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Selbstfürsorge & Stressbewältigung

Wie mir der Tod half, glücklicher zu werden!

By 5. August 2019Februar 8th, 2024No Comments
Titelbild positive Affirmationen

Wie mir der Tod beim glücklicher werden half!

Ich konnte direkt in seiner Stimme hören, dass etwas nicht stimmt. „Was ist los?“ frag ich ihn. Er weicht mir aus, will nicht antworten. Ich werde forscher.: „Sag mir jetzt sofort was los ist“.

„Sie ist tot“, sagt er leise. Seine Stimme hört sich plötzlich ganz weit weg an.

Wie in Trance lasse ich den Telefonhörer fallen. Was danach passiert, weiß ich nicht mehr genau. Ich bin wie ferngesteuert.

In meinem Kopf ist ein totales Chaos, und gleichzeitig eine tiefe Leere.

„Das kann doch nicht sein“, „Was ist denn passiert“, „letzte Woche ging es ihr doch noch gut“, „Ich kann nicht glauben, dass ich sie nie wieder sehen werde“. All diese Gedanken machen mich fast wahnsinnig. Ich versuche einen klaren Gedanken zu fassen.

Beruhige dich erst mal. Atme tief durch. Das bringt jetzt auch nichts, wenn du dich verrückt machst.

Okay, was ist als nächstes zu tun? Was ist zu erledigen? So habe ich dann bis zur Beerdigung funktioniert.

Ich kann und will es immer noch nicht wahrhaben, war fassungslos. Aber all das kam erst nach der Beerdigung raus. Ich fiel in ein dunkles Loch. Ich hab nicht gelernt mit dem Tod umzugehen. Wie macht man das?

Ich war einfach total überfordert, verzweifelt, verwirrt und irgendwie nicht da.

Dieses innerliche Chaos hielt ein paar Wochen an.

Und dann passierte etwas sehr eigenartiges.

Ich merkte plötzlich, dass es mir viel besser ging als vorher. Ich war glücklicher. Ich war zufriedener.

Das klingt jetzt komisch. War es auch für mich. Ich fand es sehr komisch, dass es mir so gut ging, obwohl ich doch eigentlich in Trauer sein sollte.

Und jetzt im Nachhinein, verstehe ich auch, was damals passiert ist. Mein Leben wurde durch die Begegnung mit dem Tod gerade gerückt.

Es zählten für mich nur noch die wirklich wichtigen Dinge im Leben.

Ich war ruhig und gelassen. Es war mir egal, wenn mein Chef mal wieder Stress verbreitet hat. Ich hab in stoischer Ruhe einfach in meinem Tempo die Dinge abgearbeitet.

Meine Sinne waren geschärft. Blumen, Bäume und Sträucher – ich nahm die Farben und Gerüche viel intensiver wahr.

Warum?

Wahrscheinlich, weil ich mich nicht mehr gehetzt hab. Ich war ganz im Hier und Jetzt.

Ich hab in dieser Zeit mit jeder Faser meines Körpers gespürt, wie wertvoll das Leben ist.

Wie schnell es vorbei sein kann. Das ist nichts, was ich bewusst gemacht habe. Es ist einfach passiert. Ich habs einfach gespürt.

Auch über alltägliche Dinge hab ich mich kaum noch aufgeregt. Das war es nicht wert. Es gab einfach viel wichtigere Dinge im Leben. Und auf die hab ich mich fokussiert. Unbewusst.

Das war eine wirklich magische Zeit, die einige Monate anhielt.

Bis ich langsam wieder in den Wahnsinn unseres zivilisierten Lebens abgerutscht bin. Immer weniger wurden die magischen Momente, bis ich irgendwann wieder ganz drin war.

Die Arbeit nervte mich wieder, ich bin durchs Leben gehetzt und hatte kaum Zeit für die Dinge, die mir wirklich Freude bereiteten. Ich hab nicht gut für mich gesorgt. Und mein Fokus lag auf 1000 unwichtigen Dingen und mein glücklich sein wurde immer weniger. (Hier findest du auch die 3 Fehler, die du unbedingt vermeiden sollst, wenn du glücklicher werden willst)

Das Leben, das keine Freude macht, hatte mich wieder.

Und ich habs noch nicht mal gemerkt, sondern die alten Gewohnheiten haben sie ganz leise und langsam wieder eingeschlichen. So überraschend, wie diese magische Zeit begann, so überraschend endete sie auch wieder.

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Es brauchte nochmal einen Todesfall in meinem Leben, damit ich den Ausstieg aus diesem „normalen Wahnsinn“ endgültig schaffe. (Übrigens: ich hasse den Begriff normaler Wahnsinn. Aber nichts kann diesen Wahnsinn besser beschreiben).

Nachdem mein Stiefvater gestorben ist, hat sich mein Leben noch einmal ver-rückt. Aber dieses Mal bewusst.

In erster Linie war ich erschöpft. Ich war erschöpft von meinem Leben.

Es hat mich mürbe gemacht. Ich hab nach Dingen gestrebt, wie z.B. Anerkennung in meinem Job, die mich einfach nicht glücklich machten.

Aber das wurde mir erst klar, nachdem ich da ganz bewusst ausgestiegen bin. Und zwar innerlich.

Der erste Schritt war wirklich mir bewusst zu machen, wo ich im Leben gerade stehe.

Was in meinem Leben macht mich glücklich, was nicht. Was mach ich wirklich, weil ich es gerne tue, und was, weil man es halt eben so macht.

Ich hab eine Bestandsaufnahme gemacht. Und bei der war ich radikal ehrlich zu mir selbst.

Das war alles andere als angenehm.

Ich hab nämlich gemerkt, dass es sehr viele Dinge in meinem Leben gibt, die mich nicht nur nicht glücklich machen, sondern regelrecht an mir zehren. Mich auslaugen und mir unglaublich viel Energie rauben.

Und mir war klar, dass ich jetzt ordentlich was vor mir hatte.

Ich wollte mein Leben so ändern, dass es mir wirklich gefällt und Spaß macht.

Und ich hatte keine Ahnung, wo ich anfangen soll.

Ich hab nicht sofort meinen Job beendet, zu allen Menschen in meinem Umfeld den Kontakt abgebrochen und bin nach Südamerika ausgewandert um ein neues Leben zu beginnen.

Das ist so die extreme Variante, die gerne im Netz dargestellt wird.
Nein, ich hab das Ganze eher sanft gemacht.

Ich habe begonnen kleine Dinge in meinem Leben zu ändern. Zum Beispiel hab ich eine Sportart begonnen, bei der es darum ging, mich selbst wieder zu spüren, mit mir selbst wieder in Kontakt zu kommen. Anstatt mich auszupowern.

Ich habe begonnen auf mein Bauchgefühl zu hören. Das war zwar immer da. Ich hab nur nicht drauf gehört. Und mein Bauchgefühl, das weiß ich jetzt, ist der beste Ratgeber. Auf das kann ich mich verlassen!

Ich habe mir Bücher gekauft, und begonnen mit intensiv mit psychischen Themen auseinanderzusetzen. Insbesondere mit meinen Themen natürlich.

Ich hab Antworten gesucht. Und ich hab Antworten gefunden. Ich wollte verstehen, was hier passiert ist. Und ich wollte Wege für mich finden, wie es anders gehen kann. Und die habe ich gefunden.

Das wichtigste war für mich, dass ich mit Kleinigkeiten begonnen habe. Und so Schritt für Schritt einen neuen Weg gegangen bin. Das führte dann letztendlich zu der großen Veränderung, die ich mir wünschte.

Alles Liebe, Deine Rosina 

Über die Autorin: Rosina Geltinger

Ich unterstütze Menschen dabei, sich einen glücklicheren und entspannteren Alltag zu gestalten. In der Arbeit mit meinen Klienten finden wir gemeinsam heraus, was das „glücklich sein“ verhindert. Und lösen das Problem an der Wurzel.

Ich bin Heilpraktikerin für Psychotherapie, Kursleiterin für Entspannungsverfahren und blogge hier auf meinem Blog www.rosinageltinger.de/blog. Mehr über mich erfährst Du hier.

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