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Gefühlswelt & Gedanken

„Negative“ Gefühle – so kannst du besser mit Ihnen umgehen!

By 19. April 2021Dezember 20th, 2023No Comments
Wie du besser mit negativen Gefühlen umgehst

„Negative“ Gefühle – wie können wir besser mit ihnen umgehen?

Was tust du, wenn du negative Gefühle hast? Da hab ich gleich ein paar super Strategien für dich parat, die die meisten Menschen anwenden. Die aber nicht funktionieren.

Verdrängen, Ablenken oder einmal gedanklich die ganze Situation in alle Einzelteile auseinandernehmen, bis ich es nicht mehr spüre. Also das negative Gefühl zu Tode analysieren.

Das mag vielleicht anfangs ganz gut funktionieren aber blöderweise hat das keine langfristige Wirkung. Denn das negative Gefühl geht deswegen nicht weg. Egal wie gut wir es verdrängen oder uns ablenken.

Es bleibt immer in uns. Das können wir uns vorstellen wie bei der Blackbox im Flugzeug. Immer wenn wir negative Gefühle nicht zulassen kommen sie in unsere innere Blackbox. Doch die bleibt nicht ein Leben lang verschlossen.

Irgendwann öffnet sich die Blackbox wieder und die negativen Gefühle kommen wieder hoch. Und dann ist das richtig blöd, weil wir diese Gefühle nicht mehr zuordnen können.

Wenn ich traurig bin, weil mein Partner sich getrennt hat, dann weiß ich, warum ich traurig bin. Wenn ich aber plötzlich traurig werde, und nicht weiß warum, dann verunsichert mich das noch zusätzlich. Und macht Angst.

Die Angst vermischt sich dann noch mit dem negativen Gefühl! Dann geht es uns gleich noch schlechter.

Damit das nicht passiert, bekommst du in diesem Blogartikel 5 Wege, wie du so mit negativen Gefühlen umgehen kannst, dass sie dich nicht total überwältigen und auch nicht in 10 Jahren wieder aus der Blackbox gekrochen kommen.

Bevor wir einsteigen gibt es noch ein zwei wichtige Dinge, die ich erst mit dir besprechen möchte.

1. Es gibt keine negativen Gefühle!

Im Prinzip gibt es keine negativen Gefühle. Es gibt nur Gefühle. Manche fühlen sich super an und von denen können wir nicht genug kriegen. Andere machen uns traurig und tun weh. Die wollen wir am liebsten loshaben und nicht spüren!

Aber, dass das eine positiv und das andere negativ ist, liegt ausschließlich in unserer Bewertung.

Kleine Kinder sind da ein super Beispiel. Bei denen ist das noch nicht so. Wenn sie was ärgert, dann sind sie wütend und zornig. Wenn was weh tut, dann weinen sie. Und 2 Minuten später ist alles wieder vergessen. Sie toben, lachen und sind unbeschwert.

Sie würden niemals sagen, der Tag heute war schlecht, weil ich geweint habe oder mich geärgert habe. Denn für sie ist das total normal. Sie wechseln einfach ganz geschmeidig zwischen dem hin und her, wie sie sich gerade fühlen. Und das ist total normal und okay für sie.

Diese wertvolle Fähigkeit scheint aber leider verloren zu gehen, je älter wir werden.

Tatsächlich scheint die Bandbreite der Gefühle, die wir ausleben und spüren, im Erwachsenenalter recht eingeschränkt.

Dazu kommt noch, dass wir irgendwann damit beginnen schwarz/weiß zu denken. Es scheint uns ein Gefühl von Sicherheit und Orientierung zu geben, wenn wir Dinge in gut oder schlecht einteilen können. Wenn wir sie in die gute oder böse Schublade stecken können.

Und das Prinzip wenden wir dann auch gerne an, wenn es um unsere eigenen Gefühle geht. Aber das wird unserem Gefühlsleben nicht gerecht.

Wenn du einen anderen Weg finden möchtest mit unerwünschten Gefühlen umzugehen, dann ist das der erste Schritt.

Mach dir immer wieder bewusst, dass die Einteilung in positiv oder negativ deine persönliche Sichtweise ist!

2. Wir haben keine Kontrolle

Das wird jetzt wahrscheinlich ziemlich hart zu verdauen, aber die Realität ist: Wir haben keine Kontrolle über unsere Gefühle.

Viele Dinge, die wir tun, entstehen dem Wunsch meine Gefühlsleben kontrollieren zu können. Aber da können wir gleich die weiße Flagge hissen und aufgeben.

Denn das wird nicht funktionieren. Alle versuche „die Kontrolle zu behalten“ führen immer wieder zu Abwehrstrategien wie verdrängen, rationalisieren oder ablenken. Damit können wir zwar dafür sorgen, dass wir es nicht mehr spüren müssen. Aber mit Kontrolle hat das wenig zu tun.

Und immer die Kontrolle haben zu wollen bedeutet gefühlt auch, dass wir ständig kämpfen und im Widerstand sind. Und das ist anstrengend.

Wenn du am Umgang mit negativen Gefühlen etwas verändern möchtest, dann wirf die Idee über Board deine Gefühle kontrollieren wollen.

Der viel entspanntere Ansatz wäre zu sagen: Gefühle sind Teil des Lebens, sie gehören dazu wie das Salz in der Suppe. Stell dir mal vor, wie trist das Leben ohne Gefühle wäre. Und ich nehme sie so an, wie sie gerade kommen.

Alleine dadurch wirst du dich schon viel besser fühlen.

So, und jetzt zu den 5 Wegen, die du alternativ gehen kannst, wenn du merkst, dass da Gefühle in dir aufsteigen, die sich nicht gut anfühlen und die du eigentlich lieber nicht spüren möchtest.

1. Negative Gefühle loswerden – gib am besten gleich auf!

Wenn negative Gefühle in uns aufsteigen, dann ist meistens der erste Gedanke: Das will ich nicht spüren. Das will ich loswerden. Das soll wieder weg gehen.

Das kennst du bestimmt, oder?

Die Reaktion ist total verständlich und normal. Ich glaube, dass es wirklich jedem Menschen erstmal so geht, wenn er negative Gefühle spürt. Aber dieser dringende Wunsch sie weg haben zu wollen sorgt für das genaue Gegenteil. Je mehr wir sie loswerden wollen, desto hartnäckiger werden sie bei uns bleiben.

Das Loswerden wollen wirkt fast wie ein Kleber. Es klebt das negative Gefühl noch fester an uns.

Deswegen mein dringender Tipp an dich: Versuche erst gar nicht, das negative Gefühl loshaben zu wollen!

Nimm es an und akzeptiere es! Auch wenn es sich nicht gut anfühlt.

Du musst es nicht mögen. Es muss dir nicht gefallen. Es reicht, wenn du sagst: So ist es.

Und der nächste Punkt hilft dir dabei, das negative Gefühl besser anzunehmen.

2. Negative Gefühl gehen vorbei!

Wenn negative Gefühle aufkommen, haben wir oft direkt die Angst, dass sie uns wie eine riesige Welle überschwemmen. Das sie übermächtig sind und wir sie nie wieder loswerden. Genau so fühlt es sich oft an.

Aber das stimmt nicht. Denn sie gehen wieder vorbei!

Und das solltest du dir immer und immer wieder bewusst machen, wenn du dich nicht gut fühlst: Die negativen Gefühle gehen vorbei!

Sage dir: Jetzt fühle ich mich gerade … (wie auch immer du dich fühlst, traurig zum Beispiel) und es geht vorbei! Das kannst du laut sagen oder auch nur leise zu dir selbst.

Ganz wichtig ist der Zusatz: und es geht vorbei!

3. Negative Gedanken da sein lassen!

Weißt du, was der schnellste Weg ist, dass negative Gefühle vorbei gehen.

Indem du sie einfach da sein lässt und dich nicht dagegen wehrst.

Du bist traurig?  Dann sei traurig und lass deine Tränen laufen.

Du bist wütend?  Dann schlage auf Kissen ein oder setz dich ins Auto zum Schreien! (Ich bin übrigens ein ganz großer Fan davon, Wut und Zorn so richtig rauszubrüllen. Das tut unglaublich gut! Funktioniert übrigens auch gut am Bahngleis, wenn gerade der Zug vorbeifährt. Da kannst du dir wirklich die Seele aus dem Leib brüllen und niemand hört es 😉).

Dir ist alles zu viel?  Dann schüttel dich einfach mal so richtig aus!

Wenn du die negativen Gefühle, wenn Sie hochkommen auch wirklich da sein lässt, sie spürst, sie wahrnimmst, dann gehen sie auch schnell vorüber.

4. Negative Gedanken verursachen negative Gefühle

Viele negativen Gefühle entstehen aus unseren Gedanken. Und die wiederrum entstehen aus unserer Vorstellung und unserer Interpretation.

Auch wenn wir das Gefühl haben, dass unsere Gedanken wahr sind, ist das oft nicht so.

Vielmehr sind die negativen Gedanken ein Produkt aus unseren Prägungen, Lebenserfahrungen und unseren wunden Punkten.

Und diese negativen Gedanken beeinflussen direkt, wie ich mich fühle.

Wenn es also richtig blöd läuft, fühle ich mich schlecht und habe negative Gefühle wegen etwas, was gar nicht real ist.

Hier ein kurzes Beispiel, damit das ein wenig greifbarer wird:

Stell dir mal vor, du musstest gestern Abend für deinen Chef noch dringend was fertig machen. Und du bist dir nicht sicher, ob er es auch so haben wollte. Das belastet dich jetzt zwar nicht riesig, aber es schwirrt ein wenig im Hinterkopf rum.

Am nächsten morgen kommt dein Chef mit richtig schlechter Laune ins Büro. Er ist unfreundlich, kurz angebunden und patzig. Und schwupps kommt in dir der Gedanke hoch: „Der ist so schlecht gelaunt, weil er mit meiner Arbeit nicht zufrieden war“. Du wischst diesen Gedanken zwar gleich wieder weg, aber trotzdem kommt er immer wieder und wieder.

Was denkst du, wie du dich fühlst? Wirst du ganz entspannt und konzentrier deine Arbeit weiter machen? Oder bist du vielleicht angespannt und nervös und mit deinem Kopf wo ganz anders?

Jetzt stell dir vor, dass geht ein paar Stunden so.

Wie geht es dir dann damit? Wie fühlst du dich? Und dann stell dir weiter vor, dass er irgendwann mittags im vorbei gehen sagt: Mensch Frau Maier, ich muss mir unbedingt noch anschauen, was Sie mir gestern Abend hingelegt haben. Da hatte ich noch gar keine Zeit dazu.

Und mit einem Mal ist der Gedanke weg und du fühlst dich erleichtert und entspannst dich. (Das ist dann übrigens der Teil mit: Es geht vorbei!)

In diesem Beispiel sind es ausschließlich deine Gedanken, die deine Gefühle verursachen. Und das passiert wirklich ständig. Und oft merken wir das gar nicht!

Achte mal darauf. Das ist wirklich recht spannend da mal auf eine innere Entdeckungsreise zu gehen.

5. Besser mit negativen Gefühlen in dem du sie anthropomorphisierst

Hä? WTF? Was soll ich jetzt machen?

So ging’s mir zumindest, als ich das Wort zum ersten Mal gehört habe. Anthropomorphisieren bedeutet menschliche Eigenschaften auf Nichtmenschliches übertragen.

Also, wenn du traurig oder wütend bist, dann stell dir vor, dass die Wut oder die Traurigkeit eine Person ist. Wie würde die Traurigkeit denn aussehen, wäre sie eine Frau oder ein Mann, wie alt, welche Haarfarbe, welche Gesichtszüge, was hat sie an…usw.

Versuche sie dir so bildlich wie möglich vorzustellen! Und stell dir vor, dass die Traurigkeit eben gerade bei dir zu Besuch ist. Und irgendwann wird sie wieder gehen.

Indem du der Traurigkeit eine Gestalt gibst, bringt dir das schon Erleichterung, weil es gefühlt „aus dir draußen“ ist. Das ist auch ein wichtiger Aspekt bei der Gestalttherapie.

Denn wenn das Gefühl außerhalb von mir ist, bringt das gleich ein wenig Erleichterung. Und das Gefühl verliert auch ein stück weit an Macht. Und zusätzlich hilft es uns dabei, uns von dem negativen Gefühl zu distanzieren.

Wir haben zwar das negative Gefühl, aber es ist nur ein Teil von uns!

Es bestimmt nicht über uns, es ist nicht größer als wir, es ist nur ein Aspekt aus unserem Gefühlsleben. Nicht mehr und nicht weniger!

***

Probiere die unterschiedlichen Wege einfach mal aus, und schau was für dich am besten funktioniert. Hinterlasse mir gerne einen Kommentar, was dir besonders gut hilft.

 

Wenn du das Gefühl hast, dass du viele alte negative Gefühle mit dir rumschleppst, die du gerne mit Unterstützung aufräumen und auflösen würdest, dann melde dich gerne bei mir für ein kostenloses Erkenntnis-Coaching.

Ich hoffe, ich konnte dir mit dem Artikel neue Impulse und Ideen geben.

Lass es dir gut gehen, bis dahin,

Rosina

PS: Wenn Dich das Thema näher interessiert, Du Frage oder Anregungen hast, dann schreib mich an unter mail@rosinageltinger.de oder hinterlasse hier einen Kommentar.

Rosina Geltinger

Heilpraktikerin für Psychotherapie,
psychologischer Coach, holistische Psycho-Kinesiologin, Kursleiterin für Entspannungsverfahren

www.rosinageltinger.de
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Über die Autorin: Rosina Geltinger

Ich liebe es die Wege der Seele zu ergründen. Davon bin ich schon seit vielen Jahren fasziniert. Ich finde es unglaublich spannend zu sehen, welche kreativen Wege unsere Seele findet, um uns an unsere Themen liebevoll heranzuführen.

Der Schlüssel zum Glück liegt immer in uns. Davon bin ich überzeugt. Je tiefer und besser wir uns selbst kennen, verstehen und annehmen, desto glücklicher und zufriedener können wir sein.

Dazu arbeitet ich seit vielen Jahren mit meinen Klienten online und offline in meiner Praxis in München.

Auf meinem Blog schreibe ich zu den Themen Selbstwertgefühl, Lebensfreude und innere Ruhe.

Ich bin Heilpraktikerin für Psychotherapie, holistische Psycho-Kinesiologin, Kursleiterin für Entspannungsverfahren. Mehr über mich erfährst Du hier.

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