Zufrieden sein ist viel wichtiger als du denkst!
Zufrieden sein ist irgendwie wie nett. Und du weißt ja, nett ist die kleine Schwester von …, sagen viele.
„Und, wie geht’s dir so?“ „Alles okay soweit. Bin ganz zufrieden.“
Das klingt jetzt nicht nach: Hey, mein Leben ist einfach nur genial! Mein Leben ist so fantastisch, ich komm aus dem Grinsen gar nicht mehr raus!
Aber genau solche Sätze mit „bin ganz zufrieden“ höre ich total oft. Gerne noch gefolgt von einem Nachsatz in die Richtung „Ich kann mich nicht beklagen“.
Wenn ich das höre, dann ist „zufrieden sein“ ein Zustand, den man eher erduldet, als das man ihn sich wünscht. Zufrieden sein scheint einfach nicht viel Spaß zu machen.
Dabei ist zufrieden sein wahrscheinlich der am meist unterschätze Gemütszustand. Zufriedenheit ist die Basis fürs glücklich sein!
Wir brauchen ein gewisses Maß an Grundzufriedenheit, um uns überhaupt glücklich fühlen zu können. Je höher unsere Grundzufriedenheit ist, desto glücklicher werden wir sein. Davon bin ich überzeugt. (Und welche Fehler du auf gar keinen Fall machen solltest, wenn du glücklicher werden möchtest kannst du hier nachlesen)
Klar ist zufrieden sein nicht unbedingt das Sahnehäubchen auf der Torte, sondern eher der Tortenboden. Aber hey: Keine Torte schmeckt, wenn der Boden nicht gut ist!
Deshalb sollten wir uns nicht zu sehr darauf versteifen, immer viel Sahne zu wollen, sondern uns eher mal auf den Boden konzentrieren.
Anstatt das große Glück zu suchen, sollten wir lieber aktiv etwas tun, um unsere Grundzufriedenheit zu steigern.
Und das ist oft gar nicht so einfach. Warum?
Weil wir uns schwer damit tun, Gutes in unser Leben zu lassen. Es fällt uns leichter, uns aufs Negative zu konzentrieren.
Und das, obwohl wir uns am meisten wünschen, einfach nur glücklich zu sein. Eigentlich ziemlich paradox, oder? Aber genau diese Erfahrung mache ich immer wieder.
Wir können ja mal einen Schnelltest machen:
1. Sag ganz spontan 3 Dinge, die du nicht an dir magst. Ohne zu überlegen, einfach aus dem Bauch heraus.
2. Und jetzt 3 Dinge, die du an dir sehr magst. Auch ohne zu überlegen.
Und, Hand auf’s Herz. Was ist dir leichter gefallen? Wo konntest du schneller antworten? Wo musstest du gar nicht nachdenken?
Bei den negativen Dingen, oder?
Das steckt offensichtlich irgendwie in uns drin.
Aber, die gute Nachricht ist: Wir können das ändern! Wir selbst sind in der Lage, unseren Fokus aktiv zu trainieren und zu verändern.
Das bedeutet eben auch, dass wir mit Training unsere Grundzufriedenheit steigern können. Dazu braucht es nur ein wenig Zeit, Training und Geduld.
Und das beste ist: wir müssen keine Ausrüstung kaufen oder erst einen langwierigen Trainingsplan erstellen. Nein, wir können direkt loslegen.
Weil alles, was wir dafür benötigen ist schon da. In uns.
Das einzige was wir brauchen ist die Lust etwas ändern zu wollen. Ein wenig Geduld, weil unsere neuronalen Strukturen brauchen einfach Zeit, bis sie neu ausgerichtet sind. Und am besten noch so was wie spielerische Neugier – dann würde es sogar noch Spaß machen 😉
Hier hab ich 5 Anregungen für dich zusammengestellt, wie du deine Zufriedenheit steigern kannst.
3. Das ganze läuft übrigens unter dem Motto: Schließe Frieden mit dir, und du wirst zufrieden sein!
Je mehr du mit dir im Frieden bist, desto höher wird deine Zufriedenheit sein.
Also, los geht’s:
1. Zufrieden sein durch Fülle
Raus aus dem Mangel(gefühl)
Wir haben so oft das Gefühl, dass wir etwas nicht verdient hätten, dass wir nicht gut genug sind, dass wir uns noch mehr anstrengen müssen.
Dieses Denken und diese Gefühle entstehen aus einem Mangelgefühl, das in uns ist. Es würde die Länge des Artikels sprengen, hier detailliert drauf einzugehen, wie so ein inneres Mangelgefühl entsteht.
Aber ich versuche es jetzt einfach mal total abgekürzt in zwei Sätzen zu erklären: Wenn wir als Kind nicht das bekommen haben, was wir gebraucht hätten, beziehen wir das auf uns. Wir denken, wir haben es nicht bekommen, weil wir nicht gut genug waren oder mehr dafür hätten tun müssen oder, oder, oder.
Wie sich das dann tatsächlich auf unser Denken, Handeln und auf unsere Gefühle auswirkt, hängt davon ab, wie es in unserer Familie tatsächlich war. Je nachdem wie das Belohnungs- und Bestrafungssystem aufgebaut war.
Und dieses Gefühl des Mangels tragen wir so lange mit uns rum, bis wir aktiv damit arbeiten und es verändern.
Deshalb hab ich hier auch gleich eine Übung für dich, wie du mit dem Mangelgefühl arbeiten kannst.
Übung:
Das wichtigste ist hier, dass du dir als erstes bewusst wirst, welche Mangelgedanken du in dir hast. Nimm dir ein Blatt Papier und beobachte dich mal genau. Höre auf deine innere Stimme.
Schreibe dir alle Gedanken und Überzeugungen die aus einem Mangel heraus sind auf. Danach kannst du diese Gedanken mit den 4 Fragen von Byron Katie (The Work) durchgehen.
Nimm dir jeden einzelnen Gedanken einzeln vor und frage dich:
1. Stimmt das wirklich? Ist das wahr?
2. Kann ich mit absoluter Sicherheit wissen, dass das wirklich wahr ist?
3. Wie bin ich, wie reagiere ich, was passiert, wenn ich diesen Gedanken glaube?
4. Wer wäre ich ohne den Gedanken?
Wenn du die Mangelgedanken so in Frage stellst, geht’s denen ganz schön an den Kragen.
Wenn du magst, kannst du dir auch noch die Positiv-Liste dazu machen. Nimm all deine Mangelgedanken und überlege dir, wie du es dir wünschen würdest. Wie es denn besser wäre.
Und immer wenn du merkst: Hey, da hat sich wieder so ein Mangelgedanke eingeschlichen, nimmst du dir einen Gegengedanken der Positiv-Liste vor. Denke den innerlich so lange, bis der Mangelgedanke ganz aus deinem Kopf verschwunden ist.
2. Zufrieden sein durch Selbstliebe
Du bist gut genug!
Lege den Fokus auf das Gute in dir. Du bist gut genug! Du musst nichts tun, um geliebt zu werden!
Dieser Punkt ist sehr eng mit dem Mangelgedanken verknüpft. Lege mal ganz bewusst deinen Fokus darauf, dass du gut bist. Genau so wie du bist. Du musst nichts tun, du musst nichts leisten, um gemocht zu werden.
Du bist gut genug, so wie du bist!
Wenn ich das zu Klienten in der Praxis sage ist das meist die Stelle, an der die Tränen laufen. Weil uns das unglaublich berührt, wenn jemand sowas zu uns sagt, aber andererseits fällt es uns unfassbar schwer, das zu glauben. Da müssen wir uns erst mal daran gewöhnen.
Deshalb mach dir auch hier mal eine Positiv-Liste. Nimm all deine negativen Sätze, und formuliere sie positiv um:
„Ich habe es verdient glücklich zu sein“, „Ich bin gut genug, so wie ich bin“, „Ich darf Lebensfreude spüren“ usw.
Wichtig ist, dass du die Sätze positiv formulierst. Und dann suchst du dir immer Montags einen Wochensatz raus, und sagst dir den so oft wie möglich vor. Die ganze Woche lang. Das kannst du innerlich ganz leise für dich tun, und gerne auch laut. Das wirkt besonders gut.
3. Zufrieden sein indem du deinen Fokus veränderst
Lege deinen Fokus auf das Gute im Außen!
Dieser Negativ-Fokus gilt nicht nur für uns, sondern auch für Dinge, die im Außen passieren.
Das Negative bleibt mehr in unserer Erinnerung. Wir erinnern uns mehr an das, was schlecht war.
Aber auch hier ist die gute Nachricht: Wir können üben, trainieren und üben, und es wird sich etwas ändern!
Da finde ich die Übung sehr schön, immer Abends vor dem Einschlafen kurz den Tag Revue passieren zu lassen und an 5 Dinge zu denken, die heute gut waren. Das muss nicht immer was Großes sein. Da zählen auch die kleinen Glücksmomente.
Oder auch ein Glückstagebuch zu führen wäre hier eine ganz wundervolle Möglichkeit den Fokus zu verändern.
Weitere Anregungen um dein Wohlbefinden zu pflegen kannst du dir hier holen:
https://www.thecornerofexcellence.com/de/pflegst-du-dein-wohlbefinden/
4. Hör auf zu kämpfen und lebe
So oft haben wir das Gefühl, dass unser Leben ein Kampf ist. Wir haben das Gefühl, dass wir uns alles im Leben erkämpfen müssen. Angefangen von der Gehaltserhöhung, über eine gute Figur bis hin zu einer glücklichen Beziehung. Für alles müssen wir kämpfen.
Und weißt du was: Solange wir das denken, ist es auch wirklich so! Solange wir im Kampfmodus durchs Leben gehen, wird uns das Leben auch Kampf servieren.
Also, löse dich von dem Kampf-Gedanken! Befreie dich von der Vorstellung, für alles kämpfen zu müssen, sondern lebe das Leben mit Freude. Und nimm es so, wie es kommt.
5. Vergleiche dich nicht
Der Zufriedenheits-Killer Nr. 1 ist das destruktive Vergleichen mit anderen.
Gerade im Internet und auf den Social Media Kanälen präsentieren sich viele Menschen immer von ihrer Schokoladenseite. Fantastisch gestylt, mit umwerfenden Traummann an der Seite, auf der Yacht vor Nizza mit dem Glas Champagner in der Hand, lächeln sie uns charmant an.
Und suggerieren uns damit: Ich hab alles, was ich mir wünsche. Ich bin überglücklich. In meinem Leben gibt es nur Sonnenschein und Champagner…
Tja, das kann richtig frustrieren. Und am schlimmsten ist es, wenn es bei einem selbst gerade nicht läuft. Dann kann so ein grinsendes Gesicht auch wirklich nerven oder sogar Aggressionen hervorrufen.
Lass dich davon nicht beirren.
Viele führen ein zweiten Leben im Netz, ganz viel von dem, was da präsentiert wird, ist mehr Schein als sein.
Und selbst wenn sie wirklich so unfassbar glücklich sind, wie sie sich präsentieren: Es ist nicht dein Leben. Das hat nichts mit dir zu tun. Verschwende keine Energie daran, und konzentriere dich voll und ganz auf das, was wirklich wichtig ist: Du und dein Leben!
Übrigens finde ich, dass es auch konstruktives Vergleichen gibt. Und zwar solche Vergleiche, die mich inspirieren, motivieren und vielleicht auch ein wenig anspornen.
Gehe gut mit dir um, sei empathisch mit dir, schließe Frieden mit dir – und du wirst glücklich und zufrieden sein.
Lass es dir gut gehen, Rosina
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Rosina Geltinger
Heilpraktikerin für Psychotherapie,
psychologischer Coach,
Kursleiterin für Entspannungsverfahren
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Über die Autorin: Rosina Geltinger
Ich unterstütze Menschen dabei, sich ein glücklicheres und entspannteres Leben zu gestalten. In der Arbeit mit meinen Klienten finden wir gemeinsam heraus, was das „glücklich sein“ verhindert. Und lösen das Problem an der Wurzel.
Darüber schreibe ich hier in meinem Glanzmomente-Blog und in meinem SeelenGlück-Newsletter.
Ich freu mich, wenn dir mein Artikel gefallen hat. Wenn es Themen gibt, die dich besonders interessieren, dann schreib mir gerne unter mail@rosinageltinger.de.
Ich bin Heilpraktikerin für Psychotherapie, Kursleiterin für Entspannungsverfahren und blogge hier auf meinem Blog www.rosinageltinger.de/blog. Mehr über mich erfährst Du hier.