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Innere Unruhe loswerden – auch wenn dein Kopf lieber grübeln will

Innere Unruhe loswerden. Frau auf Sessel mit Tee und schaut raus.

Du sitzt abends auf dem Sofa, alles ist eigentlich ruhig. Der Duft der Kerze zieht durch den Raum und der Tee dampft. Und doch ist da etwas in dir, das einfach nicht zur Ruhe kommt. Als hätte dein Nervensystem gerade einen 3-fachen Espresso bekommen, anstatt Kräutertee. Dein Körper ist müde, aber dein Inneres? Das ist im Dauersprint. Gedanken, die Karussell fahren. Eine To-do-Liste, die plötzlich vom Sofa aus gefühlt zehn Meter lang ist.

Willkommen bei der inneren Unruhe. In diesem Artikel zeige ich dir, wie du deine innere Unruhe loswerden kannst – Schritt für Schritt und mit alltagstauglichen, praktischen Tipps, die sogar Spaß machen.

Und bevor wir jetzt tiefer in das Thema einsteigen, möchte ich dir etwas sehr Wichtiges sagen: Ich kenne ganz viele Menschen, denen es so geht. Und ich kenne das auch von mir, mittlerweile zum Glück nur noch ganz selten. Also, wenn du das auch kennst: Es ist nichts falsch mit dir und du bist damit nicht alleine!

So, und jetzt lass uns loslegen. Wie kannst du diese innere Unruhe loswerden?

Was ist eigentlich innere Unruhe?

Innere Unruhe fühlt sich oft an wie ein ständiges inneres Vibrieren. Nicht das gute Kribbeln-vor-Freude-Vibrieren, sondern eher wie ein vibrierendes Handy, das du nicht findest. Du weißt, irgendetwas ist da. Aber was? Und wo? Und warum hört es nicht auf?

Diese Unruhe kann viele Gesichter haben:

  • Anspannung im Körper, obwohl du nichts Körperliches getan hast
  • Gedanken, die in Dauerschleife kreisen
  • Herzrasen ohne Anlass
  • das Gefühl, jederzeit aufspringen zu müssen
  • Schlafprobleme
  • Reizbarkeit
  • das Bedürfnis, allem aus dem Weg zu gehen
  • das Gefühl, immer was tun zu müssen
  • sich viele Sorgen machen

Und das Blöde: Je mehr du versuchst, ruhiger zu werden, die innere Unruhe zu bekämpfen, desto hibbeliger wirst du. Warum? Dazu kommen wir gleich.

Woher sie kommt: die Puzzleteile!

Innere Unruhe hat viele Quellen. Da kann ich dir leider nicht den einen Grund nennen. Das wäre schön, gibt’s aber nicht. Es ist eher wie ein Puzzle – mit mehreren Teilen. Und wie groß das Puzzle ist, wie viele Teile das hat, das ist bei jedem unterschiedlich.

Hier hab ich mal ein paar häufige Puzzleteile für dich zusammengestellt.

  • Dauerstress: Wenn dein Körper ständig im Alarmmodus ist, gewöhnt er sich daran. Das Gehirn denkt dann: „Ah, das ist unser Normalzustand!“. Dein Nervensystem läuft ständig auf Hochtouren, und du kommst gar nicht mehr in einen wirklich entspannten Zustand. Wenn es sich entspannt anfühlt, bist du trotzdem im Alarmmodus, nur weniger akut.
  • Unerledigte Emotionen: Verdrängung funktioniert, aber leider nicht langfristig. Diese Emotionen tauchen später wieder auf – Wut, Trauer, Überforderung –, weil du sie irgendwann mal zur Seite geschoben hast. Aber sie verschwinden nicht. Sie warten. Und wenn’s ruhig wird, melden sie sich zurück.
  • Zu viel Input, zu wenig Output: Handy, Nachrichten, Gespräche, E-Mails, Reels, Podcasts, To-do-Listen, Messenger. Dein Kopf ist kein Lagerraum mit unendlichem Platz. Und wenn du ständig was aufnimmst, aber nichts loswirst, dann wird es eng und ungemütlich.
  • Überverantwortung: Wenn du immer für alles und alle zuständig bist, dich vielleicht sogar für andere aufopferst, bleibt für dich selbst keine Luft. Und auch keine Ruhe. Überverantwortung kommt übrigens sehr häufig bei Frauen mit einer Vaterwunde vor. Dazu gibt es hier einen ausführlichen Artikel: www.rosinageltinger.de/vaterwunde/
  • Ungelöste Konflikte: Manchmal ist es der Elefant im Raum – manchmal nur das Maus quieken im Hinterkopf. Aber egal, wie groß oder klein der Konflikt ist. Egal, ob es ein innerer Konflikt ist oder ein Konflikt mit einer Person, die dir nahesteht. Das nagt an dir. Und löst Unruhe aus.

✨ Wenn du Lust hast, dir regelmäßig kleine Anker der Ruhe zu schaffen, dann hol dir hier mein Workbook: Ich muss es alleine schaffen! Dieses Workbook zeigt dir, wie es auch anders geht!

Und vor allem: Sei sanft und mitfühlend mit dir.


Innere Unruhe loswerden – ganz ohne Chi-Chi, aber mit Wirkung

Vielleicht hast du schon ein paar Tipps gelesen. Spazieren gehen. Dankbarkeitstagebuch schreiben. Lavendelöl. Das sind alles großartige Hilfsmittel. Aber wenn dein inneres System gerade auf Hochspannung läuft, ist ein Lavendelkissen halt der Tropfen auf dem heißen Stein.

Was hilft also wirklich, um die innere Unruhe wirklich hinter dir zu lassen?

1. Innere Unruhe loswerden: Starte mit einem System-Check

Stell dir vor, du wärst ein Auto. Wenn die Warnlampe blinkt, wechselst du nicht einfach die Glühbirne aus, sondern du hältst an und schaust, was los ist. Und genau so machst du es auch bei dir.

Frage dich:

  • Wie lange hatte ich keine echte Pause?
  • Habe ich regelmäßig gegessen, geschlafen, mich bewegt?
  • Was beschäftigt mich gerade emotional?
  • Mit wem oder was hadere ich innerlich?
  • Was würde ich am liebsten sofort absagen?
  • Was bräuchte ich, damit ich mich jetzt wohler fühle?

Diese Fragen können dir schon erste Hinweise geben, woher deine Unruhe kommt. Gibt es davon Punkte, die du sofort und unkompliziert ändern kannst, dann starte am besten gleich jetzt damit.

2. Geh durch deinen Körper – nicht über den Kopf

Dein Körper weiß oft mehr als dein Verstand. Ruft dein Nervensystem „ALARM!“, dann bringt es nichts, ihm mit Argumenten zu kommen. Um deine innere Unruhe loszuwerden, musst du deinen Körper spüren lassen: Du bist sicher! Wenn du es schaffst, dich körperlich zu entspannen, ist das Gold wert.

Was hilft dir dabei, deinen Körper zu beruhigen?

  • Eine warme Dusche oder ein Fußbad
  • Länger ausatmen als einatmen. Wichtig ist: Die genaue Frequenz ist egal – Hauptsache, das Ausatmen dauert länger. (z. B. 4 Sekunden ein, 6 Sekunden aus)
  • Summen, gähnen, seufzen
  • Barfuß auf den Boden stellen, Knie leicht gebeugt, Schultern locker lassen und körperlich die Anspannung loslassen.
  • Leichtes Wippen oder Schaukeln
  • Eine Tasse warmen Tee trinken

Dein Parasympathikus – der Teil deines Nervensystems, der für die Entspannung und Ruhe zuständig ist – liebt solche Signale. Sie sagen ihm: „Gefahr vorbei. Du kannst dich jetzt entspannen.“ Und je entspannter dein Körper ist, desto mehr können sich auch deine Gedanken entspannen. Deshalb ist es so wichtig, dein Nervensystem zu beruhigen.

3. Schreib’s raus – ohne Punkt und Komma

Wenn Gedanken sich stauen, fühlt es sich manchmal so an, als würde der Kopf explodieren. Da hilft manchmal nur: Stift schnappen, Timer stellen (10 Minuten reichen) und losschreiben. Einfach raus damit. Das muss keinen Sinn machen, das muss auch nicht schön geschrieben sein. Du musst es nicht noch mal lesen. Es geht nur darum, die Gedanken aus deinem Kopf zu kriegen. Wenn es auf einem Blatt Papier steht, dann muss es sich dein Gehirn nicht länger merken.

Es ist, als würdest du deinen Kopf durchlüften. Du schreibst, damit deine Gedanken einfach mal rauskommen.

4. Innere Unruhe loswerden, indem du deine To-do-Liste auf den Kopf stellst

Was steht eigentlich immer ganz oben auf deiner To-do-Liste? Arbeit, Termine, Mails? Und an welcher Stelle auf deiner To-do-Liste stehst du?

Mach heute mal Folgendes: Schreib eine Anti-To-do-Liste.

  • Was muss ich heute nicht tun?
  • Was kann ich an jemand andere abgeben?
  • Was darf einfach liegen bleiben?

Innere Ruhe entsteht auch dadurch, dass du auch mal Fünfe gerade sein lassen kannst. Du musst nicht alles schaffen. Es darf auch mal was liegen bleiben. Du darfst dich selbst wichtig nehmen und dir Zeit für dich nehmen.

Das ist so wichtig, für deinen zufriedenen Alltag.

5. Sag deinem Gedankenkarussell: Ich seh dich

Die Gedanken, die im Gedankenkarussell sitzen, sind oft soooo hartnäckig und wollen einfach nicht aussteigen. Deshalb stresse dich bitte nicht zusätzlich, indem du zu hohe Ansprüche an dich hast und das Gedankenkarussell unbedingt stoppen willst. Das wird nicht sofort funktionieren.

Du kannst ihm erstmal zusehen, ohne die Gedanken zu bewerten. Ohne es unbedingt stoppen zu wollen.

Nimm dir eine Minute. Schließ die Augen. Und beobachte, was kommt. Stell dir vor deine Gedanken sind kleine Zettelchen im Wind. Lies sie. Und dann lass sie weiterziehen.

Mach dir dabei bewusst: Du bist nicht deine Gedanken. Du bist „nur“ der Ort, an dem sie auftauchen. Deine Gedanken sind nur ein Teil von dir – nicht andersrum.

Und falls das Karussell besonders wild ist: Schreib die Gedanken auf. Oder sprich sie laut aus. Und mach dir hier auch wieder bewusst: Du bist nicht deine Gedanken!

Und jetzt?

Du brauchst keine perfekte Morgenroutine, kein besseres Zeitmanagement oder noch mehr Selbstoptimierung. Es braucht vor allem eins: deine Aufmerksamkeit, Achtsamkeit, Verständnis für dich selbst und Geduld. Du darfst üben, dich selbst zu beruhigen, dir deine Pausen zu gönnen und deine Bedürfnisse ernst zu nehmen.

Innere Unruhe bekämpfen heißt nicht, sie wegzudrücken. Sondern sie zu verstehen. Ihr zuzuhören. Und dann liebevoll zu entscheiden: Jetzt nehme ich wieder das Steuer in die Hand.

Du kannst das!

Du darfst üben, dich selbst zu beruhigen – auf deine Weise. Jede kleine Geste zählt: ein bewusster Atemzug, ein Nein zur nächsten Verpflichtung, ein Ja zu dir selbst.

Und wenn dein Nervensystem dir das nächste Mal einen Espresso anbietet, sag einfach: „Danke, aber ich bleib heute beim Tee.“

Wenn du möchtest, begleite ich dich gern dabei. Werde Teil des SeelenGlück Cafés (für € 0,-) da teile ich regelmäßige Tipps für ein glücklicheres, entspannteres Leben – und innere Unruhe ist da ein wichtiges Puzzlestück.

Ich wünsche dir viel Freude beim Ausprobieren.


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