Wenn ich etwas über Me-Time lese, hat das meist den Charakter: Me-Time ist ganz nett, Me-Time verschönert unser Leben. Ein wenig wie die Kirsche auf dem Sahnehäubchen und der Kakao auf dem Milchschaum.
Das ist natürlich eine Seite der Me-Time, aber es gibt noch eine andere Seite, die ich als Heilpraktikerin für Psychotherapie noch viel, viel wichtiger finde!
Doch als erstes Mal:
Was ist Me-Time eigentlich?
Me-Time ist unsere Ich-Zeit, die wir uns ganz bewusst für uns nehmen. Es ist Zeit, in der wir uns Gutes tun, Zeit zum Auftanken haben und zur Ruhe kommen. Zeit, in der unsere Bedürfnisse mal ganz vorne stehen!
Da sehr viele Frauen dazu tendieren, die eigenen Bedürfnisse schnell zu vernachlässigen, ist es hilfreich ist, die Me-Time fest im Kalender einzutragen und diese Zeiten auch als verbindlichen Termin mit uns selbst wichtig zu nehmen.
Me-Time muss nicht immer lang und zeitaufwendig sein. Auch mit wenig Zeit können wir da schon eine tolle Wirkung erzielen.
Me-Time hat eine wichtige therapeutische Wirkung!
Me-Time als Psychotherapie? Naja, nicht ganz 😉 Auf jeden Fall hat die Me-Time eine viel größere Wirkung, als einfach ein paar entspannte Momente. Me-Time hat nämlich einen unbewussten Einfluss auf unsere Glaubenssätze!
Viele Frauen haben negative Glaubenssätze, wie zum Beispiel
– Ich bin nicht gut genug.
– Ich muss etwas leisten, um Anerkennung und Liebe zu bekommen.
– Meine Bedürfnisse sind nicht wichtig.
Wenn wir solche Glaubenssätze haben, haben wir Bewältigungsstrategien entwickelt, wie wir damit umgehen. Da gibt es unterschiedliche Bewältigungsmechanismen, zum Beispiel
Überkompensation
Wenn ich ganz besonders fleißig bin und extra hart arbeite, dann wird mein Chef endlich erkennen, wie gut ich bin und mir die Anerkennung geben, die ich verdiene.
Vermeidung
Ich verdränge meine Bedürfnisse einfach, dann merke ich irgendwann gar nicht mehr, dass ich ihnen keinen Platz in meinem Leben gebe.
Halbherzige Überzeugung
Ich erzähle jedem, wie gut ich bin, dann glauben die es vielleicht irgendwann und ich vielleicht auch.
Diese Bewältigungsstrategien haben uns früher sehr gute Dienste erwiesen, weil wir dadurch weniger schmerzhafte Gefühle hatten. Aber unbewusst bestätigen sie den Glaubenssatz, den wir damit überwinden wollten.
Nochmal am Beispiel der Überkompensation: Wenn ich viel zu viel arbeite, um endlich von meinem Chef die Anerkennung zu bekommen, die ich mir wünsche, und sie kommt nicht, dann werde ich zum einen versuchen noch mehr zu leisten. Das bringt mich dann in eine totale Überforderung. Und zum anderen wird es den Glaubenssatz „Ich bin nicht gut genug“ stärken, denn wenn ich so viel tue, um die Anerkennung zu bekommen und sie kommt nicht, dann muss es ja an mir liegen.
Das Ergebnis ist immer dasselbe: Frust, Traurigkeit, Unzufriedenheit, Überforderung und viel Stress.
Was hat das nun mit Me-Time zu tun?
Me-Time ist Selbstfürsorge. Egal, wie ich diese Me-Time verbringe. Ob ich ein Buch lese, meditiere oder zur Massage gehe. Es ist immer Selbstfürsorge.
Indem ich auf mich achte und für mich sorge, sage ich mir und meinem Unterbewusstsein automatisch:
– Ich bin es wert, mich gut um mich zu kümmern.
– Meine Bedürfnisse sind wichtig.
– Ich bin gut und wichtig genug, mir selbst Gutes zu tun.
Das passiert ganz automatisch und unbewusst. Deshalb ist die Botschaft nicht weniger wichtig! Ganz im Gegenteil. Dadurch geben wir den negativen Glaubenssätzen Gegengewicht und wir gleichen sie ein wenig aus und sorgen für ein bisschen mehr innerer Balance.
5 Ideen für deine Me-Time
Fülle deine Me-Time mit Atmen!
Es ist unglaublich, was wir durch unseren Atem alles steuern können. Wir können uns zur Entspannung atmen oder wir können uns in Rage atmen. Wir können unser Nervensystem mit unserem Atem beruhigen oder die Energie hochfahren. Deshalb sind Atemübungen super für die tägliche Me-Time geeignet. Je nachdem, was du gerade brauchst, suchst du dir die passende Atemübung dazu aus.
Schreiben – und zwar einfach drauflos los!
Die meisten von uns haben viel zu viel um die Ohren. So viele Dinge, die es zu erledigen gibt und so viele Dinge, an die wir denken müssen. Schreiben ist hier eine wunderbare Möglichkeit, seinen Kopf zu entlasten und die Gedankenflut ein wenig zu leeren. Nimm dir ein leeres Blatt Papier und schreibe einfach drauflos. Es ist vollkommen egal, ob das alles Sinn macht, ob der Satzbau richtig ist und ob es ordentlich aussieht. Es geht einfach darum, dir ein paar von deinen Gedanken von der Seele zu schreiben, damit nicht so viel in deinem Kopf ist.
Wolken und Sterne
Ich liebe es, Wolken und Sterne zu beobachten. Einfach mal in den Himmel schauen, und die Wolkenformationen bestaunen oder versuchen Sternbilder zu finden. Oder einfach nur in den Himmel schauen, ohne eine bestimmte Absicht – das kann so entspannend und beruhigend sein.
Die gemütliche Tee-Pause
Wie oft trinkst du eine Tasse Tee oder Kaffee, und machst währenddessen noch mindestens 5 andere Sachen? Kannst du dich daran erinnern, wann du das letzte Mal eine Tasse Tee getrunken hast, ohne etwas dabei zu tun? Und damit meine ich auch deine Gedanken. Einfach nur den Tee genießen und vielleicht dabei aus dem Fenster schauen und die Bäume oder Vögel beobachten. Sonst nichts! (Auch nicht im Kopf die Einkaufsliste durchgehen!). Probiere es mal aus, du wirst erstaunt sein, wie gut das tut. Es wird dir wahrscheinlich beim ersten Mal komisch und ungewohnt vorkommen, aber nach ein paar Mal üben, geht das schon viel leichter.
Verwöhne dich in deiner Me-Time
Was „gönnst“ du dir selten? Vielleicht ein besonderes Essen, oder eine Massage oder vielleicht einen Wellness-Abend zu Hause? Was machst du nur ab und zu und denkst dir danach immer: Das müsste ich viel öfter machen? Plane dir Me-Verwöhn-Time ein und genieße sie in vollen Zügen. Und, blocke dir am besten gleich schon den nächsten Termin für dein Verwöhnprogramm.
Nimm deine Me-Time wichtig!
Nicht nur wegen des Wohlfühleffekts, den du sofort spüren, wenn du dich gut um dich kümmerst. Das ist toll, aber nur ein Teil. Mindestens genauso wichtig ist das, was unbewusst passiert – nämlich die Stärkung deines Selbstwertgefühls und das Gegengewicht zu deinen Glaubenssätzen. Damit werden zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen! Du fühlst dich wohler und gleichzeitig tust du deiner Seele einen großen Gefallen!
Diese negativen Glaubenssätze sind oft sehr hartnäckig und tief in uns verwurzelt. Vermutlich werden sie nur durch Selbstfürsorge alleine nicht komplett verschwinden. Hier gibt es noch andere wunderbare Möglichkeiten, um negative Glaubenssätze zu verändern. Wenn dich das interessiert, dann melde dich gerne hier für ein kostenfreies, unverbindliches Erkenntnis-Coaching (ca. 15 Minuten) an. Da können wir kurz über deine Situation und die nächsten, für dich passenden Schritte sprechen.