#Tag 3 der Blogdekade
Es gibt zwei Zitate, die mein Leben wirklich täglich aufs Neue positiv beeinflussen, auch wenn es im ersten Moment gar nicht klar ist warum.
Die beiden Zitate, die in ihrer Bedeutung nah beieinander liegen, sind:
„Was stört, hat Vorrang“ von Virgina Satir
„Das was ist, muss sein dürfen“ von Bert Hellinger (von dem ich eigentlich kein großer Fan bin, aber er hat ein paar sehr schlaue Sachen gesagt.)
Vielleicht wunderst du dich jetzt, weil du eher einen Kalenderspruch al à „Genieße die Kleinigkeiten im Leben“ erwartet hast. Und ja, es steigert die Lebensqualität immens, wenn wir uns an Kleinigkeiten erfreuen können.
Aber, heute möchte ich das Pferd mal von hinten aufzäumen, denn ich habe im letzten Jahrzehnt eine wichtige Lektion gelernt: Unser größtes Problem ist das, was wir nicht haben wollen! Und das zieht einen langen negativen Rattenschwanz nach sich.
Es gibt eine Bandbreite an Gefühlen, die wir nicht fühlen wollen. Traurig sein, zum Beispiel. Oder Wut und Enttäuschung. Meistens haben wir eine handvoll Strategien, die wir anwenden, wenn diese Gefühle auftreten: Ignorieren, verdrängen, ablenken usw.
Das bedeutet: Ich tue etwas anderes als das, was gerade ist. Ich ignoriere die Realität. Ich verdränge die Realität. (Zum Beispiel: Ich bin traurig aber lasse es nicht zu.)
Das Problem dabei ist: Nur weil ich etwas ignoriere oder verdränge, ändert es sich nicht. Wenn wir etwas konsequent verdrängen, rutscht es ins Unterbewusstsein, aber da ist es trotzdem noch. Und irgendwann wird sich dieses Gefühl wieder den Weg aus der Verdrängung suchen.
Zum Beispiel: Ich bin traurig und lenke mich ab, um die Traurigkeit nicht zu spüren. Und Jahre später kann es passieren, dass ich plötzlich traurig werde und ich habe keine Ahnung warum ich mich so fühle. Und das macht dann noch zusätzlich Angst, weil ich die Traurigkeit nicht zuordnen kann.
So meldet sich die alte, verdrängte Traurigkeit nach Jahren wieder mit einer guten Prise Angst dazu.
Und das ist doppelt blöd:
Zum einen ist es natürlich ein richtig blödes Gefühl, wenn ich plötzlich traurig und verzweifelt bin, obwohl es eigentlich keinen Grund dazu gibt. Und ich gar nicht weiß, ich jetzt traurig bin.
Und zum anderen kostet es uns viel Kraft und Energie, um diese Gefühle immer „unten zu halten“. Es ist also die ganze Zeit über schon sehr anstrengend, ohne, dass wir es bewusst wahrnehmen.
So, und jetzt kommen meine Zitate ins Spiel:
Wenn ich das da sein lasse, was gerade ist, dann ist es auch bald wieder gut und kann weiterziehen.
Also, wenn ich die Gefühle zulasse, die ich gerade fühle, dann kann ich sie in dem Moment ausleben, in dem sie aktuell sind. Und dann ist auch wieder gut.
Wenn ich traurig bin, weil ich eine Trennung hinter mir habe, dann bin ich halt jetzt einfach traurig. Punkt. Das ist okay und nachvollziehbar. Wenn ich mich nicht gegen die Traurigkeit stelle, dann ist sie bald durchlebt und kann weiterziehen. Und das Thema ist vollständig erledigt.
Genau so ist es auch mit dem, was stört. Ich wende mich immer dem zu, was gerade stört und zwinge mich nicht, etwas anderes zu machen. Weil das, was stört, hat automatisch meine Aufmerksamkeit.
Ich kann mich nicht aufs Joggen konzentrieren, wenn mein Fuß weh tut. Also wende ich mich lieber dem schmerzenden Fuß zu, als mich zum Joggen zu zwingen.
Du glaubst nicht was für eine Wohltat das ist und wie gut das tut, wenn du deinen Fokus auf das legst, was gerade ist. Nicht mehr und nicht weniger.
Probiere es mal aus – vielleicht können diese beiden Lebensweisheiten auch dein Leben bereichern.
Über die Autorin: Rosina Geltinger
Ich liebe es die Wege der Seele zu ergründen. Davon bin ich schon seit vielen Jahren fasziniert. Ich finde es unglaublich spannend zu sehen, welche kreativen Wege unsere Seele findet, um uns an unsere Themen liebevoll heranzuführen.
Der Schlüssel zum Glück liegt immer in uns. Davon bin ich überzeugt. Je tiefer und besser wir uns selbst kennen, verstehen und annehmen, desto glücklicher und zufriedener können wir sein.
Dazu arbeitet ich seit vielen Jahren mit meinen Klienten online und offline in meiner Praxis in München.
Auf meinem Blog schreibe ich zu den Themen Selbstwertgefühl, Lebensfreude und innere Ruhe.
Ich bin Heilpraktikerin für Psychotherapie, holistische Psycho-Kinesiologin, Kursleiterin für Entspannungsverfahren. Mehr über mich erfährst Du hier.