– Wir wollen, dass andere uns mögen

Einer der Hauptgründe, warum wir es allen recht machen wollen, ist der, dass wir gemocht werden wollen! Wir wollen, dass andere uns und das, was wir tun, gut finden. Wir wünschen uns Wertschätzung und Anerkennung der anderen. Das ist ein sehr starker Antreiber.

– Angst vor Ablehnung

Es kann aber auch dem gegenteiligen Gefühl entspringen: Nämlich der Angst, abgelehnt zu werden. So ist also die innere Motivation nicht „gemocht zu werden“, sondern „nicht abgelehnt zu werden“. Es nicht aushalten zu müssen, dass andere mich vielleicht nicht gut finden. Im Grunde ist es dasselbe wie Punkt 1, aber die Psychodynamik dahinter ist eine andere.

– Vermeiden von Konflikten und Diskussionen

Es ist oft so viel einfacher, etwas einfach zu machen, anstatt deswegen zu diskutieren. Oder zu streiten. Das kann ich so gut nachvollziehen! Und ja, es stimmt, in dem Moment ist es wirklich einfacher. Aber langfristig gesehen schießen wir uns damit ein Eigentor. Denn wenn wir immer Dinge machen, weil wir nicht darüber diskutieren möchten, dann ist zum einen die Erschöpfung vorprogrammiert und zum anderen handeln wir immer gegen unsere Überzeugungen und gegen unsere Bedürfnisse.

– Glaubenssätze und innere Muster

In der Regel haben hier auch unsere Glaubenssätze ihre Finger im Spiel. Glaubenssätze wie „Ich muss etwas leisten, um Anerkennung zu bekommen“ oder „Ich bin nicht gut genug“ oder „Ich muss alles alleine machen“ – sie sind wunderbare innere Antreiber, wenn es darum geht, es allen recht machen zu wollen. Wenn ich solche Glaubenssätze habe, dann kann ich ja quasi nicht anders. Meist sind sie auch noch unbewusst, dann handeln wir nach ihnen, ohne es zu wissen!

Wenn du dich näher mit deinen Glaubenssätzen beschäftigen möchtest, dann hole dir hier meine Checkliste zu negativen Glaubenssätzen (die kostet dich keinen Cent!)!

Warum wir es gar nicht allen recht machen müssen!

Sind dir schon mal folgende Situationen passiert:

– Eine Freundin, mit der du verabredet warst, hat kurzfristig abgesagt, weil ihr was dazwischenkam.

– Eine Arbeitskollegin hat „Nein“ gesagt, als du sie um Unterstützung gebeten hast.

– Du wolltest mit deinem Partner einen romantischen Abend verbringen und er hat den Fußballabend mit seinen Jungs vorgezogen.

Vielleicht warst du danach enttäuscht, sauer oder wütend. Aber hat dieses Gefühl lange angehalten? Und hat es deine grundsätzliche Meinung über die Person geändert? Wahrscheinlich nicht! Genau das ist der springende Punkt: Wir mögen Menschen nicht für das, was sie tun, sondern für das, was sie sind!

Ist es dir nicht auch schon mal so ergangen, dass sich jemand wirklich sehr um dich bemüht hat und du trotzdem mit diesem Menschen nicht besonders warm geworden bist? Bestimmt, oder? Und jetzt kommt der wichtige Punkt:

Das gilt umgekehrt genauso. Das gilt auch für dich!

Deine Mitmenschen mögen dich nicht für das, was du tust, sondern für das, wer du bist!

Wie du das änderst!

Du wirst vermutlich schon eine Vorahnung haben, wie du das ändern kannst: Indem du nach innen schaust, indem du bei dir beginnst. Auch, wenn sich das für dich vielleicht nicht so anfühlt: Es sind nicht die anderen, die von dir erwarten, dass du etwas tust, damit sie dich endlich mögen können. Es sind deine Erwartungen. Ich hab dir hier ein paar sehr zentrale und wichtige Punkte zusammengestellt, wie du an dem Bedürfnis „es allen recht machen wollen“ arbeiten kannst.

1. Stärke deine Selbstliebe

Wenn du dich selbst

✔ wertschätzt
✔ gut findest
✔ für liebevoll und liebenswert hältst

dann kannst du auch glauben, dass andere dich mögen, einfach nur so. Ohne, dass du etwas dafür tun musst. Je weniger du dich selbst für liebevoll hältst, desto weniger wirst du glauben können, dass andere dich – einfach so – mögen.

Deshalb beginne damit, aktiv an deiner Selbstliebe zu arbeiten und dich selbst zu akzeptieren und wertzuschätzen.

2. Arbeite an deinen Glaubenssätzen

Wenn es Glaubenssätze gibt, die dich innerlich dazu antreiben, es den anderen recht zu machen, dann solltest du diese Glaubenssätze verändern. Und zwar so, dass sie dich unterstützten und dir helfen, anstatt dir im Weg zu stehen.

Wenn du in das Thema Glaubenssätze tiefer einsteigen möchtest, dann habe ich hier einen sehr ausführlichen Blogartikel für dich: Glaubenssätze erkennen und verändern – die komplette Anleitung dazu!

3. Sei du selbst

Nachdem wir ja herausgefunden haben, dass die Menschen uns nicht mögen für das, was wir tun, sondern für das, was wir sind, ist natürlich ein wichtiger Punkt: Sei du selbst! Verstelle dich nicht, verbiege dich nicht – sei authentisch.

Albert Adler, der Begründer der Individualpsychologie, hat in dem Zusammenhang davon gesprochen, dass wir die Menschen auf der „Ebene des Seins“ und nicht der „Ebene des Tuns“ wertschätzen. Und genau das greift hier. Es geht darum, wer du bist und nicht, was du tust.

Außerdem merken die anderen, wenn du dich verstellst und verbiegst. Das ist zwar nicht immer offensichtlich, aber sie spüren es trotzdem. Und das hinterlässt oft ein komisches, irgendwie ungutes Gefühl. Deshalb: Sei du selbst, sei authentisch!

Wenn du das Gefühl hast, dass du manchmal gar nicht wirklich weißt, wer du eigentlich bist, was eigentlich deine Bedürfnisse und Werte sind – dann ist das genau der Punkt, an dem du ansetzen solltest. Die Verbindung zu dir stärken und dich selbst wieder besser kennenlernen.

4. Nimm deinen Verstand mit

Diese Dynamik, es den anderen recht machen zu wollen, kommt oft einfach so. Wir setzen uns ja nicht hin und überlegen, dass wir jetzt damit anfangen, es den anderen recht machen zu wollen. Das passiert einfach, ohne dass wir drüber nachdenken, weil es auf einer tieferen Ebene entstanden ist. Insbesondere aus den Glaubenssätzen und dem inneren Kind heraus.

Auch wenn die Ursache tiefer liegt, halte ich es für wichtig, den Verstand mitzunehmen. Ich bin überzeugt davon, dass alle Ebenen berücksichtigt werden müssen. Das Unbewusste, die Gefühle und eben auch den Verstand. Mach dir also immer ganz bewusst:

– Andere mögen mich nicht mehr, wenn ich was dafür tue.

– Andere mögen mich, weil ich ich bin!

– Wenn mich jemand nicht mag, kann ich tun, was ich will – er wird mich trotzdem nicht mögen.

– Ich beurteile Menschen nicht nachdem, was sie für mich tun. Und genauso wenig machen das andere bei mir.

Sage dir diese Sätze oder Ähnliche immer wieder vor. Du kannst sie dir laut vorsagen oder sie auch immer wieder denken. Wichtig ist, dass du dir das immer wieder bewusst machst.

5. Übe dich darin, unangenehme Gefühle auszuhalten

Ich bin überhaupt kein Fan davon, Dinge auszuhalten. Die meisten Menschen halten viel zu viel aus! Aber da gibt es eine Ausnahme: Es auszuhalten, wenn wir es jemanden nicht recht machen können. Es auszuhalten, dass die Person möglicherweise kurz sauer oder wütend ist. Diese unangenehmen Gefühle, die dadurch entstehen, das schlechte Gewissen, das dadurch entstehen kann – das auszuhalten lohnt sich!

Denn, wenn wir das mal ein wenig geübt haben, dann werden diese unangenehmen Gefühle viel weniger. Dann kommt gar kein schlechtes Gewissen mehr. Dann kannst du irgendwann Nein sagen, ohne dass danach das Gedankenkarussell wieder anspringt. Dann kannst du einfach zu dir und deinen Bedürfnissen stehen, ganz ohne schlechtes Gewissen! Wäre das nicht großartig? Na, dann nichts wie los!

Fazit

Das Bedürfnis oder der Drang es allen recht machen zu wollen, ist menschlich und normal und du bist damit nicht alleine! Wichtig ist dabei – wie bei so vielen Dingen im Leben – das richtige Maß. Wenn du ständig über dich selbst und deine Bedürfnisse hinweggehst, dann solltest du das schnell ändern.

Lies dir am besten meine Ideen zur Veränderung noch mal durch und schau, welcher Punkt dich spontan am meisten anspricht. Mit dem fängst du an. Eine wichtige Sache noch: Bitte überfordere dich nicht! Nimm dir nicht zu viel vor. Das führt nur zu Frust. Geh kleine Schritte, und die gehst du beständig – dann kommst du Schritt für Schritt dahin, wo du hin möchtest. Ich wünsche dir ganz viel Freude dabei!


Wenn du dabei gerne Unterstützung hättest, dann buche dir hier ein Erkenntnis-Coaching. Darin besprechen wir deine aktuelle Situation und wie du sie gerne hättest und welche nächsten Schritte ich dir empfehlen würde. Das Erkenntnis-Coaching dauert ca. 15 Min. und kostet dich keinen Cent.

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