Unglücklich sein ist eigentlich normal? Warum?
„Weil zu viel Anpassung unglücklich macht!“
Stell Dir mal vor, Du hast Urlaub gebucht. Auf einer einsamen Südseeinsel. Palmen, Meer, endlose Strände und Sonnenauf- und Untergänge, die kein Picasso dieser Welt hätte besser malen können. (Ja, ja, ich weiß, Picasso hat keine Landschaften gemalt…)
Du freust Dich unglaublich auf diesen Urlaub. Und dann kommst Du an.
Anstatt der Einsamkeit und den langen endlosen Sandstränden erwartet Dich eine Betonbunker Hochburg. Ein Riesenhotel nach dem anderen, und Menschenmassen. Zwar mit Palmen und Meer und langen Stränden aber nicht annähernd so idyllisch und einsam wie in Deiner Vorstellung und wie dir versprochen wurde.
Wie geht’s dir damit und wie reagierst Du?
Wahrscheinlich bist Du erst mal richtig sauer und wütend. Dann enttäuscht und vielleicht traurig. Du wirst Dich beim Reiseveranstalter vor Ort beschweren, aber das ändert nichts.
Irgendwann, nach all der Wut und nach all der Enttäuschung wirst Du Dich anpassen, Dich damit arrangieren und das Beste draus machen.
Und genau solche Situationen haben wir im Prinzip ständig in unserem Leben.
Unser Leben beginnt von Anfang an so, wie wir es nicht erwarten.
Ich glaube nicht, dass ein Baby bei der Geburt erwartet, von einem fremden Menschen, in einem sterilen, grellen Raum auf die Welt gebracht zu werden.
Und so geht es dann auch weiter: Das Baby erwartet auch nicht, dass es alleine in seinem eigenen Bettchen schlafen muss. Im Prinzip sind wir da wie Tiere. Wie Katzen- oder Hundewelpen entspräche es unserem ganz ursprünglichen Bedürfniss, dass alle Welpen aufeinander liegen und auf oder zumindest ganz nah neben der Mama.
Und auch später setzt sich das fort. Kinder wollen spielen. Ständig und immer. Wie kleine Welpen. Nicht irgendwo ordentlich und brav am Tisch sitzen. Nicht irgendwo aufpassen müssen.
Letztendlich zieht sich das durch bis ins Erwachsenenalter. Denn ich glaube auch nicht, dass der Mensch dazu gemacht ist, mit 200 kmh auf der Autobahn von einem Meeting zum nächsten zu hetzen.
So scheint unser Leben von Anfang an ein ständiger Anpassungsprozess zu sein.
Und bei vielen Menschen wird die ständige Anpassung zum Automatismus.
Wir passen uns an, ohne es überhaupt noch zu merken.
Und dabei verlieren wir uns selbst immer mehr. Da ist das unglücklich sein ja tatsächlich schon vorprogrammiert.
Deshalb ist es für mich auch nicht überraschend, dass Therapieformen wie Waldbaden, Körpertherapie und Naturtherapie so erfolgreich sind. Weil wir da unserer eigenen, ursprünglichen Natur wieder ein Stück weit näher kommen.
Ich denke, eines ist bereits klar geworden:
Wir führen ein Leben, das nicht unserer Natur entspricht.
Und das führt zum Unglücklich sein!
Das wir uns so gut an neue Gegebenheiten anpassen können ist einerseits wirklich ein Geschenk. Denn dadurch können wir auf neue, unvorbereitete Situationen schnell und flexibel reagieren. Und das ist in unserer schnelllebigen und reiz überfluteten Zeit wirklich Gold wert.
Auf der anderen Seite hat unsere Anpassung auch einen hohen Preis. Es geht auf Kosten unseres Wohlbefindens und unseres Glücklich seins und wir stellen dafür meist unsere eigenen Bedürfnisse und Wünsche hinten an.
Das ist kein Problem, wenn das ein-, zwei- oder auch ein paarmal passiert. Wenn das aber irgendwann ständig so läuft und die Anpassung der Normalzustand ist, dann wird’s früher oder später zur Belastung und zum Problem.
Denn jedes Mal, wenn wir uns auf Kosten unserer eigenen Bedürfnisse anpassen, führt das nicht nur zum unglücklich sein. Sondern wir füttern wir uns selbst noch mit Infos wie:
- Ich bin nicht wichtig
- Die Arbeit ist wichtiger als mein Wohlbefinden
- Meine Bedürfnisse müssen nicht ernst genommen werden.
Also jedes Mal, wenn wir gegen uns und unsere Bedürfnisse handeln ist es wie eine Ohrfeige für unser Selbstwertgefühl.
Jedes Mal, wenn wir gegen uns und unsere Bedürfnisse handeln, werten wir uns selbst damit ab. Jedes einzelne Mal.
Und tatsächlich können wir das ganz gut verkraften, wenn das Ganze in vernünftigem Maße abläuft, und wenn es bewusst ist.
Es ist also absolut nichts dagegen einzuwenden deiner besten Freundin bei etwas zu helfen, auf das du überhaupt keine Lust hast.
Solange das kein Automatismus ist und du die Entscheidung bewusst getroffen hast. Dann hat das auch kein unglücklich sein zur Folge.
Wenn aber gleich dein innerer Antreiber „Ich muss helfen“ angesprungen ist, ohne das dir das bewusst ist, dann ist das nicht gut.
Da ist der Frust schon vorprogrammiert. Und mit ziemlicher Sicherheit wirst du diesen Frust auf deine Freundin projizieren. Aber wahrscheinlich ohne die Dynamik dahinter zu erkennen.
Soweit, so gut. Aber was genau kannst du jetzt tun, um das zu verhindern?
Wichtig ist, dass du dir immer wieder klarmachst:
Wir können aktiv Einfluss auf unsere Emotionen und Gefühle nehmen.
Du entscheidest, wie du dich fühlst!
Du entscheidest, wie du mit bestimmten Situationen umgehst!
Du bist der Bestimmer in deinem Leben!
Du entscheidest, ob du glücklich oder unglücklich sein willst!
Dazu muss dir bewusst sein, welche Dynamiken in dir abläuft.
Denn: Wir können nur Dinge verändern, die uns bewusst sind. Wir können nur auf das Einfluss nehmen, was uns bekannt ist.
Deshalb habe ich hier ein paar Tipps für dich zusammengestellt, wie du diese inneren Verstrickungen und Muster durchbrechen kannst, für dein glücklicheres und zufriedeneres Leben.
1. Unglücklich sein verändern – in dem du dir regelmäßig Ruhe und Stille gönnst.
Wir sind täglich so vielen Reizen und Informationen ausgesetzt, dass wir die Ruhe und Stille brauchen um wieder mehr Verbindung zu unserer ursprünglichen Natur herzustellen. Nur so können wir in uns rein hören und unsere Gefühle, Emotionen und Bedürfnisse überhaupt erst spüren. Nutze die Ruhe und Stille auch wirklich dazu, in dich reinzuspüren und ich dich rein zuhören. Wie geht es mir im Moment? Wie fühle ich mich?
2. Gehe deinem unglücklich sein auf den Grund indem du deine Körperwahrnehmung steigerst
Wir haben eine ganz große körperliche Intelligenz in uns, die wir aber nur nutzen können, wenn wir gut mit unserem Körper verbunden sind und auf ihn hören. Diene Körperwahrnehmung kannst du recht einfach steigern, in dem du dich in Achtsamkeit übst. Wie fühlen sich die Schritte an, wie kannst du die Bewegung in deinen Beinen und in deinen Hüften spüren? Und dann kannst du hier kannst du den ersten Punkt noch einmal vertiefen: Wo spüre ich die Gefühle am deutlichsten? Wie fühlt sich das genau an?
3. Unglücklich sein – Was will ich überhaupt?
Die ersten beide Punkte sollen dir dabei helfen, überhaupt wieder einen Zugang zu dir und deinen Bedürfnissen und Wünschen zu bekommen. So oft sind wir nämlich so in unserem Anpassungsschema gefangen, dass wir es überhaupt nicht mehr wahrnehmen. Wir haben das Gefühl, dass wir das wirklich wollen, obwohl es nicht so ist.
Deshalb lohnt es sich auch immer wieder selbst die Frage zu stellen: Was will ich überhaupt?
Hier geht’s mir dann nicht darum, dass dann auf biegen und brechen umzusetzen sondern viel mehr darum, es überhaupt wieder ins Bewusstsein zu holen. Die Umsetzung ist dann wieder ein anderer Schritt.
4. Was wäre wenn…
Stell dir vor, wie es wäre, wenn du rundherum zufrieden wärst? Wenn du aus tiefstem Herzen das Gefühl hättest, genau das Leben zu führen wie du es dir wünschst?
Wie würde das Leben aussehen? Und wie würdest du dich dabei fühlen? Versuche mal, dir das so detailliert wie möglich vor deinem inneren Auge vorzustellen. Versuche die dazugehörigen Gefühle mal wirklich zu spüren. Lass es so real wie möglich werden.
Dieser Punkt ist ganz wichtig, denn: Es kann nur etwas Realität werden, wenn wir es uns auch vorstellen können!
Je klarer und detaillierter deine Vorstellung ist, desto besser!
Und am besten denkst du ab jetzt jeden Tag mindestens 3 mal ganz intensiv und bildlich an deine Vision.
5. Löse deine blockierenden Glaubensätzen & und die inneren Mustern, die zur Anpassung führen.
Meistens sind unsere Glaubenssätze und alte Prägungen die Ursache für die übertriebene Anpassung die uns oft ins unglücklich sein treibt. Um daran wirklich was zu ändern, müssen wir das Problem an der Wurzel lösen. Und da sind wir bei den Glaubenssätzen genau richtig.
Dabei geht es meist um innere Überzeugungen wie: „Ich bin nicht gut genug“, „Ich muss etwas leisten, um Anerkennung und Liebe zu bekommen“, „So wie ich bin, bin ich nicht okay“.
Solche Glaubenssätze führen natürlich dazu, dass wir uns einen Bein ausreißen, weil wir es den anderen recht machen wollen. In der Hoffnung, dass wir dann endlich das Gefühl haben „gut genug zu sein“. Aber das funktioniert nicht.
Egal wie sehr wir uns im Außen abarbeiten, wird sich an diesem Gefühl nichts ändern. Denn der Ursprung für das Gefühl ist in uns.
Deshalb müssen wir auch genau dort ansetzen. Egal was wir im Außen alles tun, wir werden dieses innere Gefühl dadurch nicht verändern können.
Hier ist dann intensive Glaubenssatz-Arbeit angesagt. Das Thema kannst du entweder selbst mit entsprechender Lektüre angehen, oder du holst dir dabei Unterstützung.
Ich habe die letzten 10 Jahre die Erfahrung gemacht, dass wir alle sehr starke innere Beschützer und Aufpasser haben, die diese Arbeit alleine sehr schwierig gestalten.
Wenn du deine Glaubenssätze also alleine bearbeiten möchtest, sei geduldig mit dir und mach dir bitte keinen Stress. Das braucht einfach seine Zeit und auch „Rückschläge“ sind da ganz normal.
Wenn du schnell vorankommen und wirklich was bewegen möchtest, würde ich dir Unterstützung empfehlen. In der Regel kommt man gemeinsam hier einfach sehr viel schneller viel tiefer um die Themen wirklich an der Wurzel zu lösen.
Wenn dich das interessiert, kannst du dir hier gerne meine Online Programme und meine 1:1 Angebote dazu anschauen.
Wenn du dir nicht sicher bist, was für dich gerade das beste ist, dann buche gerne hier eine unverbindliche, kostenfreie Erstberatung (ca. 15 Minuten).
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Ich hoffe meine Tipps haben dir gute Anregungen und Impulse gegeben.
Lass es dir gut gehen, und vielleicht bis bald!
Rosina
Rosina Geltinger
Heilpraktikerin für Psychotherapie,
psychologischer Coach, Psycho-Kinesiologin,
Kursleiterin für Entspannungsverfahren
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Über die Autorin: Rosina Geltinger
Ich liebe es die Wege der Seele zu ergründen. Davon bin ich schon seit vielen Jahren fasziniert. Ich finde es unglaublich spannend zu sehen, welche kreativen Wege unsere Seele findet, um uns an unsere Themen liebevoll heranzuführen.
Der Schlüssel zum Glück liegt immer in uns. Davon bin ich überzeugt. Je tiefer und besser wir uns selbst kennen, verstehen und annehmen, desto glücklicher und zufriedener können wir sein.
Dazu arbeitet ich seit vielen Jahren mit meinen Klienten online und offline in meiner Praxis in München.
Auf meinem Blog schreibe ich zu den Themen Selbstwertgefühl, Lebensfreude und innere Ruhe.
Ich bin Heilpraktikerin für Psychotherapie, holistische Psycho-Kinesiologin, Kursleiterin für Entspannungsverfahren. Mehr über mich erfährst Du hier.