Ich weiß einfach nicht, was ich tun soll: Ich kann einfach nicht entspannen! Auch, wenn ich mal die Zeit dazu hätte, komme ich nicht runter. Entweder suche ich mir etwas, was ich dann erledigen kann, oder aber meine Gedanken fangen an verrückt zu spielen. Wie kann ich das denn ändern? Ich würde so gerne einfach mal abschalten! Kannst du mir dabei helfen?
Das höre ich ganz oft von Klientinnen, die sich nichts sehnlicher wünschen, als einfach mal zur Ruhe kommen. Wenn du Stress reduzieren und Energie tanken möchtest, dann hol dir hier alle Infos zum Selbstfürsorge Online Retreat.
Warum können wir nicht entspannen?
Als Erstes möchte ich kurz darauf eingehen, warum uns das Abschalten überhaupt schwerfällt. Es scheint ja im ersten Moment komisch zu sein, dass ich mich nicht entspannen kann, obwohl ich die Zeit dazu habe. In der Realität ist das sehr häufig so.
Das liegt daran, dass wir ständig unter Strom stehen. Wir kommen gar nicht mehr in den Entspannungsmodus. Wenn wir denken, dass wir uns ein wenig entspannen, ist unser Körper immer noch in einem aktiven Modus. Zwar nicht mehr ganz so angespannt, aber eben auch nicht entspannt. Den Entspannungs-Zustand berühren wir gar nicht. Je länger wir dauerhaft im Überforderungs- und Übererregungs-Bereich sind, desto schwieriger wird das Entspannen. Irgendwann kommt gar kein Entspannungsgefühl mehr auf. Dann haben wir das Gefühl, gar nicht mehr entspannen zu können.
Wie im Schaubild dargestellt, sieht es bei vielen in der Realität aus: Den Entspannungs-Zustand erreichen wir gar nicht mehr.
Beantworte diese Frage mal ganz spontan, aus dem Bauch heraus, ohne darüber nachzudenken: In welchem Bereich hältst du dich am meisten auf?
Übrigens: Es ist vollkommen normal, dass wir auch immer mal wieder im Überforderungs- und Übererregungs-Zustand sind, aber es eben auch wichtig, dass wir auch ausreichend im Entspannungs-Zustand sind.
Wann du unbedingt etwas ändern solltest!
Bist du hauptsächlich im Übererregungs- und Überforderungszustand? Die „Entspannungs-Zeit“, die du hast, ist im aktiven Tun-Zustand und du bist ganz selten bis nie im „wirklichen“ Entspannungs-Zustand? Dann ist das ein ganz deutliches Zeichen dafür, dass du am besten jetzt anfängst, etwas zu ändern! Es ist zwingend notwendig, dass der Körper sich von diesen Stress-Phasen erholen kann, sonst geht es irgendwann auf die Gesundheit.
Es ist für jeden Menschen wichtig, regelmäßig im Entspannungs-Zustand zu sein. Auch, wenn du die Übererregung gar nicht so wahrnimmst oder du dich im aktiven Tun-Zustand sehr wohlfühlst, ist es wichtig zu entspannen! Deshalb sollte jeder etwas ändern, der nicht regelmäßig im vollkommenen Entspannungs-Zustand ist.
Wie änderst du das jetzt?
Der wichtigste Tipp vorweg: Tun und dranbleiben sind die beiden wichtigsten Zutaten, damit das mit der Entspannung auch wirklich klappt.
Das Ziel mehr in den Entspannungs-Zustand zu kommen vergleiche ich gerne mit einer vollen Regentonne, die wir leeren wollen. Wir versuchen nicht, sie einfach umzustoßen, sondern wir schöpfen das Wasser ab. Eimer für Eimer. So kommen wir schneller und sicherer ans Ziel! Denn die volle Tonne alleine umstoßen zu wollen, löst schon wieder Überforderung aus – und genau das wollen wir vermeiden!
Wie kannst du deine Tonne nun abschöpfen? Das kann ich leicht beantworten. Mit Selbstfürsorge, damit auf dich zu achten und dir immer ein wenig Zeit für dich zu nehmen. Hast du gerade gedacht: Das würde ich ja so gerne, aber die Zeit hab ich nicht! Das ist falsch! Denn es gibt so viele kleine Selbstfürsorge-Übungen, die in ein paar Minuten erledigt sind. Zeit für dich bedeutet nicht immer gleich mindestens 2 Stunden in deinem Lieblings-Spa. Auch 5 Minuten in Ruhe einen Tee trinken und dabei tief atmen und vor allen Dingen nichts dabei denken ist auch schon wertvolle Zeit für dich!
Hier hab ich meine 3 Lieblings-Übungen für dich:
1. Tiefe Atemzüge
Beginne den Tag mit ein paar tiefen Atemzügen und nimm immer wieder über den Tag verteilt tiefe Atemzüge. Immer wenn du daran denkst, atmest du ein paar Mal tief ein und aus.
2. Mikropausen
Gönne dir den Tag über verteilt Mikropausen. Die dauern noch nicht mal eine Minute und haben eine große Wirkung. Meine Lieblings-Mikropause ist: Tief einatmen und dabei die Schultern hochziehen. Kurz den Atem anhalten, kraftvoll ausatmen (gerne auch laut) und dabei die Schultern fallen lassen. Und danach lächeln. Mache diese Übung immer mal wieder über den Tag verteilt. Ideal sind zwischen 5 – 10 Mikropausen.
3. Nierenmeridian klopfen
Der Nierenmeridian beginnt unter den beiden Schlüsselbeinhöckern, auf beiden Seiten. Nimm drei Finger (Daumen und kleinen Finger lässt du weg) und klopfe auf beiden Seiten gleichzeitig auf den Nierenmeridian. Du kannst das so sanft oder stark machen, wie du möchtest. Schließe gerne dabei die Augen, und wenn du magst, kannst du es noch mit einem Mantra verbinden, z.B.: Ich bin ganz ruhig und entspannt. Dann spürst du einen Moment nach und weiter geht der Tag.
Wenn du diese Übungen regelmäßig machst, dann ist es wie das stete Abschöpfen aus der Regentonne. Mit jedem Mal, wenn du die Übungen machst, lernt dein Körper sich wieder mehr zu entspannen. So kommst du dem Entspannungs-Zustand Schritt für Schritt näher.